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Protestaktion von Bayern-Fans gegen die Geschäftsbeziehungen des Rekordmeisters mit Katar.

© dpa/Eibner-Pressefoto

Update

Fans begrüßen Aus der umstrittenen Kooperation: FC Bayern und Qatar Airways beenden Partnerschaft

Aufgrund der Menschenrechtslage in dem Emirat war die Partnerschaft seit jeher umstritten. Nun sucht der deutsche Fußball-Rekordmeister einen neuen zahlungskräftigen Ärmelsponsor.

| Update:

Der FC Bayern München und die Fluglinie Qatar Airways beenden die Zusammenarbeit. Der deutsche Fußball-Rekordmeister und das Unternehmen aus Katar haben sich darauf geeinigt, den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das teilte der Verein in einer „gemeinsamen Erklärung“ mit der Fluglinie am Mittwoch mit.

Seit Jahren wird die lukrative Sponsorenbeziehung des Vereins zur Fluggesellschaft kontrovers diskutiert und hatte für viel Kritik gesorgt. Auch bei Jahreshauptversammlungen des FC Bayern ging es bei diesem Thema schon heiß her.

Grund für Kritik war die umstrittene Menschenrechtssituation in Katar, dem Ausrichterland der WM 2022. Die Regierung des Emirats weist die Vorwürfe zu großen Teilen zurück.

„Der FC Bayern München und Qatar Airways haben erfolgreich zusammengearbeitet und voneinander gelernt“, sagte der Münchner Vorstandschef Jan-Christian Dreesen laut Mitteilung. Die Partnerschaft lief seit 2018.

Kritiker des Deals betonen Einflussmöglichkeiten der Fans

Vereinsmitglied Michael Ott, einer der schärfsten internen Kritiker der Partnerschaft, begrüßte den Beschluss. „Ich freue mich sehr, auch wenn es jetzt unerwartet kam. Die Zeichen in den letzten Tagen und Wochen haben eher etwas anderes gesagt“, sagte der 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Es kommt überraschend, aber es ist umso schöner.“

Ott hatte auf der turbulenten Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Herbst 2021 einen Spontanantrag einbringen wollen, um über das Sponsoring der Fluglinie bei den Bayern abstimmen zu lassen. Dazu kam es bei der denkwürdigen Versammlung aber nicht.

Auch bei der Versammlung 2022 hatte er sich wieder zu Wort gemeldet, war später von Ehrenpräsident Uli Hoeneß verbal attackiert worden.

Sprecher Alexander Salzweger von der Bayern-Fanvereinigung Club Nr. 12 sagte bei „Spox“ und „Goal“ zum Ende der umstrittenen Partnerschaft: „Entgegen der oft geäußerten Meinung, dass Kritik und Stellungnahmen von Fans nichts bringen würden, zeigt die Diskussion um den Sponsor gut, dass man etwas erreichen kann, wenn Fans und Mitglieder von Vereinen deutlich ihre Meinung artikulieren, aber auch das direkte Gespräch mit dem Verein suchen.“

Zuletzt führte der FC Bayern mit dem Unternehmen aus Doha Gespräche. Der Verein prüfte dabei, ob er eine weitere Zusammenarbeit hinbekommt, die sowohl den wirtschaftlichen Zielen als auch der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Laut Mitteilung handelt es sich um eine einvernehmliche Entscheidung beider Seiten.

Wer in Zukunft den Ärmel des deutschen Meisters zieren wird, ist noch nicht final entschieden. Die Verantwortlichen befinden sich in Gesprächen mit potenziellen Nachfolge-Sponsoren. (dpa)

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