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Das französische Team freut sich über die Medaille im Judo Mixed.

© AFP

Mehr Mixed-Wettbewerbe bei Olympia: Geteilte Freude verbindet

Zwölf Goldmedaillen werden in Tokio im Mixed vergeben. Warum Mixed-Wettbewerbe den olympischen Geist so gut repräsentieren. Ein Kommentar.

Männer und Frauen können sich schon mal gern den Tag verderben. Frei formuliert nach den Ärzten, der ewig jung bleiben wollenden Berliner Band, driftet im Sport seit einiger Zeit viel auseinander, gibt es ein Geschlechter-Gegeneinander.

Auch mit Recht, weil der benachteiligte Teil der Menschheit immer noch um Gleichstellung kämpfen muss. Noch immer etwa können Männer bei Olympischen Spielen mehr Medaillen gewinnen, noch immer gibt es Disziplinen, in den Frauen nur auf kürzeren Distanzen als die Männer oder wie im Teamsprint der Radfahrerinnen nur als Miniteam antreten dürfen.

Noch immer sind die Männer die Maßstäbe für Leistung, so sagte ein deutscher Trainer über Dreisprung-Olympiasiegerin Yulimar Rojas: „Sie springt wie ein Mann.“ Frauen, die wie Frauen springen (wie springen Frauen überhaupt? Und wie springen die, die nicht in diese binären Normen fallen?) sind anscheinend weniger wert.

Bitte noch mehr davon

Aber schauen wir auf das Vereinende: Bei diesen Spielen gibt es sechs offene Wettbewerbe im Pferdesport, wie den am Montag beendeten im Vielseitigkeitsreiten und zwölf Mal Gold in Mixed-Wettbewerben. Diese Wettbewerbe sind wichtig für den olympischen Geist, weil sie zusammenbringen und nicht trennen.

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Es sei in diesem Zusammenhang an die deutsche Bronzemedaille im Mannschaftwettbewerb der Judoka erinnert oder an das Malheur bei der Staffelübergabe über 4 x 400 Meter der deutschen Mannschaft. Die Freude der Frauen und Männer, die gemeinsam triumphieren, das geteilte Leid des anderen Teams auf der anderen Seite. Die Mixed-Wettbewerbe sind nicht mehr nur mitlaufende Folklore, so wie sie das im Tennis seit Jahren eher waren.

Sie verbinden und sie bereichern und da ist auch noch viel Luft nach oben: Es gibt viele Disziplinen, die das olympische Programm bereichern werden. Vom Radsport bis zum Beachvolleyball. Also – an den Start damit! In den meisten Teilen des Berufs und Alltags arbeiten, ärgern und freuen wir uns ja schließlich auch im Mixed-Team, warum also nicht auch im Sport?

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