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Gegen Mataro unterlagen die Berliner Wasserballerinnen eindeutig.

© imago images/Nordphoto

Ein Unentschieden und eine Niederlage: Spandaus Wasserballerinnen haben noch Probleme in der Euro League

Berlins Wasserballerinnen müssen sich an diesem Wochenende gegen europäische Topvereine behaupten. Bisher haben sie noch Schwierigkeiten mit dem neuen Niveau.

So viele Sprachen wie am Freitagvormittag waren in der Schöneberger Schwimmhalle schon lange nicht mehr zu hören. Vor dem Spiel der Wasserballerinnen von Spandau 04 gegen den spanischen Verein CN Mataro konnte man spanische, italienische und französische Wortfetzen aufschnappen. Und die Halle war anlässlich der Euro League in den Vereinsfarben geschmückt.

Sogar Trainer Marko Stamm trug ausnahmsweise ein schwarzes Hemd, was am Ende des Spiels allerdings ähnlich zerknittert aussah wie sein Gesichtsausdruck. Denn die Berlinerinnen verloren gegen das europäische Topteam 6:20 (1:6, 2:3, 2:5, 1:6).

Von Anfang an hatten sie Schwierigkeiten in der Verteidigung und kamen mit ihren Angriffen nicht durch, sodass sie früh hoch zurücklagen. Stamm machte anschließend eine klare Ansage: „Ihr macht es denen zu einfach.“ Kapitänin Belén Vosseberg führte die eindeutige Niederlage später maßgeblich auf den ersten Abschnitt zurück. „Wir wussten, es wird ein hartes Spiel, aber wir haben das erste Viertel verschlafen. Das ist ein schlechter Start und das hat sich das ganze Spiel durchgezogen.“

Auch im weiteren Verlauf prallten die Versuche der Spandauerinnen immer wieder am Pfosten ab, das gesamte Team wirkte zunehmend frustriert. „Wir hatten ganz gute Aktionen, aber im Angriff Abstimmungsschwierigkeiten und bekamen dadurch Konter, die wir unbedingt vermeiden wollten“, sagte Vosseberg.

Belén Vosseberg ist Kapitänin bei Spandau 04 und will auch auf europäischer Ebene überzeugen.
Belén Vosseberg ist Kapitänin bei Spandau 04 und will auch auf europäischer Ebene überzeugen.

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Sie ärgerte sich nicht nur über die Niederlage gegen Mataro, sondern auch über das Unentschieden gegen Nizza am Vorabend (13:13). „Wir haben noch nicht das gezeigt, was wir können und sind nicht zufrieden mit unserer Leistung.“ Insgesamt habe ihr Team feststellen müssen dass es Spiele auf diesem Niveau nicht gewohnt sei. Dennoch will Vosseberg das Euro-League-Wochenende genießen. „Es ist auf jeden Fall ein megacooles Gefühl und wir versuchen das zu nutzen, um Spaß zu haben und das Beste draus zu machen.“

Zuschauer aus dem Ausland

Vor allem die Zuschauenden aus dem Ausland sind für das Team, das erst im Jahr 2017 gegründet wurde, eine Besonderheit. Nicht nur Spielerinnen aus ganz Europa waren in dieser Woche angereist, sondern auch deren Familien und Freund*innen, darunter Silvia Bidal aus Mataro. Gemeinsam mit anderen Eltern war sie bereits am Donnerstag nach Berlin geflogen, damit sie kein Spiel ihrer Tochter verpasst.

Die Schwimmhalle findet sie „in Ordnung“, zum Glück sei sie zentral gelegen. „Unser Hotel ist nur vier Stationen entfernt, so können wir uns vor und nach den Spielen die Stadt anschauen.“ Am Freitagvormittag besichtigte sie das Brandenburger Tor und am Nachmittag stand der Alexanderplatz auf dem Programm. „Für mich ist es das erste Mal in Berlin“, sagte Bidal.

Die Eltern von Berlins Lynn Krukenberg sind über das Wochenende aus Hamburg angereist und freuten sich über das Publikumsinteresse. „Es ist deutlich mehr los als bei Bundesligaspielen und ich denke, es wird noch voller am Wochenende“, sagte Vater Niels. Und Berlin sei ohnehin „immer eine Reise wert“.

Spandau 04 muss jetzt umschalten

Für die Wasserballerinnen steht am Freitagabend noch das Spiel gegen den griechischen Verein Vouliagmeni an, bevor es am Samstag gegen Padua (12 Uhr) und am Sonntag gegen Budapest (13 Uhr) geht. Es wird nun ziemlich schwierig, noch als eines der drei besten Teams weiterzukommen. Am Samstagabend um 19 Uhr spielt zudem das Männerteam der Wasserfreunde in der Champions League gegen Jug Dubrovnik.

„Wir haben jetzt noch wichtige Spiele, in denen wir gucken wollen, was geht“, sagte Vosseberg, „dann arbeiten wir weiter hart für das nächste Jahr.“ Dabei wolle sich das Team auf sich selbst konzentrieren. „Wir müssen uns bewusst machen, dass wir nicht in der Bundesliga spielen, wo wir momentan eine Ausnahmerolle haben, sondern dass es europäische Mannschaften sind, die sehr stark sind“, sagte die 24-Jährige.

„Das Umschalten ist uns in den ersten Spielen noch etwas schwer gefallen.“ Trainer Marko Stamm gab seinen Spielerinnen nach der Niederlage gegen Mataro noch einen Rat: mit dem Herzen spielen

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