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Kleinigkeiten. Jonas Müller weiß, woran es bei den Eisbären Berlin derzeit hapert.

© Imago

Eisbären Berlin vor Spitzenspiel in Bremerhaven: Konstante Dominanz gesucht

Die Eisbären Berlin wollen nach zuletzt drei Niederlagen in Serie bei den Pinguins Bremerhaven am Donnerstag wieder erfolgreich sein.

Drei Niederlagen in Serie – das haben die Eisbären in dieser Saison noch nicht erlebt. In der ungleich stark besetzten Nordstaffel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stellten die Berliner vor allem in eigener Halle bis vor einer Woche eine Klasse für sich da. Dann kamen die Grizzlys Wolfsburg erstmals in die Arena am Ostbahnhof und siegten nach Penaltyschießen. Es folgte ein 3:5 in Bremerhaven und ein erneutes 2:3 gegen Wolfsburg, diesmal nach Verlängerung.

Nun könnte sich Geschichte ein weiteres Mal wiederholen, denn am Donnerstag treten die Eisbären wieder bei den Fischtown Pinguins an (18.30 Uhr/Magentasport).

„Auch aus diesem Spiel können wir einiges Positives mitnehmen“, hatte Trainer Serge Aubin am Montagabend nach dem intensiven Duell mit den Grizzlys gesagt. Und Jonas Müller meinte angesprochen auf die vergeblichen Aufholjagden in den vergangenen Partien: „Auch bei Rückständen sind wir in der Lage, uns ins Spiel zurück zu kämpfen. Wir müssen jetzt daran arbeiten, dass wir die Spiele dann auch noch gewinnen.“

Grundsätzlich sind die Eisbären absolut im Soll. Sie führen in der Tabelle immer noch deutlich, sie verfügen über ein spielstarkes Team, das eine Wucht entwickeln kann, die zumindest in der Nordgruppe ihres Gleichen sucht. Was die Berliner immer wieder zurückwirft, sind Konzentrationsschwächen. Ein Spiel über 60 Minuten konstant zu bestimmen, das gelingt ihnen zu selten.

Während das in Spielen gegen schwächere Gegner wie Köln oder Krefeld kaum ins Gewicht fällt, sieht das gegen die Teams aus Düsseldorf, Bremerhaven oder Wolfsburg etwas anders aus.

Gegen Wolfsburg haben die Eisbären in dieser Saison nur insgesamt vier Minuten geführt

Gerade die Grizzlys haben es in dieser Saison immer wieder geschafft, die Defizite der Eisbären aufzuzeigen. Alle vier Spiele verloren die Berliner gegen die Niedersachsen, weil die taktisch äußerst variabel auftraten und defensiv gut standen. Und: weil sie gegen die Eisbären in den vier Duellen über insgesamt 249 Minuten nur knapp vier Minuten zurücklagen.

Wolfsburg gelang es zudem, die Berliner in ihrem Offensivdrang immer wieder nach außen abzudrängen. Die Dynamik der Stürmer in Aubins Team lief so mitunter ins Leere. Trotzdem herrscht beim Eisbären-Coach keine Panik. Nach beiden Spielen gegen die Grizzlys war er mit der Leistung seiner Mannschaft grundsätzlich „zufrieden“.

Tatsächlich lassen sich die vier Niederlagen gegen die Grizzlys auch als eine und drei Unentschieden bewerten, ein Angstgegner in einer möglichen Play-off-Serie wäre Wolfsburg sicherlich nicht automatisch.

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Vor der Saison galt Bremerhaven für viele als größter Konkurrent der Eisbären im Norden. Rein tabellarisch sind das die Pinguins als Zweiter auch immer noch, mit einem Dreier am Donnerstag und bei einem weniger ausgetragenen Spiel könnte der kommende Gegner nach Punkten wieder gleichziehen. Dann würde es vermutlich auf die Duelle mit den Südteams im Kampf um Platz eins ankommen, die ab 21. März beginnen.

Viel spricht allerdings für die Eisbären. Da ist die Tiefe im Kader, die Bremerhaven, Wolfsburg oder Düsseldorf nicht haben. Die Berliner verfügen über die beste Sturmreihe der Liga mit Topvorbereiter Marcel Noebels, Torjäger Leonhard Pföderl und Supertalent Lukas Reichel. Dazu kommt mit Mathias Niederberger noch der wohl beste Torhüter. Insgesamt haben fast alle Neueinkäufe überzeugt, das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Viele Fans würden sich zwar eine noch stärkere Fokussierung auf die eigenen Talente wünschen und sehen Verpflichtungen wie die von Simon Després mitunter kritisch. Anderseits dürfte ein erfahrener Verteidiger mehr helfen als ein Youngster wie Eric Mik, wenn es um die Meisterschaft geht. Und die ist für die Eisbären ein realistisches Ziel – auch wenn daran im Moment natürlich niemand denkt. Zumal vor einem Spiel beim Verfolger in Bremerhaven, in dem es darum geht, eine Niederlagenserie zu beenden.

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