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Zu klein. Ralf Rangnick will die Fußballtore vergrößern.

© Jan Woitas/dpa

Fußballtore sollen größer werden: Ralf Rangnicks Vorschlag in die falsche Richtung

Geht es nach RB Leipzigs Ex-Trainer Rangnick, sollen Fußballtore vergrößert werden. Dabei wäre es viel leichter, die Spieler anzupassen. Eine Glosse.

Eine Glosse von Christopher Stolz

Es besteht aus zwei senkrechten Pfosten, die in gleichem Abstand zu den Eckfahnen stehen und durch eine Querlatte verbunden sind. Und natürlich darf auch die obligatorische Torlinie, die genau in der Mitte zwischen diesen beiden Pfosten gezogen ist, nicht fehlen. Die Rede ist von? Genau richtig, einem Fußballtor. Es ist 7,32 Meter breit und 2,44 Meter hoch. Noch. Denn geht es nach Ralf Rangnick, dem ehemaligen Trainer von Bundesligist RB Leipzig, sind sie bald größer. Und der hat als Berater im Red-Bull-Universum nun mal entscheidenden Einfluss.

„Ich wage es fast nicht auszusprechen“, begann Rangnick seine Ausführungen im Sportmagazin „Kicker“ und sprach dann leider doch weiter: „Wenn man bedenkt, dass der Mensch in den letzten hundert Jahren im Schnitt um zehn, vielleicht sogar 15 Zentimeter größer geworden ist, fände ich es legitim, darüber nachzudenken.“ Nachdenken über die Größe des Tores. Und er machte auch gleich einen Vorschlag, damit bis zur Umsetzung nicht allzu viel Zeit ins Land streichen muss. „Vielleicht sollte man es drei Zentimeter höher und fünf Zentimeter breiter machen“, sagte Rangnick, „aber es wird nicht passieren.“ Und mit letzterem Satz hat er genauso recht, wie mit seinem biologisch-evolutiven Exkurs zur Größenentwicklung des Menschen.

Überhaupt wäre es doch viel leichter, statt des Fußballtores einfach die Körperoberfläche der Spieler und Torhüter zu optimieren. Immerhin sind diese kurzfristig flexibler. Vorschlag für Torhüter: Diese dürfen ihre Finger nicht mehr ausstrecken und nur noch fausten – das würde ebenfalls einige Zentimeter sparen und die Chance auf Tore erhöhen. Vorschlag für Spieler: Weil es dann doch schwierig wird, die Zehen nicht auszustrecken, muss man hier etwas kreativer werden. Zum Beispiel könnten sie nur noch Barfuß spielen und zudem mit raspelkurzen Haaren – spart immerhin Millimeter.

Gehen wir einfach mal davon aus, dass sich der Fußball-Weltverband Fifa schon längst mit Rangnicks Ausführungen beschäftigt. Dann kommen die Vorschläge für körperliche Anpassungen der Spieler hoffentlich noch gerade rechtzeitig. Denn mit diesen müsste die Fifa nicht „weltweit Millionen Tore auswechseln“, wie es Rangnick befürchtet, und auch nicht die komplette Produktion umstellen. Denn Menschen gibt es ja genug und sie werden ständig produziert. Und kommen sogar in der Größe variabel heraus.

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