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Bringt mehr Wucht: Micki DuPont.

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Eishockey: Eisbären Berlin: Alles auf Anfang

Was lief bisher gut bei den Eisbären Berlin? Was nicht? Eine Analyse vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf.

Die aktuelle Situation

Die Eisbären Berlin stehen nach 16 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Tabellenplatz zwei. In der Champions Hockey League waren sie sogar das beste deutsche Team, auch wenn sie am Dienstag gegen Skelleftea AIK im Achtelfinale ausgeschieden sind. Eine positive Überraschung, denn vor der Saison galten die Berliner bei vielen Experten nicht mehr unbedingt als Topteam. Trotzdem sagt Trainer Uwe Krupp: „Ich glaube nicht, dass die Gegner uns anfangs auf die leichte Schulter genommen haben.“ In der ausgeglichenen DEL trennen den Zweiten nur sieben Punkte vom Elften. Auf diesem Platz liegt derzeit die Düsseldorfer EG – der nächste Gegner der Eisbären am Freitag im Heimspiel um 19.30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof.

Stabil und torgefährlich in der Abwehr

Die Defensive ist durch die Neuzugänge Bruno Gervais und Micki DuPont entscheidend verstärkt worden. Vor allem, weil beide nicht nur robust verteidigen, sondern abschlussstarke Anführer auf dem Eis sind. Dabei schien gerade die Verpflichtung des 35-jährigen DuPont durchaus gewagt, doch der konnte bislang überzeugen: „Eishockey ist Teamsport, jeder einzelne muss seinen Teil zum Erfolg beitragen. Ich versuche mit gutem Beispiel voran zu gehen“, sagt DuPont. Neben den beiden Nordamerikanern gibt es mit dem lange verletzten Constantin Braun praktisch einen weiteren Zugang, der die Defensive stabilisiert hat. Dazu kommt: Abwehrarbeit ist im Eishockey auch immer eine Sache der Stürmer. „Da machen alle einen guten Job“, lobt DuPont. Ausbaufähig ist noch das Unterzahlspiel.

Steigerungspotential in der Offensive

Auch im Angriff können sich die Eisbären noch verbessern. Gerade das Überzahlspiel wirkt häufig zu statisch: „Daran arbeiten wir“, sagt Krupp. Insbesondere das Powerplay Fünf gegen Drei war zuletzt ein Schwachpunkt. „Solche Situationen sind wichtig, sie können den Unterschied in einem Spiel ausmachen. Das ist oft auch eine Frage des Selbstvertrauens“, sagt Krupp. Doch was die Torausbeute angeht, gibt es ein beträchtliches Gefälle unter den Angreifern. 15 Tore gehen auf das Konto von Darin Olver (6), Florian Busch (5) und Barry Tallackson (4). Die anderen zwölf Stürmer haben bisher zusammen nur 13 Treffer erzielt.

Was der Kader hergibt – und was nicht

Uwe Krupp sagt: „Ich finde, wir haben eine gute Mannschaft.“ Das gilt, solange die Eisbären nicht vom Verletzungspech verfolgt werden. Sportdirektor Stefan Ustorf sagt: „Wir schauen immer und sind natürlich offen im Hinblick auf Verstärkungen.“ Derzeit sind die beiden Leistungsträger André Rankel und Frank Hördler verletzt. Das können die Eisbären gerade noch kompensieren. Die größere Gefahr lauert auf der Torwartposition. Petri Vehanen hat bisher 90 Prozent aller Spiele absolviert. „Ich habe auch schon 50 Spiele in einer Saison bestritten. Das ist kein Problem für mich“, sagt der 38-jährige Finne. Doch sollte Vehanen ausfallen, müssten Kevin Nastiuk und Marvin Cüpper einspringen. Beide sind noch ohne echte Spielpraxis.

Bis Weihnachten in der Spitze etablieren

Im Herbst ist noch niemand Meister geworden. Trotzdem hilft der gute Saisonstart, um in Ruhe arbeiten zu können. Mindestens Platz sechs, der zur direkten Play-off-Qualifikation reichen würde, ist das Ziel. Dazu müssen die Eisbären auswärts zulegen, sie sollten mehr Tore schießen und sich nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen. Uwe Krupp dürfte dafür sorgen, dass Letzteres nicht passiert. „Wir müssen uns wieder etablieren, es ist quasi ein Neustart“, sagt Krupp im Hinblick auf den Beginn der zweiten Saisonphase am Wochenende und fügt hinzu: „Die nächsten zehn Spiele sind besonders wichtig für uns, damit wir vor Weihnachten wissen, wo wir stehen.“ Sollten die Eisbären dann immer noch Zweiter sein, wäre das keine so große Überraschung mehr.

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