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Im ausverkauften Stadion setzte sich Köln gegen Gladbach durch.

© imago images/Nordphoto

Update

Derby-Sieg in der Fußball-Bundesliga vor 50.000 Fans: Köln schlägt Gladbach im ausverkauften Stadion - Bayern siegt knapp

Der 1. FC Köln kann sich mit 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach durchsetzen. Fürth stellt einen Negativrekord auf und Bayern zieht wieder an Dortmund vorbei.

Erst drehten die Kölner Derby-Helden genüsslich ihre Ehrenrunde und wollten scheinbar gar nicht in die Kabine, dann feierten sie ausgelassen bei kölscher Karnevalsmusik: Das 4:1 (0:0) des 1. FC Köln gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach war nicht nur wegen des höchsten Derby-Erfolgs seit 25 Jahren ein besonderer Moment für den FC. Bei vielen im Kölner Stadion schwang am Samstag auch ein wenig Wehmut mit – denn es dürfte für Monate wohl das letzte Spiel vor 50 000 Fans gewesen sein.

„Einfach nur Hammer“, sagte der gebürtige Kölner Salih Özcan nach seiner vielleicht besten persönlichen Leistung im 75. Bundesliga-Spiel: „Wir wollten den Gladbachern die Lust am Fußball nehmen und unsere Fans stolz machen. Das haben wir mit einer mega Perfomance geschafft.“ Nun müsse man „abwarten, was die Regierung macht“, sagte der 23-Jährige. Und wie viele Zuschauer am 10. Dezember im nächsten Heimspiel gegen den FC Augsburg im Stadion dabei sein dürfen.

An diesem Spieltag war die Arena in Köln die einzige in der Fußball-Bundesliga, die voll ausgelastet werden durfte. Die Zuschauer mussten aber nach einer kurzfristigen Anordnung des lokalen Gesundheitsamtes Masken auch am Platz tragen.

Der Österreicher Dejan Ljubicic (55.) mit seinem ersten Tor in der deutschen Bundesliga sowie Ondrej Duda (78.) und die Joker Mark Uth (77.) und Sebastian Andersson (90.+3) sorgte in einer turbulenten Schlussphase bei einem Gegentor des deutschen Nationalspielers Jonas Hofmann (74.) für den deutlichen Sieg. Durch Anderssons Treffer in der Nachspielzeit überholten die Kölner sogar den nun punktgleichen Erzrivalen in der Tabelle. Beide stehen mit 18 Punkten im Mittelfeld.

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„Es ist schön, diese Emotionen erleben zu können“, sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart: „Ich durfte es hier ja noch nie erleben. Und auch in der Größe habe ich noch kein Derby erleben dürfen.“ Und dann sagte auch er mit Blick auf drohende Geisterspiele oder zumindest einen Teilausschluss der Fans: „Ich hoffe, dass uns dieses Gefühl noch lange erhalten bleibt.“

Sein Kollege Adi Hütter hatte derweil erst mal ganz andere Sorgen. „Es fühlt sich sehr unangenehm an, das erste Derby als Trainer von Mönchengladbach in dieser Form zu verlieren“, sagte er. Besonders bitter: Hütter hatte Nationalspieler Florian Neuhaus nach dessen starker Leistung in der Vorwoche gegen Fürth wieder auf die Bank beordert, elf Minuten nach seiner Einwechslung und drei Minuten nach dem Ausgleich ließ Neuhaus mit einem fatalen Blackout beim Tor von Uth das Spiel kippen. „Das war sicherlich eine Schlüsselszene“, sagte Hütter: „Aber wir gewinnen zusammen – und wir verlieren zusammen. Und ich trage die Verantwortung.“

Bei Köln war derweil auch Marvin Schwäbe ein Gewinner. Der 26-Jährige vertrat in seinem ersten Bundesliga-Spiel den verletzten Timo Horn stark. Und nachdem Baumgart die Frage der Nummer eins nach Horns Genesung bewusst offen gelassen hatte, zeigte der bisherige Ersatztorwart Schwäbe, dass er seine Chance nutzen will. „Der Trainer hat sich für Timo als Nummer eins entschieden. Das habe ich akzeptiert“, sagte Schwäbe: „Aber ich will natürlich auf mich aufmerksam machen.“

Der Samstag habe jedenfalls für „Gänsehaut pur“ gesorgt, befand der Torwart. „Mein Kindheitstraum, Bundesliga zu spielen, ist in Erfüllung gegangen, und wir haben das Derby vor voller Hütte gewonnen. Einfach Wahnsinn!“, freute sich Schwäbe.

Bayern und Dortmund siegen, Fürth stellt Negativrekord auf

Der FC Bayern München reist als Tabellenführer zum Liga-Gipfel bei Borussia Dortmund. Durch das 1:0 (0:0) gegen Arminia Bielefeld schoben sich die Münchner am Samstag in der Fußball-Bundesliga wieder am BVB vorbei auf Platz eins. Durch ein 3:1 beim VfL Wolfsburg hatten die Dortmunder mit dem wiedergenesenen und sofort treffsicheren Erling Haaland am Nachmittag kurzzeitig Rang eins übernommen. Zwei Tage nach der turbulenten Jahreshauptversammlung nutzte der deutsche Meister erst spät durch einen feinen Schlenzer von Leroy Sané (71.) eine seiner zahlreichen Möglichkeiten. Mit 31 Punkten liegen die Münchner vor dem Duell am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) nun einen Zähler vor dem BVB.

Hertha BSC musste sich nach einem Gegentor in der Nachspielzeit mit einem 1:1 (1:0) gegen den jüngsten Bayern-Bezwinger FC Augsburg zufrieden geben. Der Tabellenletzte SpVgg Greuther Fürth verlor trotz einer 1:0-Führung und des zwischenzeitlichen Ausgleichs gegen die TSG Hoffenheim 3:6 (1:2). Der VfL Bochum schlug den SC Freiburg 2:1 (0:0).

Drei Tage nach dem schwachen Auftritt beim 1:3 bei Sporting Lissabon erwischte der BVB auch in Wolfsburg einen Fehlstart. Wout Weghorst schoss die Gastgeber bereits in der 2. Minute in Führung. Doch Emre Can (35./Foulelfmeter), Donyell Malen (55.) und der kurz zuvor eingewechselte Haaland (81.) drehten die Partie zugunsten der Dortmunder. Haaland stand nach seiner hartnäckigen Verletzung am Hüftbeuger deutlich früher als erwartet wieder im Kader, wurde in der 72. Minute für Malen eingewechselt und schlug neun Minuten später zu.

Eine torreiche, am Ende aber für die Gastgeber wieder einmal bittere Begegnung sahen die Zuschauer in Fürth. Jamie Leweling (22.) gelang das 1:0 für den Aufsteiger und Timothy Tillman (46.) das zwischenzeitliche 2:2. Die Hoffenheimer aber sicherten sich dank der Tore von Ihlas Bebou (32./62./80.), Georginio Rutter (40./57.) und Marco Meyerhöfer (66./Eigentor) den Sieg. Trotz einer offensiven Ausrichtung und dem 3:5 durch Branimir Hrgota (68.) verpassten die Franken im 100. Pflichtspiel für Stefan Leitl als Fürth-Trainer ihren ersten Bundesliga-Sieg und bleiben mit einem Punkt Tabellenletzter.

Jubiläum von Streich

Im Berliner Olympiastadion nutzte der ehemalige Augsburger Marco Richter (40.) einen Patzer seines früheren Mitspielers Robert Gumny und schoss zum 1:0 ein. Die Augsburger mussten kurzfristig auf ihren Kapitän und Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw verzichten. Der 30 Jahre alte Niederländer sei unmittelbar nach Bekanntwerden eines Corona-Falls im direkten familiären Umfeld „als Vorsichtsmaßnahme von der Mannschaft isoliert worden“, wie die Augsburger mitteilten. Michael Gregoritsch belohnte den Kampf der Gäste mit dem Treffer zum 1:1 in der siebten Minute der Nachspielzeit.

Das Jubiläum von Freiburgs Trainer Christian Streich in Bochum verlief frustrierend. Die Gäste führten in Streichs 300. Spiel im deutschen Oberhaus nach einem Kopfball von Philipp Lienhart (51.) mit 1:0, ehe Sebastian Polter (54.) und Milos Pantovic (82.) den Bochumer Sieg sicherten und Freiburg die dritte Niederlage in Serie zufügten. (dpa)

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