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Chef-Trainer Thomas Tuchel, FC Bayern München.

© imago/kolbert-press/IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer

„Ja, und? Das mögen Sie nicht? : Neuer Zoff mit Matthäus - Bayern-Trainer Tuchel bricht Interview ab

Chef-Trainer Thomas Tuchel sah sich zuletzt wegen des frühzeitigen Aus im DFB-Pokal viel Kritik ausgesetzt. Im Interview nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund ging der Zoff in eine neue Runde.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat seinen persönlichen Zwist mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus auch nach dem eindrucksvollen 4:0 bei Borussia Dortmund fortgesetzt. Mit beißender Ironie und dünnhäutig trat der 50-Jährige am Samstagabend zum Interview beim TV-Sender Sky mit Experte Matthäus an. „Lothar kann das machen, und wenn nicht, kann es Didi (Hamann) machen“, sagte Tuchel zu Beginn der vermeintlichen Analyse.

Einige Minuten später verzichtete Tuchel bei der Pressekonferenz auf ein übliches Trainer-Statement zum Spiel und sagte stattdessen: „Für keine Weiterentwicklung und ein schlechtes Innenverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sah es ganz okay aus. Den Rest erfahrt ihr von den Experten.“

Angesprochen von Sky-Moderator Sebastian Hellmann auf den offensichtlichen Ärger und die Ironie sagte der Bayern-Trainer: „Ja, und? Das ist nicht erlaubt? Das mögen Sie nicht?“ Matthäus versuchte, zu beruhigen und sagte: „Wenn ich ab und zu eine andere Meinung habe, Thomas, muss es ja nicht so ausgetragen werden. Ich sehe es und akzeptiere es.“

Matthäus und Hamann hatten in den vergangenen Wochen teils deutliche Kritik an den Bayern geübt und gefolgert, dass sich das Münchner Spiel unter Tuchel nicht weiterentwickelt habe. Schon vor dem Sieg im deutschen Klassiker hatte Tuchel darauf gereizt reagiert.

Cheftrainer Thomas Tuchel FCB jubelt beim 0:4 durch Harry Kane.

© imago/Uwe Kraft/imago/Uwe Kraft

Als Hellmann zum Ende des Interviews wieder die Kritik und Tuchels Reaktion darauf zum Thema machte, und auch Matthäus etwas dazu sagen wollte, sagte der Bayern-Trainer: „Ich möchte gar nicht in die Diskussion, wenn ich durch bin, möchte ich gehen, das ist mir too much (zu viel).“ Er verabschiedete sich mit: „Ihr habt den Job, ihr dürft das benennen, wie ihr möchtet. Da ist gar keiner sauer. Wir haben 4:0 gewonnen, jetzt müsst ihr eine 180-Grad-Wende machen, viel Spaß.“

Schon kurz vor dem Topspiel bei Borussia Dortmund reagierte Tuchel gereizt auf Fragen bei Sky. „Ich will euch nicht stören, wenn die Experten über uns sprechen“, antwortete Tuchel am Samstag im Gespräch mit Sky-Reporter Patrick Wasserziehr.

Der 50-Jährige war im Interview vor der Partie zunächst kurz angebunden, forderte: „Gerne nächste Frage.“ Auf Wasserziehrs Nachfrage, warum er denn so gereizt sei, konterte Tuchel, er möchte nicht stören, wenn die Experten über uns sprächen. Auch damit spielte Tuchel auf Dietmar Hamann und Lothar Matthäus an

Die Niederlage in Saarbrücken ist Bayerns größte Pokal-Blamage seit unserem Aus in Vestenbergsgreuth, uns ist so etwas auch passiert“, hatte Matthäus gegenüber der „Bild“ gesagt. Der FC Bayern war in der 2. Runde des DFB-Pokals sensationell ausgeschieden. Die Sky-Experten schlussfolgerten, es gebe unter Tuchel keine Weiterentwicklung. Am Freitag während der Pressekonferenz der Münchner konterte Tuchel: „Ich sehe bei den beiden auch keine Weiterentwicklung.“

Am Samstag sagte Matthäus zunächst, diese Reaktion sei „cool“ gewesen. Nach dem Interview Tuchels kurz vor dem Spiel, sagte der 62-Jährige jedoch: „Heute hat er keinen souveränen Eindruck hinterlassen.“ (dpa, Tsp)

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