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Ich sehe was, was du nicht siehst. Handy-Videos von Zuschauern als Entscheidungshilfe für Schiris sind der neueste Trend im Fußball.

© dpa

Entscheidung nach Handystudium: "Videobeweis" sorgt für Streit in Kreisliga

Tor oder nicht Tor? In der rheinland-pfälzischen Kreisliga hat eine ungewöhnliche Schiedsrichter-Entscheidung für Aufruhr gesorgt.

Die Premiere des Videobeweises in der Kreisliga hat im Fußballkreis Kaiserslautern/Donnersberg für Aufregung gesorgt. Laut einem Bericht der „Rheinpfalz“ nahm der Schiedsrichter der Partie SV Mölschbach gegen SG Hochspeyer am vergangenen Sonntag nach Ansicht eines Zuschauer-Videos auf dem Smartphone eine Entscheidung zurück und gab das 3:2 für Mölschbach. Zunächst hatte er den Ball vor dem Tor im Aus gesehen und den Treffer aberkannt.

Nach Darstellung der SG Hochspeyer, die gegen die Wertung des Spiels Einspruch eingelegt hat, sei der Referee nach Protesten zu den Zuschauern des SV Mölschbach gelaufen und habe sich den Smartphone-Mitschnitt eines Fans angesehen. „Nach dem Blick auf das Mobiltelefon zeigte er auf den Anstoßpunkt und gab das Tor“, schrieb der Verein auf seiner Facebook-Seite.

Ganz anders stellt der Gegner die Situation dar. Der Schiedsrichter habe sich lediglich von den Zuschauern bestätigen lassen, dass es ein Tor war, das Video habe er sich erst nach der Partie angeschaut, schrieb der SV Mölschbach auf seiner Facebook-Seite.

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Inzwischen hat der Schiedsrichter aber zugegeben, auf das Handy-Video vertraut zu haben, sagte Schiedsrichterausschussmitglied Dirk Leibfried der „Rheinpfalz“. Da der Videobeweis nur in der Bundesliga zugelassen ist, dürfte der Protest der SG Hochspeyer vor dem Sportgericht gute Chancen haben. „Die Videoaufnahme eines Zuschauers darf einen Schiedsrichter nicht interessieren“, sagte Leibfried.

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