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Zwei sind nicht zu bremsen. Neymar und Luis Suarez schossen in Lionel Messis Abwesenheit 19 Tore in Folge.

© REUTERS/Gea

Champions League: Gut für Bayer Leverkusen: Barcelonas Neymar fällt aus

Der Brasilianer Neymar ist derzeit gefährlichster Angreifer beim Champions-League-Sieger und auf dem Weg, Lionel Messi als Weltfußballer abzulösen.

Spät am Dienstagabend ereilte Bayer Leverkusen eine gute Nachricht vom Abschlusstraining. Nicht von der eigenen Mannschaft, sondern vom FC Barcelona, dem heutigen Gegner in der Champions League. Bei Neymar zwickt die Leiste, eine Zerrung, Barça verzichtet auf einen Einsatz seines aktuell gefährlichsten Angreifers. Gerard Pique und Andres Iniesta sind gleich zu Hause geblieben, Dani Alves ist gesperrt. Für den Titelverteidiger geht es ohnehin um nichts mehr, Barcelona steht längst als Gruppensieger fest. Anders ist die Situation bei Bayer Leverkusen. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft doch noch das Achtelfinale erreichen, vorausgesetzt, der AS Rom gewinnt nicht sein Heimspiel gegen Bate Borissow.

Neymar führt die Torschützenliste in Spanien an

Für Leverkusen kommt Neymars Ausfall zum bestmöglichen Zeitpunkt, denn der Brasilianer spielt gerade so gut Fußball wie nie zuvor in seinen 23 Lebensjahren. Nicht nur, dass er die Torschützenliste der spanischen Liga mit 14 Toren anführt – Neymar bricht gegnerische Verteidigungsreihen mit der Leichtigkeit eines Chefkochs auf, der sich an einer Auster zu schaffen macht. Niemand kann seinen Tempodribblings, seinen Sprints und seinen Finten folgen. Neymar ist zu beweglich, zu schnell, zu geschickt. Seine Gegenspieler lässt er einfach stehen. „Er ist auf einem überragenden Niveau. Wenn er Lust hat, ist er nicht aufzuhalten“, sagen seine Mitspieler, die ihn immer wieder mit vertikalen Pässen in den freien Raum suchen.

Der Stürmer kostete um die 86 Millionen Euro

Als Barcelona vor knapp vier Jahren das letzte Mal in Leverkusen gastierte, trugen noch Carles Puyol, Victor Valdes und Eric Abidal das blau-granatrote Trikot. An der Seitenlinie stand Pep Guardiola - und obwohl Barça locker 3:1 gewann, befand sich diese erfolgreiche Mannschaft schon im Niedergang.

Neymar wurde ein Jahr später als Investition in die Zukunft vom FC Santos losgeeist. Die Ungereimtheiten bei dem 86 Millionen Euro umfassenden Transfer kosteten Präsident Sandro Rosell das Amt und zogen Untersuchungen des spanischen Fiskus nach sich. Unter den Anhängern fragten sich nicht wenige, warum der Klub so viel Geld für einen so jungen Spieler ausgibt.

Ohne Messi ist Neymar die zentrale Anspielfigur

Heute fragt niemand mehr. Neymar hat gezeigt, dass er einmal Lionel Messi als dominierenden Fußballer der Welt und Barcelonas Fixpunkt ablösen kann. Als der 28 Jahre alte Argentinier im Herbst verletzt war, zog Barcelona seine Angriffe hauptsächlich über die linke Seite auf, wo Neymar spielt. Gemeinsam erzielten er und Luis Suarez 19 Tore in Folge.

Anders als vorher beim FC Santos oder in der brasilianischen Seleçao muss Neymar bei Barça nicht allein für das Wohl der Mannschaft sorgen. Seiner Entwicklung tut es gut, zum ersten Mal einfach nur einer unter vielen zu sein. „Seit meiner Kindheit war ich immer verantwortlich, aber hier ist es anders. Jeder kennt seine Aufgaben und weiß, was er zu tun hat. Ich mache alles, um die Mannschaft einfach nur zu unterstützen“, sagte Neymar der Zeitung „Mundo Deportivo“. Barcelonas Zielspieler im Angriff wird vorerst noch Lionel Messi bleiben. Neymar ist aber bereit, ihn abzulösen. Beim FC Barcelona und als Weltfußballer. Für die Wahl 2015 sind beide neben Cristiano Ronaldo nominiert. Messi wird gewinnen, das gilt als sicher. Neymar muss sich noch ein bisschen gedulden.

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