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So sieht offiziell erlaubte Pyrotechnik in einem deutschen Fußballstadion aus.

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Update

Erstmals im deutschen Fußball: HSV-Fans zünden kontrolliert Pyrotechnik

Vor dem Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem Karlsruher SC wurde im Volksparkstadion Pyrotechnik gezündet - unter Aufsicht und ganz legal.

Blauer und weißer Rauch zog am Samstag durch das Hamburger Volksparkstadion, und die meisten der rund 50 000 Zuschauer waren zufrieden. Die erste genehmigte und kontrollierte Pyro-Show im deutschen Profi-Fußball verlief ohne Zwischenfälle.

Zehn HSV-Fans aus dem Ultra-Lager hatten drei Minuten vor dem Zweitliga-Spiel des Hamburger SV gegen den Karlsruher SC (2:0) im Bereich zwischen der Nordtribüne und dem Tor zehn Rauchtöpfe gezündet. Eine Fachfirma und Ordner beaufsichtigten die Aktion. Feuerlöscher standen für den Notfall bereit. Der DFB und die Behörden der Stadt hatten die Aktion genehmigt. Die Gewerkschaft der Polizei hatte das als „blauäugig und sehr riskant“ bezeichnet.

Das Hamburger Pilotprojekt könnte bundesweit Nachahmer finden

Mit Spannung war die Reaktion der Fans erwartet worden. Während der knapp dreiminütigen Show schwenkten sie blaue, schwarze und weiße Fahnen. Es hatte Befürchtungen gegeben, die Ultras könnten die Aktion sabotieren und mit eingeschmuggelter Pyrotechnik ihrerseits im Zuschauerblock Feuerwerk abbrennen und damit zum wiederholten Male disziplinarische Maßnahmen auslösen. „Es liegt an unseren Fans, was wir daraus machen“, hatte HSV-Trainer Dieter Hecking am Vortag an die Ultras appelliert.

Pyrotechnik ist für viele Fußball-Anhänger Teil der Fankultur. Deshalb wollen sie darauf nicht verzichten. Das kontrollierte Abbrennen von Feuerwerk außerhalb des Zuschauerbereichs könnte ein Kompromiss sein.

Der HSV hofft auf veränderte Bewertungen in der seit Jahrzehnten bestehenden Pyro-Problematik. Akzeptieren die HSV-Ultras die überwachte Show und verzichten ihrerseits künftig auf unkontrolliertes und verbotenes Abbrennen von Feuerwerk im Zuschauerblock, könnte das Hamburger Pilotprojekt bundesweit Nachahmer finden. (dpa)

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