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Sieghard Below ist noch bis zum Ende des Sommersemesters Dozent für Sportgeschichte und Fußball an der HU.

© Privat

HU-Sportdozent geht in Rente: „Dr. Below war ein sehr lustiger Zeitgenosse“

Nach insgesamt 45 Jahren an der Humboldt-Universität geht Sieghard Below in Rente. Nicht nur beim früheren Hertha-Profi Malik Fathi hat er Eindruck hinterlassen.

Besonders lange hat Malik Fathi nicht an der Humboldt-Universität studiert, auch als damaliger Profi von Hertha BSC unterscheiden sich viele seiner Erinnerungen aber nicht von denen vieler Sportwissenschafts-Kommilitonen. „Dr. Below war ein sehr lustiger Zeitgenosse“, sagt Fathi über seinen früheren Dozenten Sieghard Below, der am Ende dieses Sommersemesters nach insgesamt 45 Jahren an der HU in Rente geht und in der vergangenen Woche mit einer virtuellen Feier verabschiedet wurde.

1976 begann der nahe der polnischen Grenze in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsene Below in Berlin sein Studium, promovierte 1984 und ist seit 1993 Lehrkraft für Sportgeschichte und Fußball. Es dürfte nur wenige seitdem in Berlin ausgebildete Sportlehrer geben, die nicht zumindest eine Vorlesung oder ein Seminar über Willibald Gebhardt, Carl Diem und die olympische Bewegung in Deutschland bei dem heute 65-Jährigen absolviert haben.

Insbesondere die Fahrradexkursionen an den Gardasee und die jeden Montag sowie Freitag im Sportforum Hohenschönhausen stattfindenden Fußballkurse erfreuten sich größter Beliebtheit. Auf dem Feld war das ganze sportliche Spektrum vertreten: von Leichtathleten und Schwimmern über Kreisliga-Fußballer bis hin zu Bundesliga-Spieler Fathi. Zahlreiche ehemalige Studenten sind mittlerweile im Profigeschäft tätig. So haben die Athletikcoaches von Hertha und Union, Henrik Kuchno und Martin Krüger, ebenso bei Below studiert wie Scouts, Jugendtrainer und der Autor dieses Textes.

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Zudem durchliefen etliche Jugendfußballer das Talentsichtungsprojekt, das Below jahrelang in Kooperation mit dem BFV anbot. Für so manche gehypte Nachwuchshoffnung in Herthas C-Jugend war es durchaus ungewohnt, nach einem wackeligen Gang über den Schwebebalken einen flapsigen Spruch abzubekommen. Unabhängig vom fußballerischen Talent musste man aber immer vorbereitet sein auf Belows Schlagfertigkeit.

Am Beginn des montäglichen Fußballkurses wurde in der Regel zuerst der vergangene Spieltag anhand der „Fußball-Woche“ diskutiert, wobei Below seinem Drang zum Erzählen von Geschichten und Anekdoten oft und gerne nachgab. „Er hat dann auch mal eine Zeitung hervorgeholt, daraus vorgelesen und dann kritisch und analytisch vor allem mein Spiel bewertet“, erinnert sich Fathi. „Das war immer ganz lustig.“ Diese Einschätzung hat der heutige U-23-Trainer von Hertha sicher nicht exklusiv.

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