zum Hauptinhalt
Marius Gersbeck wurde zur zweiten Hälfte eingewechselt.

© imago/Matthias Koch/IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Hertha BSC gewinnt 6:1 bei Tennis Borussia: Marius Gersbeck feiert sein Comeback

Gut hundert Tage sind vergangen, seitdem Marius Gersbeck von Hertha BSC suspendiert worden ist. Am Donnerstag feierte er im Testspiel bei TeBe sein Comeback zwischen den Pfosten.

Marius Gersbeck konnte nichts machen. Er tauchte in die rechte Ecke, der Ball flog in die Mitte. Die zweite Halbzeit war gerade losgegangen, Gersbeck, der Torhüter von Hertha BSC, hatte noch keinmal den Ball berührt – da war er schon bezwungen: vom Elfmeterpunkt und zum zwischenzeitlichen 1:5 für den Berliner Fußball-Oberligisten Tennis Borussia.

Es gibt Schlimmeres. Erst recht für Marius Gersbeck, der am Donnerstag nach rund hunderttägiger Zwangspause sein Comeback für Hertha BSC gefeiert hat. Im Testspiel bei TeBe, das der Berliner Zweitligist, mit 6:1 (5:0) für sich entschied, wurde er zur zweiten Halbzeit für Robert Kwasigroch eingewechselt.

Abgesehen von dem durch den gerade eingewechselten Tom Hoffmann verursachten Foulelfmeter gleich nach der Pause bekam Gersbeck wenig zu tun. Zweimal brachte er sich mit dem Ball am Fuß selbst in Bedrängnis, seine fehlerhaften Abspiele aber blieben folgenlos.

Von einzelnen Momenten abgesehen war das Spiel gegen den Tabellenvierten der NOFV-Oberliga Nordost ohnehin lange eine höchst einseitige Sache. Vor allem zu Beginn. Gleich den ersten Angriff der Gäste vollendete Gustav Christensen schon in der zweiten Minute zum 1:0. Kurz darauf zirkelte Nader El-Jindaoui den Ball per direktem Freistoß zum 2:0 in den Winkel.

Hertha ließ danach weitere gute Chancen ungenutzt. Vor allem Florian Niederlechner hatte mehrmals Pech, traf einmal nur den Innenpfosten. So fiel der Rückstand zur Pause nach weiteren Toren von Linksverteidiger Deyovaisio Zeefuik (2) und Bence Dardai mit 0:5 für den Oberligisten sogar noch halbwegs erträglich aus. In der zweiten Hälfte lief es noch besser für TeBe. Lediglich der eingewechselte Leander Popp traf noch für Hertha zum 6:1-Endstand.

Vor 1826 Zuschauern im Mommsenstadion hatte Tennis Borussia Mitte der ersten Halbzeit eine erste gute Gelegenheit gehabt, als Milos Cvejtinovic aus der Distanz an Torhüter Kwasigroch scheiterte. Den Abpraller setzte Justin Reichstein übers Tor. Zudem streifte ein Kopfball von Mittelstürmer Tom Nattermann unmittelbar vor der Pause die Latte des Hertha-Tores.

In der zweiten Halbzeit, nach vielen Wechseln bei Hertha. lief es für den Oberligisten besser, nicht nur wegen des Ehrentreffers gleich nach Wiederbeginn. „Jetzt beginnt die Aufholjagd“, scherzte Stadionsprecher Carsten Bangel nach dem 1:5 durch Tim Oschmann. TeBes Kapitän hatte Marius Gersbeck vom Punkt verladen, Herthas Torhüter war chancenlos.

Seit Anfang dieser Woche nimmt Gersbeck bei Hertha wieder am Mannschaftstraining teil, nachdem er sich Ende September wegen schwerer Körperverletzung in Salzburg vor Gericht hatte verantworten müssen. Während Herthas Trainingslager in Zell am See hatte Gersbeck bei einem nächtlichen Ausflug einen 22 Jahre alten Österreicher verprügelt.

Erst wenige Wochen zuvor war er für eine Ablöse von 300.000 Euro vom Karlsruher SC zu seinem Heimatverein in Berlin zurückgekehrt – mit der Perspektive, zur neuen Saison die Nummer eins zu werden. Zu Beginn der Vorbereitung lief Gersbeck zeitweise sogar als Kapitän auf.

Nach dem Zwischenfall im Trainingslager aber muss sich der 28-Jährige erst einmal hinten anstellen. Trainer Dardai hat bereits klargestellt, dass Tjark Ernst Herthas Nummer eins bleiben werde.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false