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Katharina Heinig wurde das Laufen quasi in die Wiege gelegt.

© dpa

Halbmarathon in Berlin: Katharina Heinig hat viel vor

Katharina Heinig will sich am Sonntag beim Halbmarathon für die Leichtathletik-WM qualifizieren. Die Chancen dafür stehen gut, denn Berlin liegt der Läuferin.

Berlin liegt Katharina Heinig. Beim Marathon gelang der 27-jährigen Langstreckenläuferin im vergangenen September ein Durchbruch. Nach einer langen Phase mit Verletzungen und Pech konnte sie schließlich ihr Potenzial umsetzen: Katharina Heinig steigerte sich um mehr als fünf Minuten auf 2:28:34 Stunden, belegte einen starken fünften Platz und unterbot damit als erste deutsche Läuferin die Norm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften, die im August in London stattfinden. Am Sonntag kann sie sich nun bei ihrem nächsten Berlin-Start für London qualifizieren. Eine Zeit von 1:13:15 Stunden beim Berliner Halbmarathon reicht als Leistungsnachweis aus für die Nominierung. Doch Heinig will mehr. „Ich hoffe auf eine deutliche Steigerung meiner Bestzeit“, sagt die Läuferin, die für Eintracht Frankfurt startet und bisher über die 21,0975 Kilometer eine Zeit von 1:12:55 erreichte.

Laufsport ist im Hause Heinig Familiensache. Dass Katharina Heinig in die Fußstapfen ihrer Mutter treten könnte, war für sie früher allerdings nicht vorstellbar. Katrin Dörre- Heinig zählte in den 80er und 90er Jahren zu den besten Marathonläuferinnen der Welt. 1988 wurde sie Olympia- Dritte, dreimal triumphierte sie in London, und 1994 siegte sie beim Berlin-Marathon mit einer Streckenrekordzeit von 2:25:15 Stunden. Damals war Katharina fünf Jahre alt und nicht live dabei „Ich habe immer gesehen, dass meine Mutter sehr hart trainierte“, erinnert sie sich. „Als das Thema darauf kam, ob ich das auch mal machen würde, sagte ich: Das könnt ihr vergessen, dass ich das mache – das ist zu hart!“

Doch ihr Talent war offensichtlich. Im Alter von 15 Jahren entschloss sie sich, sich auf das Laufen zu konzentrieren. Zunächst führte sie ihr Vater, der bis vor kurzem als Lauf-Bundestrainer tätig war, an die deutsche Spitze. Vor vier Jahren übernahm ihre Mutter das Training. Nach einer karrierebedrohenden Fersenverletzung schien Heinig vor einem Jahr auf dem Weg zum Traumziel eines jeden Läufers zu sein: Marathon bei Olympia. Doch ungewöhnliche Wetterbedingungen beim Zürich-Marathon Ende April 2016 machten eine Qualifikation unmöglich. Bei den Europameisterschaften im Sommer wollte sie sich danach im Halbmarathon zurückmelden. Doch eine Lebensmittelvergiftung schwächte sie derart, dass sie nicht über Rang 55 hinauskam. Der Erfolg beim Berlin-Marathon war sicherlich der wichtigste für die Zukunft ihrer Karriere. Am Sonntag will Katharina Heinig nun beim Berliner Halbmarathon den nächsten Schritt machen.

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