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Warm-up - die Kolumne zum Football-Wochenende: Kickoff in der NFL: Endlich fliegt das Ei wieder

Pünktlich zum Saisonstart geht unser neues Format an den Start: Der wöchentliche Blick auf das Geschehen in der NFL - die gleich zum Auftakt einen echten Knaller zu bieten hat.

Nach sieben Monaten Pause meldet sich die großartigste und komplexeste Mannschaftssportart zurück aus dem, nun ja, Sommerschlaf. Die Rede ist natürlich von – American Football. In der Nacht zu Donnerstag eröffnet die National Football League (NFL) feierlich die Spielzeit 2016/17, im Mile High Stadium von Denver stehen sich dann die gastgebenden Broncos und die Carolina Panthers gegenüber. Broncos? Panthers? Da war doch was!? Genau, aber dazu später mehr.

Zunächst möchten wir diese Zeilen nutzen, um Sie über unser neues Angebot zu informieren, das pünktlich zur Saison auf www.tagesspiegel.de/sport beginnt. An jedem Wochenende bis zum Super Bowl am 5. Februar halten Sie unsere Football-Experten Axel Gustke, Exil-Berliner mit Wohnsitz in den USA, und Christoph Dach über das Geschehen in der NFL auf dem Laufenden – mit sportlichen Analysen, abseitigen Geschichten und jede Menge Sprüchen für die Schlechte-Witze-Kasse.

Und das wird dann so aussehen: Zum ersten Spiel der Woche finden Sie Donnerstags auf unserer Homepage eine Vorschau, die den nächsten Spieltag beleuchtet. Den Hauptfeiertag für Football-Fans, also den Sonntag, begleiten wir in Form eines Live-Blogs, wie Sie es bereits von großen Fußball-Turnieren oder Olympischen Spielen auf tagesspiegel.de kennen. Zum Abschluss des Spieltags stellen wir am Dienstag fünf Fragen - und beantworten sie natürlich auch. Welches Teams sind auf dem Weg nach oben bzw. unten? Wo gab es das verrückteste Spiel? Den spektakulärsten Catch? Den peinlichsten Fumble? Und hat sich sonst irgendwer daneben benommen?

Und damit rein in unsere Vorschau auf den ersten Spieltag. Ready for some Football?

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Auf geht's in die neue Saison

Die verrückteste Nachricht der Woche kam, wie sollte es anders sein, von Johnny Manziel. Der 23-Jährige ist mittlerweile ja Stammgast in den Klatschspalten, eine Skandalnudel erster Klasse, und das will in den USA schon etwas heißen. Manziel galt am College als Wunderknabe, Spitzname "Johnny Football", aber seitdem er bei den richtigen Männern in der NFL mitspielt, ist er vor allem durch Saufgelage, Partys und zerlegte Ferienwohnungen aufgefallen. Manziel hat sein Talent sogar so grandios verschleudert, dass ihm vor ein paar Monaten sein Spieleragent wegen Unzufriedenheit mit dem Klienten gekündigt hat. Normalerweise läuft es genau umgekehrt. Spieler entlassen Agenten.

Dieser Johnny Manziel hat also offenbar über Sinn und Sinnhaftigkeit des Lebens nachgedacht und ist zu der Erkenntnis gelangt, doch noch einmal auf die Schulbank zurückzukehren, nun, da er ohnehin seit Monaten keinen Verein mehr hat. Wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur AP bestätigte, hat sich Manziel an der Universität Texas A&M eingeschrieben, bald will er sich wieder dem Studium der Erholungs- und Tourismuswissenschaften hingeben, das er einst für eine NFL-Karriere unterbrochen hatte. Für den jungen Mann aus Texas kann man jetzt eigentlich nur hoffen, dass er die Sache mit der Erholung nicht allzu wörtlich nimmt und fleißig lernt - denn ein Comeback in der NFL scheint mittlerweile ausgeschlossen.

Ein Knaller zum Auftakt

Damit herzlich willkommen zum Basis-Seminar, 1. NFL-Spieltag 2016/17. Treuen NFL-Fans wird natürlich auch gleich aufgefallen sein, dass die Saison mit einer spektakulären Ansetzung beginnt – der Neuauflage des Super Bowls aus dem Februar 2016, die Lostrommel hat es so gewollt. Die (damals unterlegenen) Carolina Panther treten im Mile High Stadium gegen den Titelverteidiger Denver Broncos an, und das führt uns gleich zu einem der ganz Großen seines Sports, der in Zukunft nicht mehr dabei ist: Quarterback-Legende Peyton Manning hat nach 18 Jahren sein Karriereende verkündet, wird zur Eröffnung aber sicher im Stadion zugegen sein. Darauf dürfen sich auch die Zuschauer in Deutschland freuen, weil sie problemlos dabei sein können: Die Kollegen von Pro7Maxx und Sat1 übertragen in der Nacht zu Freitag (ab 02.30 Uhr) das erste Saisonspiel. Die Kräfteverhältnisse dürften sich im Vergleich zum Super Bowl aber etwas gedreht haben, da die Broncos neben Manning auch Ersatz-Quaterback Brock Osweiler (Houston Texans) verloren haben und mit den unerfahrenen Trevor Simien und Paxton Lynch in die Saison gehen.

Biest-los in Seattle

Apropos Lynch: Marshawn Lynch von den Seattle Seahawks, der beste Running Back der letzten Jahre, Spitzname "Beast-Mode", hat es Manning gleich getan und sein Schuhwerk nicht nur sinnbildlich, sondern auch öffentlichkeitswirksam bei Twitter an den Nagel gehängt.

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Lynch, der seine Gegner so abschütteln konnte wie sonst nur Bud Spencer, und Manning haben ihren Platz in der Hall of Fame in Canton (Ohio) bereits sicher, alles nur eine Frage der Zeit.

Das gilt auch für Tom Brady, in vielerlei Hinsicht. Der Star-Quarterback der New England Patriots darf in den ersten vier Saisonspielen nur zuschauen, Schuld ist eine alte Geschichte von vor zwei Jahren, die in den USA unter dem Namen "Deflategate" einige Berühmtheit erlangt hat: Im Play-off-Halbfinale gegen die Indianapolis Colts sollen die Patriots absichtlich zu schwach aufgeblasene Spielbälle benutzt haben, der Verein und alle Angestellten inklusive Brady haben tausendfach ihre Unschuld beteuert, aber dem NFL-Sportgericht genügten die Indizien trotzdem für eine Sperre.

Los Angeles ist zurück auf der Football-Landkarte

Drei Stars fehlen also, einer auf absehbare Zeit, aber dafür gibt es gleich ein ganz neues Team in der Liga, am zweitgrößten Wirtschaftsstandort der USA, im Großraum Los Angeles. Dort sind seit ein paar Monaten die Rams zu Hause, der Umzug der Franchise war ebenfalls ein großes Thema in der Sommerpause und wird es sicher auch in der neuen Saison bleiben. In der Nacht zu Dienstag trifft LA auf die San Francisco 49ers. Auch das wird spannend zu beobachten sein, allein schon wegen 49ers-Ersatzquarterback Colin Kaepernick, der in der Vorbereitung eine große Kontroverse damit auslöste, dass er während der Nationalhymne weder aufgestanden ist noch mitgesungen hat.

Was machen die Deutschen?

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die deutschen Spieler in der NFL, und da sind Stand heute leider nicht sehr viele übrig geblieben: Björn Werner, großgeworden bei den Berlin Adlern, späterer Erstrunden-Draftpick, hat es nach seiner Entlassung bei den Indianapolis Colts auch nicht in den Kader der Jacksonville Jaguars geschafft. Gleiches gilt für Moritz Böhringer aus Aalen, den ersten Europäer, der das College übersprungen hat und direkt in die NFL gewechselt ist. Auch für Böhringer war kein Platz im 53er Kader, aber der 23-Jährige übt immerhin weiter mit dem Practice Squad der Minnesota Vikings und wird sicher noch einen oder mehrere Anläufe nehmen.

Ziemlich überraschend hat auch Markus Kuhn noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden. Der 30-Jährige aus Mannheim, ein gestandener Profi und bis heute der einzige Deutsche, dem in der NFL ein Touchdown gelungen ist, absolvierte die Vorbereitung bei den New England Patriots, schaffte aber ebenfalls nicht den "Cut", wie die Amerikaner sagen. Zu allem Unglück hat sich darüber auch noch Sebastian Vollmer schwer verletzt, dem Offensive Tackle droht wegen Hüft- und Schulterproblemen sogar das Saison-Aus. Bleibt also im Moment nur Kasim Edebali als deutscher Vertreter in der NFL. Der 27 Jahre alte Linebacker, aufgewachsen in Hamburg, Sohn eines US-Offiziers und einer türkischen Mutter, hofft bei den New Orleans Saints auf Einsatz- und Bewährungszeit.

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