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Kevin Clark erzielte das 1:2 für die Eisbären und startete die Aufholjagd.

© Imago/Nordphoto

Update

Heimsieg gegen Nürnberg in der Verlängerung: In zwei Minuten drehen die Eisbären ein verloren geglaubtes Spiel

Über weite Strecken gelingt den Berlinern nicht viel. Doch eine Auszeit kurz vor Schluss leitet die Wende ein.

Am Sonntag trafen im Heimspiel der Eisbären gegen die Nürnberg Ice Tigers zwei Mannschaften aufeinander, die in dieser noch jungen Saison mit argen Personalproblemen zu kämpfen haben. Während die Berliner sechs Stammkräfte ersetzen mussten, fehlten den Gästen fünf Spieler. So dass in diesen Tagen besondere Kreativität gefragt ist.

Angesichts dieser Voraussetzungen kam es wenig überraschend, dass die 10.069 Zuschauerinnen und Zuschauer ein eher zerfahrenes Spiel zu sehen bekamen, in dem die Gastgeber mit 3:2 nach Verlängerung (0:0, 0:1, 2:1/ 1:0) siegten, weil sie in den letzten beiden Minuten ein verloren geglaubtes Match noch drehten.

Zunächst war es eine negative Überraschung, dass die Eisbären, die am Freitag stark dezimiert einen Achtungserfolg in Ingolstadt (3:1) vorweisen konnten, an diesem Nachmittag wirklich wenig gelang: Tempo, Spielstruktur, konsequentes Forechecking – alle diese wesentlichen Elemente eines erfolgreichen Eishockeyspiels fehlten über weite Strecken. „Wir haben einen Weg gefunden, dieses Spiel zu gewinnen, auch wenn wir keine Energie mehr im Tank hatten“, sagte Eisbären-Trainer Serge Aubin anschließend. In den vergangenen zehn Tagen hatte seine Mannschaft sechs Spiele zu bestreiten.

Wir haben einen Weg gefunden, dieses Spiel zu gewinnen, auch wenn wir keine Energie mehr im Tank hatten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin

Es war dann auch bezeichnend für diese Partie, dass der Berliner Torwart Tobias Ancicka für die spektakulärste Aktion des ersten Drittels sorgte, indem er einen Schuss mit dem Helm parierte. Ansonsten wirkten die Gastgeber ausgelaugt und entsprechend fahrig. Auch die Führungskräfte, die in den letzten Tagen übermäßig viel Eiszeit erhalten hatten, wirkten fahrig.

Und so konnten die Franken, die offiziell nur fünf Verteidiger im Line-up aufbieten konnten, die Berliner im Mitteldrittel unter Druck setzen und durch Ryan Stoa in Führung gehen (28.). In der Folge kamen die Eisbären immer wieder zum Abschluss, aber alle Schüsse knallten laut gegen die Bande hinter dem Tor, es fehlte eine ordentliche Ladung Präzision. „Für die Zuschauer war das nicht schön heute“, analysierte Marcel Noebels, „aber es spricht für unseren Charakter, dass wir trotzdem als Sieger vom Eis gegangen sind.“

Denn bevor die Schlussoffensive startete, hatten die Eisbären zunächst das 0:2 kassiert, weil Ancicka nach einem Nürnberger Schuss den Puck mit dem Schoner ins eigene Tor gelenkt hatte. So sehr sich die Berliner auch bemühten, ihre Aktionen wirkten etwas hilflos. Doch dann muste der Nürnberger Hayden Shaw auf die Strafbank, Aubin nahm eine Auszeit, Ancicka verließ zudem das Tor. 1:42 Minuten vor der Sirene sorgte Kevin Clark zunächst für den Hoffnungsschimmer für die Gastgeber. 55 Sekunden später schoss Giovanni Fiore tatsächlich noch den Ausgleich und erzwang eine Verlängerung, in der er sich selbst zum Matchwinner kürte.

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