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Gazprom auf der Brust. Spieler von Schalke 04.

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Update

Diskussion um Schalkes Hauptsponsor Gazprom: Fans fordern eine Ende der Partnerschaft mit russischem Energiegiganten

Schalke 04 äußert sich zur Kritik am Hauptsponsor Gazprom und beobachtet die Situation in der russischen Politik - zieht aber noch keine Konsequenzen.

Was ist erlaubt und was ist nicht mehr erlaubt, wenn das russische Militär die Grenze zur Ukraine überschreiten sollte? Wegen der aktuellen politschen Krise gibt es nun verstärkt Kritik am FC Schalke 04 und dessen Hauptsponsor Gazprom.

Ein Appell, das ohnehin schon seit Jahren umstrittene Sponsoring zu beenden, äußerte etwa der bekannte Marketing-Experte und Schalke-Fan Raphael Brinkert am Dienstag. „Die Zusammenarbeit mit dem russischen Staatsunternehmen Gazprom war, ist und bleibt ein Fehler, der dem FC Schalke 04 seit 2007 singulär Mehreinnahmen beim Hauptsponsoring aber ganzheitlich Mindereinnahmen in fast jedem anderen Bereich (Merch, Hospitality, Sponsoring, PR) gebracht hat“, schrieb Brinkert bei Twitter.

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In den sozialen Netzwerken diskutierten am Dienstag viele Fans über die Situation und forderten Schalkes Ausstieg aus dem Sponsoring-Vertrag, zum Teil auch mit Ironie. Ein Portal einer Schalker Fangruppierung will die Biermarke „Veltins“ auf der Trikotbrust. Das sei als Sponsor „umweltfreundlicher“ und schmecke zum besser. Es gibt aber auch heftige Kritik, ein User spricht von „FC Kriegspropaganda 04“ – weil Schalke noch am Montag Trikots in seinem Shop als „reduziert“ anpries.

Seit 15 Jahren arbeitet der aktuelle Fußball-Zweitligist mit der deutschen Tochter des russischen Energielieferanten zusammen. Der FC Schalke 04 ließ nun vermelden, man verfolge die politische Lage in Osteuropa nach der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete durch Russland „mit großer Sorge“. Das erklärte der Verein in einer Stellungnahme der Vereinsführung am Dienstag.

Die Verantwortlichen des Vereins stehen im ständigen Dialog mit dem langjährigen Hauptsponsor - heißt es

Ob der Klub Konsequenzen zieht, ist noch offen. „Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren – zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen“, hieß es. Der Verein sei sich „seiner besonderen Rolle unter den deutschen Sportvereinen bewusst“, teilte die Klubführung mit: „Mit Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom, hat der S04 seit nunmehr 15 Jahren einen zuverlässigen Partner und einen relevanten Gaslieferanten der Bundesrepublik Deutschland an seiner Seite. Die Verantwortlichen des Vereins stehen im ständigen Dialog mit dem langjährigen Hauptsponsor.“

Es stehe für den Klub „außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt, die Mitglieder haben die Gewaltfreiheit im Leitbild festgeschrieben. Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus.“ Diese Haltung habe man in Gesprächen mit Gazprom Germania bereits geäußert, heißt es. (Tsp/dpa)

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