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Geschafft. Nach vier langen Sätzen setzt sich Philipp Kohlschreiber sensationell durch.

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Überraschung bei den US Open: Kohlschreiber kegelt im deutschen Duell Favorit Zverev raus

Die deutsche Nummer zwei schlägt überraschend die Nummer eins - dank seines Matchplans. Und ist nun der letzte verbliebene Tennisprofi seines Landes.

Mit einem unerwarteten Sieg im deutschen Tennis-Duell hat Philipp Kohlschreiber zum fünften Mal das Achtelfinale der US Open erreicht und Alexander Zverev eine weitere bittere Enttäuschung beschert. Der 34 Jahre alte Augsburger siegte am Samstag (Ortszeit) in New York in der dritten Runde 6:7 (1:7), 6:4, 6:1, 6:3. „Ein ganz tolles Gefühl“, schwärmte Kohlschreiber direkt nach der Partie. Nach dem Erfolg über den Weltranglisten-Vierten trifft Kohlschreiber am Montag auf den ehemaligen US-Open-Finalisten Kei Nishikori aus Japan und ist nun als letzter Deutscher noch dabei.

„Es war ein sehr unterhaltsames Match. Meine Variabilität hat sich ausgezahlt, ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung“, erklärte der 34. der Weltrangliste nach seinem Sieg im Glutofen von New York. „Ich habe sehr gut returniert, das war ein Schlüssel.“ Zudem ärgerte er den fast zwei Meter großen Zverev immer wieder mit Winkelspiel und der kurzen, unterschnittenen Rückhand. „Er bewegt sich nicht gut zum Netz“, befand der Bayer. Von Zverev bekam Kohlschreiber ein Kompliment. „Er hat ein sehr gutes Match gespielt. Ich habe mich nicht so gut gefühlt wie in den vergangenen Tagen“, sagte er.

Kohlschreiber gibt sich nie geschlagen

Vor Zverev war am Samstag bereits Wimbledonsiegerin Angelique Kerber ausgeschieden. Jan-Lennard Struff verlor bei seiner Drittrunden-Premiere 4:6, 1:6, 6:7 (4:7) gegen den belgischen Weltranglisten-Zehnten David Goffin. Der 21-jährige Zverev stand zwar zum ersten Mal unter den letzten 32, der Hamburger galt aber trotzdem als Favorit. Kohlschreiber holte im ersten Satz Rückstände von 0:2 und 3:5 auf und nahm ihm schon dabei zweimal den mächtigen Aufschlag ab. In den ersten beiden Runden hatte der Aufsteiger insgesamt nur ein Aufschlagspiel abgegeben.

Des einen Freud, des anderen Leid. Für Alexander Zverev ist das Turnier früh beendet.

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Im Tiebreak war Zverev dann überlegen, doch der körperlich unterlegene Kohlschreiber verfolgte konsequent seinen Plan, die deutsche Nummer eins mit variablem Spiel zu Fehlern zu verleiten. Zudem nutzte der er seine Chancen besser und holte sich mit der ersten Möglichkeit den zweiten Satz.

Drei Jahre nach seinem knappen Erstrundensieg an gleicher Stelle hatte er damit sein Ziel erreicht, Zverev zu verunsichern. Im insgesamt fünften Duell der beiden war Kohlschreiber danach sogar der dominierende Akteur, während der Jungstar zunehmend frustriert wirkte und im vierten Satz sogar seinen Schläger zertrümmerte, als er einen 3:0-Vorsprung verspielte. Nach 3:09 Stunden jubelte Kohlschreiber über den dritten Sieg gegen Zverev, als dieser beim ersten Matchball eine Vorhand ins Netz setzte. (dpa)

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