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Robin Baghdady spielte er in der letzten Saison in Berlin und ist nach Frankfurt gewechselt.

© imago images/Marcel Lorenz

"Ein Talent für den deutschen Volleyball": Robin Baghdady avanciert in Frankfurt zum Stammspieler

Baghdady wechselte in dieser Saison von den BR Volleys nach Frankfurt. Beim Spiel gegen Berlin trifft er auf alte Bekannte und volle Zuschauerränge.

Wenn Robin Baghdady am Mittwoch mit den United Volleys Frankfurt in Berlin spielt (19.30/Spontent), dann dürfte das einige Erinnerungen wecken. Nur dass die Halle dieses Mal nicht gähnend leer ist so wie es in der vergangenen Saison der Fall war, sondern gut gefüllt sein dürfte. Denn ab jetzt gilt bei den Spielen der BR Volleys die strikte 2G-Regel. Damit gibt es in der Max-Schmeling-Halle erstmals keine Obergrenze bei den Zuschauerzahlen und theoretisch wäre eine Vollauslastung möglich.

Baghdady freut sich darauf „endlich mal in der Halle mit Zuschauern zu spielen“. Aufgrund der Pandemie war das in der vergangenen Saison, als er in Berlin aufschlug, nicht möglich. Die übliche „Volleyballtempel-Stimmung“ wird er deshalb erst am Mittwoch mit seinem neuen Team kennenlernen.

Viele Spieler der Volleys und auch Trainer Cédric Énard kennt er noch aus seiner Zeit in Berlin. „Ich freue mich sehr, alle Leute wiederzusehen und hoffe es wird ein interessantes Spiel“, sagt der 22-jährige Außenangreifer. Es ist nicht das erste Mal, dass Frankfurt und Berlin in dieser Saison aufeinandertreffen. Bereits beim Supercup in Schwerin spielten sie gegeneinander; damals unterlag Frankfurt noch mit 0:3, doch seither haben sich beide Kader weiterentwickelt.

Die Volleys haben bisher jedes Spiel eindeutig gewonnen, aber auch Frankfurt dürfte mit einem gestärkten Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Vor allem im Aufschlag zeigte die Mannschaft überragende Leistungen und allein Baghdady legte bisher zehn Asse hin. „Wir werden mit Sicherheit alles geben und dann wird man sehen, ob etwas möglich ist.“

"Das vielleicht größte Talent im deutschen Außenangriff"

Dass sie zu den besten Teams zählen, bewiesen die Frankfurt, als sie den Pokal holten. Auch in dieser Saison schlugen sie bereits Teams wie Düren und Friedrichshafen und liegen aktuell auf dem dritten Tabellenplatz. Nur zuletzt gegen Lüneburg ließen sie etwas nach und mussten die erste Niederlage hinnehmen. „Es ist schwierig zu sagen, woran es lag, aber wir haben einfach nicht in unser Spiel gefunden“, sagte Baghdady.

Bei den United Volleys Frankfurt fühlt Robin Baghdady (v.) sich sichtlich wohl.
Bei den United Volleys Frankfurt fühlt Robin Baghdady (v.) sich sichtlich wohl.

© imago

Baghdady, der neben der deutschen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, stammt aus einer echten Volleyball-Familie. Seine Mutter Juliane Schlipf spielte für das deutsche Nationalteam und sein Vater Jalal Baghdady wurde einst zum iranischen Sportler des Jahres gewählt.

Der ehemalige deutsche Nationaltrainer Stelian Moculescu beschrieb Robin Baghdady als „das vielleicht größte Talent im deutschen Außenangriff seit Björn Andrae“. In Berlin hatte Baghdady jedoch keine Möglichkeit, sein Talent unter Beweis zu stellen.

Niroomand empfiehl ihm nach Frankfurt zu gehen

Aufgrund einer Verletzung erhielt er kaum Spieleinsätze und löste seinen noch laufenden Vertrag auf. „Möglicherweise war der Rhythmus ein bisschen zu viel. Deshalb hat er so lange gebraucht, um aus seiner Verletzung rauszukommen“, sagt Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand.

Er kennt Baghdady und seine Familie seit vielen Jahren. Nach seiner Saison bei den Volleys habe er Baghdady nahegelegt, zu einem Verein zu gehen, wo er mehr Spielanteile erhalte. „Ich habe ihm empfohlen, nach Frankfurt zu gehen, weil es eine starke Mannschaft ist und er sich dort gut entwickeln kann. Das kann man jetzt sehen: Er ist mehr oder weniger Stammspieler.“

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Besonders technisch sei Baghdady sehr gut und zudem habe er ein ausgezeichnetes Spielverständnis. „Er ist schon sehr groß für sein Alter und ein Talent für den deutschen Volleyball.“ Nur bezüglich seiner körperlichen Ausbildung habe er einiges nachzuholen. Dazu hat er in Frankfurt aber gute Voraussetzungen.

Baghdady selbst fühlt sich dort sehr wohl. „Wir haben ein sehr gutes Team und die Stimmung ist ausgezeichnet.“ Auch bei den Fans kommt er gut an und wurde schon mehrmals von ihnen zum beliebtesten Spieler gewählt. Ob er auch die Berliner Fans überzeugen kann, wird sich am Mittwoch zeigen.

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