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Jacob Holm (hier im Spiel gegen Lemgo) führte die Füchse ins Finale der Klub-WM.

© imago/Andreas Gora

Update

Klub-WM in Doha: Füchse Berlin ziehen ins Finale ein

Die Füchse Berlin haben wie im Vorjahr das Finale bei der Klub-WM erreicht und treffen erneut auf den spanischen Top-Klub FC Barcelona.

In Doha kommt es bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Handballklubs am Freitag zur Neuauflage des Vorjahresfinals. Nach dem FC Barcelona, der den Champions-League-Sieger Montpellier besiegte, gewannen auch die Füchse Berlin am Mittwoch ihr Halbfinale. Der 26:20 (11:9)-Sieg gegen den gastgebenden Klub Al-Sadd stand dabei aber keineswegs für das ganz leichte Weiterkommen. Erst nach 40 Minuten setzten sich die Berliner entscheidend ab.

„Es war ein zähes Match“, sagte Jacob Holm, der neben Hans Lindberg mit sechs Toren zu den treffsichersten Spielern der Füchse zählte. „Jetzt geht es gegen die beste Mannschaft der Welt.“ Viele Spieler aus Barcelonas Kader verfolgten die Begegnung ihrer beiden möglichen Finalgegner von der Tribüne aus.

Gegen den katarischen Klub, dessen Leistungsstärke Berlins Manager Bob Hanning zuvor mit einem „abstiegsbedrohten Bundesligisten“ verglichen hatte, mussten die Füchse an ihre Reserven. Beim dritten Spiel innerhalb von nur vier Tagen fiel zudem Kevin Struck aus, der sich am Vortag alle Bänder im Sprunggelenk gerissen hatte und bis Jahresende fehlen wird.

Die Füchse haben ein Preisgeld von 250 000 Euro nun bereits sicher

Bei der grotesk anmutenden Handballveranstaltung im Wüstenstaat hat der zweimalige Titelträger aus Berlin ein Preisgeld von 250 000 Euro nun bereits sicher, dem Sieger des Finals am Freitag (18 Uhr) winken gar 400 000 Euro. Dieser beachtliche Betrag wird von den Vereinen wohl vor allem als Entschädigung gesehen für die Strapazen. Mitten in der Saison reisen die Mannschaften zu einem Turnier, das mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Die Ausrichtung der Handball-WM 2015 hat keine Spuren hinterlassen in Katar und verschaffte den Spielern von Al-Sadd auch am Mittwoch keinen Heimvorteil.

In der spärlich besetzten Arena war jedes Quietschen der Schuhe zu hören und jede Anweisung der Trainer, so manche Tröte der mitgereisten Füchse-Fans hallte vom Hallendach zurück wie das Signal eines herannahenden Zuges. Und so legten die Berliner auch los. Nach einem vorsichtigen Abtasten schaltete die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic ab Minute sieben mal eben den Turbo an und ließ ihrem überforderten Gegner für die folgenden zehn Minuten keine Chance. Es glich einer Lehrstunde für die Kataris. Die Berliner kamen zu sieben aufeinanderfolgenden Treffern. Vorne wie hinten griffen die Mannschaftsteile der Gäste perfekt ineinander und sorgten für ein komfortables Polster (9:2).

Dies änderte sich erst mit der Zwei-Minuten-Strafe von Abwehrchef Jakov Gojun in der 17. Minute. Es war dann vor allem Khaled Haj Youssef, der Al-Sadd in der ersten Hälfte mit sechs seiner insgesamt acht Treffer wieder an die Berliner heranführte. Zur Pause war der Vorsprung der Füchse auf zwei Tore geschmolzen (11:9).

Berlins Trainer Velimir Petkovic tauschte nach dem Seitenwechsel die Torleute. Auch Malte Semisch stand – wie zuvor Silvio Heinevetter – seiner Mannschaft mit einigen Paraden zur Seite. Doch auch Al-Sadds Torhüter Rasheed Olukunle blühte nun auf. So wurde es aus Feldspielersicht eine zweite Hälfte der vergebenen Chancen. Erst Holm und Lindberg mit jeweils drei Treffern in der Schlussviertelstunde machten den Weg frei für eine Revanche gegen Barcelona. (Tsp)

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