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Deutscher Meister 2021: Das Frauenteam der Wasserfreunde Spandau 04.

© Robert Monka

Frauenteam sichert sich erneut die Meisterschaft: Doch noch ein Titel für die Wasserfreunde Spandau 04

Eigentlich wollte Spandaus Jennifer Glaser längst im Urlaub sein. Doch wegen der Finalspiele hat sie umgebucht. Nun sagt sie: „Der Aufwand hat sich gelohnt.“

Eigentlich wäre Jennifer Glaser längst in Kalifornien. Der Flug zu ihren Eltern sollte Mitte der Woche gehen. Aber Glaser hatte noch etwas zu erledigen: Sie wollte mit den Wasserfreunden Spandau 04 die deutsche Wasserball-Meisterschaft gewinnen.

Die 29-Jährige ist eine der wichtigsten Spielerinnen im Team. „Ich habe das mit meinem Mann besprochen und wir haben umgebucht. Er hat es verstanden, er war früher auch Wasserballer“, sagt Glaser.

Kurz danach lief Jennifer Glaser in der Schwimmhalle Schöneberg einmal ums Becken herum. Auf der anderen Seite stand die Siegerehrung an, der silberne Pokal und die Medaillen warteten schon – auf die Spielerinnen von Spandau 04. „Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt“, sagt Glaser mit Blick auf die Urlaubsverlegung.

Die Berlinerinnen haben am Sonntagmittag das dritte und entscheidende Finale in der Serie „Best of three“ 9:7 (4:3, 0:1, 2:1, 3:2) gegen Bayer Uerdingen gewonnen und damit den Titel aus dem Jahr 2019 erfolgreich verteidigt. 2020 gab es wegen der Coronavirus-Pandemie keinen Meister.

Spandau war mit dem Vorteil des Auswärtssieges ins zweite Spiel am Samstag gegangen. Doch da stand es schon zur Halbzeit 3:10. Die folgende Leistungssteigerung brachte für das Ergebnis nichts mehr, das Spiel ging 11:13 verloren.

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„Aber die Aufholjagd hat sich trotzdem gelohnt“, sagte Trainer Marko Stamm nach dem dritten Finale.

Seine Spielerinnen machten am Sonntag da weiter, wo sie 19 Stunden vorher aufgehört hatten: Sie warfen Tore, gleich drei in den ersten zwei Minuten. Den ersten Treffer erzielte Jennifer Glaser, die später noch einmal erfolgreich war. „Wir waren von der ersten Minute an da und haben nicht so schläfrig angefangen wie am Samstag.“

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Es stand schnell 4:1, noch vor Mitte des zweiten Viertels war der Vorsprung jedoch aufgebraucht. Was auch daran lag, dass Uerdingens Torhüterin Victoria Chamorro in dieser Phase nicht zu bezwingen war. „Sie hat fünf oder sechs Bälle gehalten, die sonst keine Torfrau in Deutschland hält“, sagte Spandaus Präsident Hagen Stamm.

Spandau 04 setzt sich vorentscheidend auf 9:5 ab

Anfang des Schlussviertels zogen die Berlinerinnen dann auf 9:5 weg – und brachten den Vorsprung durch. Hagen Stamm konnte sich bereits einige Sekunden vor dem Ende um die Sektflaschen kümmern. Als die Spielerinnen noch im Wasser feierten, fand zudem eine große Kiste mit T-Shirts ihren Weg in die Halle, Aufdruck: „Deutsche Meisterin 2021“.

So endete die Saison für den an Erfolge gewöhnten Verein doch noch mit einem Meistertitel, nachdem sich Spandaus Männer Ende Mai deutlich Waspo Hannover hatten geschlagen geben müssen.

Das Frauenteam hatte sich wegen Corona lange gedulden müssen, bis es überhaupt losging. Auch dann gab es noch öfter Spielabsagen. „Das war in erster Linie für den Kopf schwierig“, sagt Trainer Marko Stamm, der besonders den Anteil der Psychologin Yvonne Weiß am Erfolg hervorhebt: „Mit ihr haben wir ganz viel zusammengearbeitet. Ich weiß nicht, ob wir sonst als Mannschaft durch diese schwierige Saison gekommen wären.“ Am Sonntag ging es in einem offenen Bus Richtung Vereinsheim im Olympiapark. Dort fand die Meisterfeier statt. Für Jennifer Glaser allerdings in verkürzter Form. Am späten Nachmittag startete ihr Flieger.

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