zum Hauptinhalt
Mit dem nötigen Kampfgeist soll es gegen Ankara klappen.

© IMAGO/Andreas Gora

Hoch, höher, Ankara: Die BR Volleys brauchen in der Champions League viel Sprungkraft

Nach einem kleinen Schock steht für die Volleys das zweite Champions-League-Spiel auf dem Programm. Dort wird es vor allem auf die Breite des Kaders ankommen.

Wenn man normalerweise 90 Zentimeter hoch springt und auf einmal 1,50 Meter schaffen soll, ist das eine ganz schön schwierige Aufgabe. Genau so einen großen Sprung müssten die BR Volleys aber machen, wenn sie am Mittwochnachmittag in der Champions League gegen Halkbank Ankara antreten (16.30 Uhr), meint Geschäftsführer Kaweh Niroomand. „Das wird eine echte Herausforderung.“

Für hohe Sprünge und starke Angriffe ist normalerweise Diagonalangreifer Marek Sotola zuständig. Ausgerechnet dieser Schlüsselspieler verletzte sich aber am Wochenende beim Bundesliga-Spiel gegen Giesen und sorgte damit für einen echten Schreckensmoment. Der 23-jährige Tscheche musste vom Spielfeld getragen werden und um den Einsatz in der Türkei bangen. Doch bereits zu Beginn der Woche gaben die Volleys Entwarnung: Der anfängliche Verdacht auf eine komplizierte Verletzung des Sprunggelenks bestätigte sich nach eingehender Untersuchung nicht und so konnte Sotola am Montag mit nach Ankara fliegen.

„Das ist eine große Erleichterung“, sagt Niroomand, „diese Position ist nur schwer zu ersetzen und kaum gleichwertig zu besetzen. Das ist schlicht nicht bezahlbar.“ In der vergangenen Saison hätte die Mannschaft das „Luxusproblem“ zweier herausragender Diagonalangreifer gehabt. Damals spielte Ben Patch an erster und Sotola an zweiter Position. Dieses Jahr ist hingegen Sotola gesetzt und der Brasilianer Matheus Krauchuk hinzugekommen, der bisher allerdings kaum einen Einsatz erhielt.

Die Stärke des Kaders liegt in der Breite

In Ankara wollen Sotola und seine Kollegen nun an den Erfolg beim ersten Gruppenspiel anknüpfen. Gegen Hebar Pazardzhik aus Bulgarien lagen die Volleys zwar lange Zeit zurück, konnten sich aber zurückkämpfen und das Spiel sogar drehen. „Das hat uns sehr gut getan“, sagt Niroomand, „für die Entwicklung der Mannschaft war es wichtig, aus so einer Situation herauszukommen und zusammenzuwachsen.“ Die Stärke des aktuellen Kaders sieht er vor allem in der Breite. „Wir haben nicht die individuellen Ausnahmespieler, aber wir sind breiter aufgestellt. Insofern gehen wir mit einem guten Gefühl in die Türkei.“

Dort erwartet sie eine Mannschaft, gegen die selbst der polnische Gruppengegner Warta Zawiercie zuletzt Probleme hatte, zu bestehen. Bei der Gruppenauslosung hätten sie den Gegner noch anders eingeschätzt, gibt Niroomand zu. „Wir dachten die sind schlagbar, aber nachdem wir gesehen haben, was für Material dort inzwischen spielt, sind wir nicht Favorit. Vielleicht müssen wir nicht nur 1,50 Meter hoch springen, sondern zwei Meter.“

Wir dachten die sind schlagbar.

Kaweh Niroomand über Gruppengegner Ankara

Ankara hat sich in dieser Saison mit Nimir Abdel-Aziz und Nicolas Bruno besonders im Angriff verstärkt. Weltstar Abdel-Aziz spielte bereits bei italienischen Topklubs wie Trentino und Modena und machte es den Volleys schon 2021 in der Champions-League schwer. „Er kann Spiele sogar alleine entscheiden“, sagt Niroomand. „Aber wir dürfen uns von dieser Situation nicht beeindrucken lassen, sondern unsere Stärken aufs Parkett bringen.“

Dabei wird es vor allem auf gute Aufschläge und eine stabile Annahme ankommen., die zuletzt etwas wackelte. Zumindest mental gesehen könnten die Volleys einen kleinen Vorteil haben, weil sie als Underdog ins Spiel gehen. Denn so ein hoher Sprung gelingt ja bekanntermaßen besser, wenn kein schwerer Druck auf einem lastet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false