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Kehrt zurück. Dedryck Boyata hat seine Spielsperre abgesessen.

© dpa

Hertha vor den letzten beiden Saisonspielen: Ein Fall fürs Nachschwitzen

Hertha BSC nimmt im Kampf um die Champions-League-Plätze eine Schlüsselrolle ein. Für die abschließenden Spiele will der Klub alle Kräfte mobilisieren.

Bruno Labbadia standen noch ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Der Trainer von Hertha BSC hatte zwar nach der Trainingseinheit geduscht, aber gegen das berühmte Nachschwitzen konnte er am Donnerstagmittag nichts tun.

Man könnte dieses Phänomen auch anders deuten. Vielleicht hat Bruno Labbadia noch einmal einen Blick auf die lange Verletztenliste geschaut. Insgesamt neun Spieler stehen dem Trainer aktuell nicht zur Verfügung, und jetzt, also am Samstag, kommt auch noch Bayer Leverkusen ins Olympiastadion. Der augenblickliche Tabellenvierte kämpft mit Borussia Mönchengladbach, Herthas Gegner am letzten Spieltag in einer Woche, um die Teilnahme an der Champions League. „Das sind zwei bärenstarke Mannschaften“, sagte Labbadia, der insbesondere Leverkusen für „eine der talentiertesten Mannschaft der Liga überhaupt“ hält. Dass Hertha nun eine Schlüsselrolle im Kampf um die Champions-League-Plätze einnimmt, ist für Labbadia nur zweitrangig. „Ich wäre gern in der Situation dieser beiden Mannschaften“, sagte er lächelnd, „für uns ist entscheidend, dass wir in den beiden Spielen so gut wie möglich abschneiden.“

Es wird keine einfache Aufgabe werden für die Berliner, die zuletzt drei Niederlagen in Folge hinnehmen musste. Letztere unter der Woche gegen Freiburg etwas unglücklich. „Wir sind aus den letzten Spielen ein bisschen unter Wert weggegangen“, sagte Michael Preetz. Herthas Manager appellierte noch einmal an die Mannschaft. „Zum Ende einer doch sehr speziellen Spielzeit wollen wir noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Gerade auch wegen der vielen Ausfälle.“

Für Skjelbred kommt Leverkusen noch zu früh

Immerhin kehrt Abwehrchef Dedryck Boyata nach seiner Spielsperre zurück ins Team. Vermutlich wird er auch spielen und seinen Vertreter Niklas Stark auf die Bank verdrängen. Gute Chancen besitzt auch Arne Maier, der Mittelfeldspieler stand zuletzt zweimal in der Startelf. Ähnlich sieht es bei Matheus Cunha aus. Der habe zwar noch nicht die Kraft für 90 Minuten, wie Labbadia sagte, trotzdem habe er die Qualität, auf dem Platz etwas Überraschendes zu initiieren. „Ich werde sehen, ob er von Beginn an startet oder von der Bank kommt“, sagte Herthas Trainer. Hierbei müsse er abwägen, inwiefern die Mannschaft in der Lage sei, bestimmte Dinge zu kompensieren, die Cunha eben noch nicht könne.

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Für Per Skjelbred kommt das Spiel gegen Leverkusen noch zu früh. Doch der Norweger, der sich im Heimspiel gegen Frankfurt verletzte, wird schmerzlichst vermisst. Labbadia berichte, dass Skjelbred „mit allen Mitteln versucht, im letzten Spiel gegen Mönchengladbach dabei sein zu können“. Das zeige den besonderen Charakter des 33-Jährigen, der Hertha nach beinahe sieben Jahren am Saisonende verlassen und zu seinem Heimatverein Rosenborg Trondheim zurückkehren wird. „Das ist wirklich sehr schade“, sagte Labbadia, unter dem Skjelbred im defensiven, zentralen Mittelfeld eine überragende Rolle gespielt hat. „Per ist ein toller Mensch und ein fantastischer Mannschaftsspieler“, sagte Labbadia, „manchmal merkt man das erst, wenn man ihn trainieren darf.“

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