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Voll im Pott. Lucas Hernandez feiert mit der Trophäe nach dem Champions-League-Fussball-Endspiel zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München.

© Manu Fernandez/Pool AP/dpa

Könige der Champions League: Bayern mit K wie Klasse oder Katar

"Königsklasse" - ein Wortungetüm, bei uns ist es auf dem Index. Wir haben dafür zehn andere Worte mit K, die sehr gut zum Bayern-Triumph von Lissabon passen

"Königsklasse" ist ein unsinniges Wortungetüm, das es fast nur geschrieben gibt. Wer spricht schon von der Königsklasse, wenn er die Champions League meint? So etwa: "Hast Du gestern auch das Endspiel in der Königsklasse gesehen?" No way! In Deutschland haben wir es ohnehin nicht mehr so royal seit unserem letzten Kaiser. Und der letzte König von Deutschland war Rio Reiser. Und der ist leider auch nicht mehr unter uns. Ein Abgesang auf die Königsklasse in zehn Worten, natürlich allesamt mit K.

Könige

Die Bayern sind in Deutschland eine Klasse für sich und wären sie das nicht, wäre die neue Dominanz in Europa kaum möglich. Denn die besten Teams dort (aus Spanien, England, Turin und Paris) operieren und jonglieren auf dem Spielermarkt mit anderen Summen als die nationale Bundesligaspitzenkonkurrenz der Bayern. Eine spanische Sportzeitung behauptet gar, die Bayern hätten "Magie in den Stiefeln". Das erklärt natürlich alles, auch dass sie seit nunmehr 30 Pflichtspielen unbesiegt sind und 21 Mal in Folge gewonnen. Besser geht es nicht zur Zeit, das ist oberste Zauberklasse.

Klasse

Wenn die Bayern einmal einen Lauf haben, dann sind sie schwer zu stoppen, hat der frühere Bayern-Spieler Dietmar Hamann kürzlich nicht als erster Mensch auf diesem Fußballplaneten gesagt. Tatsächlich war die Wucht, mit der Trainer Hansi Flick mit der Mannschaft zu allen drei möglichen Titeln gestürmt ist, einmalig stark. Dass es im Endspiel nur ein 1:0 gegen das weitgehend chancenlose Team von Paris Saint-Germain gab, darf da nicht täuschen. Die beste Abwehr der Champions League (nur sechs Gegentore, das Endspiel eingerechnet) war gegen die Bayern überfordert. Die gewannen auch ihr elftes von elf Spielen in der verknappten Champions-League-Saison. Das wird es wahrscheinlich nicht mehr geben – unter anderem, weil es keine Saison mehr mit nur elf Spielen geben dürfte.

Kingsley

Mit 16 Jahren hat Kingsley Coman vor gut sieben Jahren sein Profidebüt für Paris Saint-Germain gegeben. Das ausgerechnet ein gebürtiger Pariser mit seinem Tor die Trophäe für die Bayern sicherte – eine schöne Geschichte. Zumal der dynamische Techniker Coman bis zu seiner Auswechslung nicht nur durch das eine Tor positiv auffiel.

Krawalle

Unschön, dass in Paris etwas anders gefeiert wurde als in München. Es ist schade, dass keine Fans im Stadion waren, aber solche Versammlungen wie am Sonntagabend in Frankreichs Metropole braucht es auch nicht. Insgesamt gab es bei den Krawallen 158 Festnahmen.

Kater

Gibt es nicht nach dem rauschenden Spiel bei den Bayern-Fans. Falls doch, höchstens wegen:

Katar

Als Unterstützer beider Finalisten ist der Sponsor der Gewinner des Endspiels von Lissabon. Das Spiel wurde per Twitter zum "Qlassico" hochgejazzt und der Sponsor verkündete gleich noch vollmundig, dass die Welt zu einem „Stillstand“ komme, wenn die „Partner“ aus Paris und München um den Titel kämpfen. Das war natürlich schamlos übertrieben, die Welt würde stillstehen, wenn zum Beispiel in Katar eine Frau eine Demokratie leiten würde oder sich die Bayern klar gegen Menschenrechtsverletzungen in Katar positionieren würden.

Krise

Fußball ohne Fans war inmitten der Pandemie prinzipiell ein Wagnis, die Spiele der Champions League trotz seltsamer Atmosphäre trotzdem qualitativ sehr gut. Der verknappte und komprimierte Wettbewerb hatte hohen Unterhaltungswert.

Kreisliga

Die Atmosphäre war akustisch nah dran am Bolzplatz, was aber auch seinen Charme hat. So konnte man hören, was die wenigen Menschen am Spielfeldrand so beschäftigte und vor allem in welcher Sprache. Zukunft sollte das aber hoffentlich nicht haben.  

Kroatien

Okay, das ist jetzt Manuel Neuer geschuldet, der im Sommerurlaub durch das Trällern zweifelhaften Liedguts in einem Wackelfilmchen negativ auffiel. Abseits seiner Urlaube an der Adria ist der Bayern-Torhüter aber eine Wucht. Spielen kann er sicher besser als singen. Zumal auch noch politisch korrekt.

Karl-Heinz

2001 beim Champions League-Sieg der Bayern, war Franz Beckenbauer noch die Lichtgestalt. 2013 dann beim Triumph von Wembley gegen den BVB war Uli Hoeneß der Macher des Erfolges, doch diesmal gehört Karl-Heinz-Rummenigge das Triple. Es ist schon so etwas wie ein großer Abschiedserfolg für den Aufsichtsratschef. Denn in der kommenden Saison arbeitet Rummenigge seinen Nachfolger Oliver Kahn ein. Ende 2021 geht es dann in die wohlverdiente Rente (schauen wir mal).

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