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Kai Wissmann (Mitte, 6) und Colin Smith wollen Münchens Frank Mauer (l.) das Leben am Freitagabend so schwer wie möglich machen.

© Andreas Gora/dpa

Eisbären Berlin: Locker zum Ausgleich

Gute Stimmung bei den Eisbären vor dem sechsten Viertelfinale gegen RB München. Gelingt am Freitag ein Heimsieg, steht es in der Serie 3:3.

Laut ging es zu beim Training der Eisbären Berlin am Donnerstag im Sportforum Hohenschönhausen. Dafür war allerdings nicht Trainer Stéphane Richer verantwortlich, sondern seine Spieler. Die hatten derart gute Laune, dass sie sich nach beendeter Übungseinheit im Kreis vor dem Tor zusammenfanden und dort noch kleine Spielchen veranstalteten. Kai Wissmann, Florian Kettemer und Jonas Müller blieben auch danach noch auf dem Eis und hatten „einfach ein bisschen Spaß“, wie Wissmann schmunzelnd berichtete.

Lockerheit ist ein wichtiger Faktor im Profisport. In der Viertelfinalserie der Eisbären gegen RB München, die am Freitag mit dem sechsten Duell fortgesetzt wird (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof und live bei Sport 1), kann sie sogar alles entscheidend sein. Die Eisbären hatten schon vor der Serie gegen den Meister nichts zu verlieren, nach dem 1:3-Rückstand durch die Heimniederlage am vergangenen Freitag wurden sie erst recht abgeschrieben. Doch nach dem 3:0 zwei Tage später in München lebt die Hoffnung auf eine Wende bei den Berlinern wieder.

Entsprechend gingen sie in den Einheiten in dieser Woche zu Werke – motiviert, aber eben auch gelöst. Dazu hatte sich Richer auch ein paar lustige Übungen einfallen lassen, die in dieser Form zuletzt selten bis gar nicht zu sehen waren. So gab es Trainingsspielchen, nach denen das Verliererteam Liegestütze auf dem Eis machen musste. Oder Zweikampfübungen mit umgedrehtem Schläger, bei denen das eigentliche obere Stockende plötzlich mit dem Eis Bekanntschaft machte. „Es ist neu für alle, dass wir so lange vor einem Play-off-Spiel frei haben. Deswegen haben wir einfach versucht, Dinge so zu machen, wie das in der regulären Saison auch der Fall war“, erklärte Richer.

1:0 in Führung zu gehen, wäre wichtig für den weiteren Spielverlauf

In der vergangenen Woche hatte den Eisbären die viertägige Pause eher geschadet, sie fanden in ihrem zweiten Heimspiel der Serie überhaupt nicht in den Rhythmus. „Ich finde, wir haben besser trainiert als letzte Woche“, sagte Richer. Trotzdem kann ein Fehlstart in Spiel sechs auch diesmal alle im Vorfeld erstellten Pläne wieder über den Haufen werfen. „Mit einer Führung im Rücken spielt es sich immer leichter, auch wenn wir deswegen natürlich noch nicht gewonnen haben“, sagte Kai Wissmann.

In den beiden erfolgreichen Spielen ließen die Eisbären nach dem 1:0 erstaunlich wenig zu – und legten im eigenen Drittel den Grundstein für ihren Sieg. „Die Jungs haben einen sehr guten Job im Aufbau gemacht, so dass München nicht ins Forechecking kam“, erklärte Richer. Und Verteidiger Wissmann fügte an: „Wir waren einfach kompakter als Fünf-Mann-Einheit und haben uns gegenseitig unterstützt.“

Ob sich der Meister allerdings noch einmal so halbgar präsentieren wird wie am vergangenen Sonntag, darf bezweifelt werden. Bisher hatte Münchens Trainer Don Jackson immer noch eine Antwort parat, wenn es wirklich darauf ankam. Am Freitag muss er allerdings auf den schwer am Knie verletzten Verteidiger Konrad Abeltshauser verzichten und deswegen seine Mannschaft wieder ein bisschen umbauen. Bei den Eisbären hingegen vertrauen sie auf die zuletzt erfolgreiche Formation. Sich gegenseitig zu überraschen, dürfte angesichts des insgesamt schon 26. Spiels in 24 Monaten gegeneinander nahezu unmöglich sein. „Egal, was bis jetzt passiert ist, das Spiel fängt bei null an“, weiß Richer.

Und noch glauben die Berliner an ihre Chance auf ein Halbfinale gegen Mannheim. Auf die Frage, ob die Eisbären nächste Woche noch Eishockey spielen, antwortete Kai Wissmann mit einem laut und deutlich vernehmbaren „Ja!“.

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