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Berlins Dejan Milosavljev brachte besonders den Nationalspieler und besten Torschützen der Liga Marcel Schiller zur Verzweiflung.

© IMAGO / Jan Huebner

Füchse schlagen direkten Konkurrenten: Milosavljevs Paraden sichern den Sieg

Durch den Heimsieg gegen Frisch Auf! Göppingen haben die Füchse weiter gute Chancen, auch nächste Saison international vertreten zu sein.

Am Ende kamen sie alle, um mit Dejan Milosavljev abzuklatschen. Erst Torwarttrainer Dejan Peric, dann Kollege Fredrik Genz, schließlich der Rest der Füchse. Es war nicht zuletzt dem Mann zwischen den Pfosten zu verdanken, dass Berlins Handballer gegen Frisch Auf! Göppingen mit 34:27(19:11) gewannen. Und dieser Sieg war nicht ohne Bedeutung. Denn es war wieder eines dieser Spiele, in denen es um alles ging. Doch welche Partie ist das momentan nicht, wenn die Füchse mit bereits 24 Minuspunkten noch in den Wettstreit um die European-League-Qualifikation für die nächste Saison eingreifen wollen?

An diesem Sonntagmittag war die Situation allerdings noch einmal ein Stück brisanter. Die Gäste hatten sich in der Bundesliga direkt vor den Füchsen auf Rang fünf platziert, jener Barriere, die es zu knacken gilt, wenn es für das internationale Geschäft reichen soll. Die Berliner jedoch ließen sich den Druck nicht anmerken und spielten von Beginn an fokussiert auf. Offensiv agierte die Rückraum-Achse überaus effektiv und sorgte für die schnelle Führung. Auf der anderen Seite ließ die eigene Abwehr in den ersten zehn Minuten nur zwei Treffer zu. Nicht zuletzt, weil Milosavljev kaum zu überwinden war.

Milosavljev zieht Göppingen den Stecker

Nach wenigen Sekunden hatte der 25-Jährige bereits die erste Parade auf seinem Konto und konnte Marcel Schiller, dem Toptorschützen der Liga, in der Anfangsphase sogar zwei Siebenmeter abnehmen. Hier schnellte die Hand heraus, dort verhinderte er mit dem hochgestreckten Bein Schlimmeres – Milosavljev hatte so gut wie immer eine Antwort auf die Wurfvariationen des Linksaußen. Sehr zum Verdruss des sonst so souverän aufspielenden Nationalspielers, der erst in der 15. Spielminute beim fünften Versuch den ersten Treffer verbuchen konnte.

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„Milosavljev hat uns den Stecker gezogen“, sagte Göppingens Trainer Mayerhoffer nach Abpfiff. Doch nicht nur die Wurfausbeute wurde zum Problem seiner Mannschaft. Die Gäste leisteten sich zu viele Abspielfehler, agierten unsicher vor der gut verschiebenden Berliner Defensivreihe und ermöglichten den Füchsen so die leichten Tore im Gegenstoß. Es bot sich ein ganz anderer Anblick als noch beim 24:25-Hinspiel vor sechs Wochen, in dem sich beide Teams wenig schenkten. An diesem Spieltag hingegen führten die Berliner bereits nach einer Viertelstunde mit fünf Toren (9:4) und bauten den Vorsprung im Anschluss sukzessive aus.

Lasse Andersson konnte schon in der ersten Halbzeit sieben Treffer markieren und trug sich mit insgesamt neun Toren letztlich als bester Schütze der Partie in die Statistik ein. Sein Pendant auf der halblinken Position Paul Drux performte indes ähnlich gut, so wie es auch der Rest des Berliner Kaders tat, aus dem Trainer Jaron Siewert nach Belieben einwechseln konnte.

Final Four am nächsten Wochenende

„Alle konnten heute ihren Beitrag leisten. Im Kampf um die Europa-Plätze haben wir ein wichtiges Zeichen gesetzt“, war Marian Michalczik zufrieden, der seit längerem wieder einen Platz in der Startformation erhalten hatte. Sein Trainer Jaron Siewert konnte trotzdem nicht umhin, Milosavljev noch einmal gesondert hervorzuheben. Mit einer Quote von über 39 Prozent gehaltener Bälle bot der Serbe den Berlinern den nötigen Rückhalt und krönte seine Leistung schließlich sogar mit dem 26:12-Tor in der 40. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt bestand schon längst kein Zweifel mehr am Sieg seiner Mannschaft, die sich mit dem Erfolg zwar nicht vor den Göppingern positionieren konnte, aber sich dennoch eine gute Ausgangsposition für den Schlussspurt in der Liga verschaffte. Zuvor steht für die Füchse am kommenden Wochenende aber ersteinmal das Final Four in Mannheim an um den Titel in der diesjährigen European League. Da konnte das frisch geholte Selbstbewusstsein wenig schaden. Nicht der Mannschaft, und Milosavljev schon gar nicht.

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