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Gerhard Berger rät Nico Rosberg, sich besser nicht in einen Unfall zu verwickeln.

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Exklusiv

Formel-1-Finale in Abu Dhabi: Gerhard Berger warnt Nico Rosberg vor Unfall

Nico Rosberg steht kurz vor dem Gewinn der Weltmeisterschaft in der Formel 1. Doch speziell ein Unfall könnte den Traum vom Titel beenden, warnt der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger.

Von Christian Hönicke

Gerhard Berger rät Nico Rosberg dazu, es im Formel-1-Finale nicht auf einen Unfall mit seinem Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton ankommen zu lassen. "Selbst wenn er vorn ist und die Tür zumacht, wäre das Risiko zu groß, dass nur Nico ausscheidet und dadurch die WM verliert", sagte der frühere Formel-1-Pilot dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) vor dem Großen Preis von Abu Dhabi. "Diese Sachen kann man nie so genau steuern, erinnern wir uns an das Rennen in Österreich. Das ist alles viel zu gefährlich." Rosberg müsse beim WM-Finale in Abu Dhabi schauen, "dass er die erste Kurve heil übersteht und dann einen zweiten oder dritten Platz nach Hause fährt."

Der Österreicher, der für Rosberg dessen neuen Vertrag mit dem Rennstall Mercedes aushandelte, sagte dem "Tagesspiegel": "Ich glaube, dass Nico mental in einer extrem schwierigen Situation ist. Es ist brutal schwierig, der Verlockung zu widerstehen, auf Angriff zu gehen, um das Rennen zu gewinnen und möglichst früh alles in trockene Tücher zu bringen." Rosberg brauche aber gar keinen Sieg, "da muss er Speed und Risiko reduzieren. Er muss seine Strategie so wählen, dass weder Ferrari noch Red Bull ihm in die Quere kommen." Rosberg werde deshalb "alle Augen im Rückspiegel haben und sofort die Tür aufmachen, wenn jemand angreift. Er kann sich keinen Ausfall leisten." Falls es dennoch zu einer Kollision am Start kommen sollte "und Nico in der ersten Kurve abfliegt, dann muss er sicherstellen, dass Lewis auch mitfliegt".

Berger glaubt, dass Rosberg nervenstark genug ist, um seinen ersten WM-Titel zu erringen. "In den letzten Rennen hat er starke Nerven bewiesen. Vor allem das Regenrennen war eine brutale nervliche Herausforderung. Ich traue ihm auch zu, dass er sogar nur den dritten Platz in Abu Dhabi nach Hause fährt." Seit drei Rennen habe Rosberg "in einen anderen Modus geschaltet. Vorher hat er alles darauf gesetzt, den Lewis im Qualifying und im Rennen zu schlagen. Jetzt fährt er nur noch auf Resultat."

In jedem Fall wäre der 31-Jährige in Bergers Augen ein verdienter Champion. "Er wäre ein guter Weltmeister", sagte der Österreicher. "Man darf nicht vergessen: Nico hat alle Teamkollegen vor Lewis im Griff gehabt, geschlagen und zum Teil dominiert. Sogar ein Michael Schumacher hat sich die Zähne an ihm ausgebissen. Mit Lewis Hamilton hat Nico nun jemanden im Team, der wirklich etwas ganz Besonderes ist. Der ist nicht ohne Grund hinter Michael Schumacher der erfolgreichste Fahrer der Geschichte. Ich glaube, dass sich alle anderen im Starterfeld an Lewis die Zähne ausbeißen würden."

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