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Nicht zu halten. Timo Gebhart (r.) machte im Pokal-Halbfinale ein starkes Spiel.

© imago

Im Licht des Technischen Hilfswerks: Timo Gebhart führt Viktoria ins Pokal-Finale

Viktoria 89 drehte das Spiel gegen den BFC Dynamo und steht nun im Berliner Pokalfinale. Auch dank des Technischen Hilfswerks.

Ob sie geahnt hatten, dass sich der BFC Dynamo und Viktoria 89 nicht mit 90 Minuten zufriedengeben würden? Jedenfalls knipste das Technische Hilfswerk, THW, die sechs je zehn Meter hohen und 7000 Watt starken Flutlichtmasten schon zu Beginn der zweiten Halbzeit des Berliner Pokal-Halbfinals im Jahn-Sportpark an. Da stand es noch 1:0 für den BFC und das Spiel wäre pünktlich zum Sonnenuntergang um kurz vor acht beendet gewesen. Doch allen voran der ehemalige Bundesliga-Profi Timo Gebhart hatte etwas dagegen – und gab dem THW recht.

Gebhart war für die in himmelblau gekleideten Gäste aus Lichterfelde ein ständiger Unruheherd. Vor den Augen seines Beraters, dem ehemaligen Manager von Werder Bremen, Thomas Eichin, der auf der Tribüne Platz nahm, war der 29-Jährige an fast jeder Offensivaktion von Viktoria 89 beteiligt. Ebenso Timur Gayret, der ebenfalls von SAM Sports beraten wird, der Sportlermanagement-Firma, deren Geschäftsführer Eichin ist.

Kurz vor der Pause hatte Gebhart auch die beste Chance der Gäste, als er einen Kopfball nach einem Freistoß an die Latte setzte. Zu diesem Zeitpunkt lag seine Mannschaft bereits seit mehr als 20 Minuten zurück. Mit dem ersten Torschuss Dynamos hatte Kemal Atici die Führung erzielt, als es noch hell genug und völlig egal war, dass die Flutlichtmasten im Jahn-Sportpark aufgrund eines Kabelbrandes außer Betrieb sind.

Nach der Pause traf zunächst Dynamos David Malembana mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze nur die Latte, ehe Gebhart es auf der anderen Seite aus ähnlicher Position besser machte und den Ball ins Torwarteck zimmerte. Viktoria 89 war anzumerken, dass sie nicht schon wieder gegen den BFC in der finalen Pokalphase den Kürzeren ziehen wollten. Im Endspiel 2017 verloren sie nach Verlängerung. Damals war Timo Gebhart noch nicht dabei, er spielt erst seit Februar für Viktoria. Somit kann er sich auch nicht an das Regionalliga-Hinspiel im Jahn-Sportpark erinnern. Das endete 1:1 – mit diesem Spielstand endeten auch am Mittwochabend die 90 Minuten.

Gebhart wurde wüst beschimpft

Vor 1689 Zuschauern hätte Gebhart dann kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung zum Helden des Abends werden können – ihm versagten aber frei vor Dynamo-Torwart Bernhard Hendl die Nerven. Besser machte es fünf Minuten später Nick Scharkowski, der, ebenfalls frei vor dem Tor, zum 2:1 einschob. Dynamos Patrick Brendel traf in der letzten Minute der Verlängerung zwar noch die Unterkante der Latte, doch es sollte reichen für Viktoria 89.

Einmal noch sollte Thomas Eichin allerdings die Nase rümpfen am späten Mittwochabend im Jahn-Sportpark. Dann, als Gebhart von einigen wenigen Dynamo-Fans aus dem Oberrang wüst beschimpft wurde, dieser das aber an sich abperlen ließ. Die Chance zur sportlichen Revanche bietet sich dem BFC schon am Sonntag – dann steigt das Regionalliga-Rückspiel in Lichterfelde.

Weitaus dicker dürften Viktoria 89 allerdings einen anderen Tag im Kalender markiert haben. Den „Tag der Amateure“ am 25. Mai. Dann treffen die Lichterfelder, erneut im Jahn-Sportpark, im Finale des Berliner Landespokals auf Tennis Borussia. Dann ohne Licht des THW. Dafür live in der ARD.

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