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Viel Kampf und Krampf. Hertha und Freiburg zeigten ein Spiel der schwächeren Sorte.

© Sören Stache/dpa

Update

Fußball-Bundesliga: Hertha BSC kommt nicht über ein 0:0 hinaus

Gegen den SC Freiburg gelingt Hertha zum vierten Mal in Folge kein Tor. Die Punkteteilung hilft den Berlinern kaum weiter.

Christian Streich verzichtete auf eine Mütze, wie sie beizeiten sein Berliner Berufskollege Pal Dardai aufgezogen hatte. Der Trainer des SC Freiburg wollte im Regen des Olympiastadions anscheinend mitleiden mit seiner Mannschaft. Völlig durchnässt, aber nicht unzufrieden stiefelte Streich in die Halbzeitpause, bis dahin hatte seine Mannschaft vor 38.625 Zuschauern immerhin ein 0:0 gehalten. Damit sollte an diesem Nachmittag das Schlimmste für die Gäste aus dem Südwesten der Republik überstanden sein. Für den Rest des Spiels bleib es trocken - und vor dem Freiburger Tor verhältnismäßig ruhig.

0:0 hieß es am Ende im Olympiastadion, was ehe den Gästen hilft denn den Gastgebern. Die Berliner warten weiterhin seit Mitte Dezember auf einen Heimsieg, mittlerweile sind sie sogar seit exakt einem Monat ohne eigenen Torerfolg in der Liga. „Wir haben Glück, dass es keinen Rückschlag in der Tabelle gab“, sagte Herthas Trainer hinterher. Die Konkurrenz hinter Hertha hatte ungewollt für die Berliner gespielt. Mit der Leistung der eigenen Mannschaft konnte er keinesfalls zufrieden sein.

Dabei hatte Dardai im Vergleich zur Vorwoche zwei Änderungen in seiner Offensive vorgenommen. Für Davie Selke und Mathew Leckie liefen Kapitän Vedad Ibisevic und Mitchell Weiser auf.  Eine Maßnahme, die sich im Mittelstück der ersten Halbzeit auszuzahlen schien. Da startete Hertha eine Art Zehn-Minuten-Offensive, wie man sie in dieser Spielzeit überhaupt noch nicht gesehen hat im Olympiastadion. Vier Torchancen erspielten sich die Gastgeber. Mitchell Weiser, der die rechte Offensivbahn bespielte, scheitere mit zwei Schüssen von der 16-Meter-Linie. Beim ersten Mal stieß der Freiburger Torwart Alexander Schwolow den Ball aus dem Winkel zur Ecke, beim zweiten Mal zischte der Ball knapp am langen Pfosten vorbei.

Kurz darauf bot sich Ibisevic die vielleicht beste Chance des ersten Abschnitts. Nach einer Balleroberung von Valentino Lazaro verfehlte Ibisevic das gegnerische Tor knapp. Wiederum nur wenig später scheiterte Herthas Kapitän mit einem Drehschuss aus Nahdistanz am Freiburger Torwart.

In der Hertha-Kurve macht sich Unmut breit

Die Berliner verpassten es, aus dieser Druckphase, in der die Gäste ziemlich schwammen, Kapital zu schlagen. Denn anschließend konnte sich die Mannschaft vom an der Seitenlinie ruhelosen Trainer Streich wieder fangen. Hertha war in der Schlussphase der ersten Halbzeit nicht mehr so dominant und konnte sich keine Chancen mehr erspielen.

„Schade, wir hatten genug Chancen, die Blockade zu lösen“, sagte Dardai, der für die kommende Trainingswoche ungewöhnliche Maßnahmen andeutete. „Wir lassen mal die Tore weg, vielleicht werden die Jungs dann zielstrebiger.“

In den vergangenen Tagen und Wochen waren die Berliner für ihre Torchancenarmut kritisiert worden, kein Team der Liga hatte sich in diesem Jahr so wenige Chancen herausgespielt und nur der HSV noch weniger Tore erzielt. Auch deswegen war dem Spiel gegen Freiburg eine besondere Bedeutung beigemessen worden.

Leider verflachte das Spiel zusehends. Mehr als eine Halbchance gleich nach Wiederbeginn, Ibisevic erwischte eine Flanke von Weiser nicht voll, sollte für die nun maue Hertha nicht mehr herausspringen.

Nach einer Stunde hatte Herthas Trainer von seiner Startoffensive genug gesehen, für Ibisevic und den blassen Salomon Kalou kamen Davie Selke und Ondrej Duda, mit dem viele schon von Beginn an gerechnet hatten. Kurz darauf kam noch Vladimir Darida für Arne Maier. Doch weder mehr Power noch mehr Kreativität konnten sie kreieren. Freiburg hatte leichtes Spiel mit Herthas Offensive.

Zwar boten sich den Berlinern immer mal wieder Räume zum Kontern, doch nicht ein einziger Gegenstoß wurde passgenau vorgetragen mit Aussicht auf Erfolg. Bisweilen wurde der Ball viel zu schnell verloren. Die Berliner brachten nichts Konstruktives und Zwingendes mehr zustande. Und so machte sich zehn Minuten vor dem Ende Unmut in der Hertha-Kurve breit. Für den Geschmack der pfeifenden Fans war das Spiel der Berliner zu ideenlos und zauderhaft. Und das war es ja auch.

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