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Ausgesprochen. Pavel Gross bleibt Trainer der Adler Mannheim.

© Andreas Gora/Imago

Eishockeytrainer Pavel Gross und sein Recht auf Meinungsäußerung: Es gibt nicht nur richtig oder falsch

Pavel Gross musste nach Kritik an den Quarantäneregeln um seinen Job in Mannheim bangen. Zum Glück haben sich Trainer und Klub vertragen. Ein Kommentar.

Es äußert sich ein Trainer der Deutschen Eishockey-Liga kritisch über die Coronaregeln in Deutschland und er muss um seinen Job bangen? Zugegebenermaßen hat Pavel Gross, Trainer der Adler Mannheim, sich weit aus dem Fenster gelehnt, als er den Verzicht auf Verteidiger Thomas Larkin kommentierte.

Man könne das mit den Quarantänebestimmungen nicht alles nachvollziehen und es kotze ihn an, sagte er. Kaum waren diese Worte gesprochen, musste er um seine Anstellung fürchten, da Adler-Boss Daniel Hopp diese Äußerungen nicht mit seinem Verein in Verbindung gebracht haben möchte. Auch zu verstehen.

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Aber inzwischen haben beide Seiten dann doch wieder auf einer „sachlichen Ebene“ zusammengefunden. Gut so. Die Frage danach, wer recht hatte, erübrigt sich. Es gibt auch in diesen vom Virus geprägte Zeiten nicht nur Schwarz und Weiß. Es gibt viele Grautöne und deshalb sollte man wie Pavel Gross seine Gedanken aussprechen dürfen, ohne sofort in die Schwurblerecke gedrängt zu werden. 

Gross ist etwas eigen, ja. Aber einer der erfolgreichsten Trainer in Deutschland ist vor allem ein Mensch mit einer eigenen Meinung. Er hat keineswegs übersteuert, niemanden beleidigt und auch keine Verschwörungstheorien in den Raum geworfen. Er hat lediglich sein Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt.

Sebastian Baader

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