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Auch Albas Clifford (r.) konnte sich noch so gegen seine Gegenspieler stemmen - die Berliner waren chancenlos.

© Francesc Juan/AFP7/dpa

Klare Niederlage in Valencia: Bloß kein Schulterklopfen für die Spieler von Alba Berlin

Alba verliert wieder ein Finale. Dem Team ist mit Trost nicht geholfen. Die Niederlage war ätzend, aber vielleicht erwächst aus ihr Großes. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Wieder hat es nicht geklappt. Wieder hingen die Köpfe, wieder schauten sie zu, wie die anderen die Trophäe in die Höhe stemmten. Alba Berlin hat am Montag gegen Valencia im Eurocup auch sein viertes Finale innerhalb von zwei Spielzeiten verloren. Nun möchte man gerne – was an dieser Stelle schon des Öfteren getan worden ist – den Eifer und den jugendlichen Esprit dieser Mannschaft hervorheben. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang sicher auch, dass Leistungssport mehr ist als Sieg oder Niederlage. Aber das Problem an diesem Satz ist in der Welt des Leistungssports, dass er sich nur schön liest.

Die Realität für Spitzensportler ist eine andere: Es geht ihnen eben ganz wesentlich um Sieg oder Niederlage. Ob ein Titel mit Glanz und Gloria oder grottenschlecht und glücklich zustande kommt, ist für die Profis nebensächlich. Je größer das Streben nach dem Triumph, desto erfolgversprechender der Sportler. Das ist die einfache Gleichung des Leistungssports.

Wie der FC Bayern 1999 und 2001

Doch es gibt eine Ableitung, die Alba Berlin Mut machen dürfte. Denn das erbitterte Streben nach dem Sieg macht die Niederlage unerträglich. Wer nicht an ihr zerschellt, der kann sehr viel Kraft aus ihr schöpfen. Beispiele gibt es genug. Man denke nur an den FC Bayern München und sein im Jahr 1999 grausam verlorenes Champions-League-Finale gegen Manchester United in der Nachspielzeit. Das 1:2 trieb die Mannschaft gleichzeitig dazu an, diesen Titel nur zwei Jahre später zu gewinnen.

Die Spieler von Alba Berlin wird es vermutlich nicht trösten, dass sie einen fantastischen Wettbewerb geliefert haben, auch wenn sie im letzten Spiel gegen einen favorisierten Gegner deutlich das Nachsehen hatten. Sie wollen dafür nicht auf die Schulter geklopft werden. Keine Niederlage ersetzt in der Welt des Spitzensports den süßen Geschmack des Erfolges. Von daher: Die Niederlage war ätzend für Alba, aber aus ihr kann Großes erwachsen.

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