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Sandro Wagner spielt doch noch bei der WM mit - und das sehr erfolgreich.

© dpa

So kann es am Sonntag laufen: Geheimsache WM-Titel für Deutschland

Das deutsche Team spielt doch wieder mit bei der WM 2018 – und lässt den anderen keine Chance. Wir decken den größten Coup des Turniers auf.

Die Franzosen betreten am Finaltag ihre Kabine im Moskauer Stadion – und erleben eine Überraschung. Dort sitzt komplett versammelt die deutsche Nationalmannschaft. „Was macht ihr denn hier?“, fragt Frankreichs Trainer Didier Deschamps entgeistert. „Best never rest“, schallt es ihm entgegen. Begleitet von Zischlauten. Zsmmn. Zsmmn. Mesut Özil tritt vor und sagt: „Wir werden hier gleich Weltmeister.“ Deschamps stürmt aus der Kabine, grüßt abwesend den in Bermuda-Shorts im Gang stehenden russischen Trainer Stanislaw Tschertschessow und ruft Fifa-Präsident Gianni Infantino an: „Was soll das? “

Plötzlich erinnert sich Infantino, dass die eigentlichen Finalteilnehmer und die Öffentlichkeit im Vorfeld informiert werden sollten. Blöd gelaufen. Dann eben jetzt mit einer Einblendung auf dem Videowürfel. Die Fifa habe kurz nach dem Aus gegen Südkorea einen Eilantrag des DFB mit dem Betreff „zweite Chance“ bekommen und diesem stattgegeben. Vier WM-Titel, die Verdienste um den Fußball, „das darf nicht durch ein paar weniger gute Spiele weggewischt werden“, lautet die Begründung des Weltverbandes.

Spielort Lodz

Deutschland trat nacheinander gegen die ab dem Achtelfinale ausgeschiedenen Teams an und spielte bei der Geheim-WM um einen Platz im Finale. Damit es geheim bleibt, wurde das Stadion des polnischen Zweitliga-Aufsteigers LKS Lodz als Austragungsort gewählt. Lodz liegt halbwegs mittig zwischen der badischen Heimat von Bundestrainer Joachim Löw und Moskau. Aufgrund der hohen Belastung durfte das DFB-Team einen 80 Spieler umfassenden Kader aufbieten. Mehrere Gegner verzichteten, weil Lodz nicht zu ihrer Rückreiseroute passte. Nur die Europäer wollten spielen. Und hatten größtenteils keine Chance gegen das von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger angeführte Team. Gegen Schweden stand Löw erstmals an der Seitenlinie, er war mit dem Cabrio gekommen und hatte etwas länger gebraucht. Sandro Wagner machte in der Verlängerung das entscheidende Tor zum 1:0. Belgien zog danach das Spiel um Platz drei der Partie gegen Deutschland vor. England verzichtete mit dem Verweis auf Gary Linekers berühmten Spruch.

Nun also Finale. Die Fifa bietet Kroatien und Frankreich an, ein gemeinsames Team zu bilden. Mehr als fair sei das doch. Nein danke, heißt es von beiden. Auch darauf war die Fifa vorbereitet. Und hatte vorab Gastgeber Russland gebeten, sich bereit zu halten. Angeführt von Tschertschessow in Bermuda-Shorts ist der gesamte Kader rechtzeitig da. Nur die Trikots fehlen. Kein Problem, es gibt Leibchen.

Wo ist der Weltpokal?

Auf dem Rasen wird deutlich, dass die Russen aus dem Urlaub kommen, während Deutschland eingespielt ist. Nils Petersen und Leroy Sané treffen. 2:0, fünfter Stern. Da fällt auch die kleine Panne nach dem Spiel kaum ins Gewicht: Der Weltpokal ist nicht da. Er wird später im Handgepäck von Didier Deschamps entdeckt.

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