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Christopher Trimmel (links) und Florian Kainz lieferten sich ein kampfbetontes Spiel.

© Imago/Behrendt

Drittes Bundesliga-Spiel ohne eigenes Tor: Der 1. FC Union ist mit dem 0:0 gegen Köln gut bedient

In einem kampfbetonten Spiel mit Chancen auf beiden Seiten trennen sich der 1. FC Union und der 1. FC Köln torlos. Die Berliner bleiben in der Bundesliga auf Platz drei.

Der Nachmittag begann mit wechselseitigem Pöbeln. Schon lange vor dem Anpfiff ließen die mitgereisten Fans des 1. FC Köln durch lautstarke Gesänge wissen, dass sie sich nur ungern in der Hauptstadt aufhalten. Aus dem Heimblock spottete man hingegen, dass man beim 1. FC Union keinen Karneval brauche, weil man als Unioner ja überall feiere.

Viel zu Feiern gab es in den folgenden 90 Minuten aber nicht, weder für die parteiischen noch für die neutralen Zuschauer. Zum zweiten Ligaheimspiel in Folge und zum dritten Mal in fünf Partien trennten sich der 1. FC Union und sein Gegner mit 0:0. Und doch gingen alle irgendwie halbwegs zufrieden nach Hause. Denn in einem teils hitzigen und in der zweiten Hälfte durchaus chancenreichen Spiel hätte es für beide Mannschaften schlechter ausgehen können. 

„Unter dem Strich bin ich nicht enttäuscht“, sagte Kapitän Christopher Trimmel nach dem Spiel. Nach dem 0:3 in München am vergangenen Wochenende habe seine Mannschaft gegen den „schwierigen“ Gegner aus Köln wieder ihr wahres Gesicht gezeigt, so der Österreicher. 

Dass Union damit im vermeintlichen Titelkampf weitere zwei Punkte verlor und noch weiter hinter Bayern München und Borussia Dortmund fiel, wird in Köpenick nicht für schlaflose Nächte sorgen. Mit dem Remis verteidigten die Berliner immerhin ihren Platz unter den Top vier und setzten ihre ungeschlagene Serie gegen die Kölner auch im zehnten Spiel fort. 

Weil Jerome Roussillon und Niko Gießelmann beide noch angeschlagen sind, musste Fischer wie erwartet etwas improvisieren und Josip Juranovic auf der linken Außenbahn aufstellen. Zudem kehrten nach der Niederlage gegen den FC Bayern Janik Haberer und Kevin Behrens für Morten Thorsby und Jordan Siebatcheu Pefok in die Startelf zurück. 

Als Behrens nach wenigen Minuten für den ersten Abschluss sorgte, sah es so aus, als ob Union nach zwei Ligaspielen ohne eigenen Treffer wieder in Torlaune kommen könnte. Doch die vielversprechende Anfangsphase täuschte und Union tat sich in der ersten halben Stunde trotz Spielkontrolle gegen eine wachsame und gut organisierte Kölner Defensive schwer. 

Dabei habe auch der Boden eine Rolle gespielt, erklärte Trimmel später. Der neue Rasen im Stadion An der Alten Försterei, der erst zwei Tage vor dem Spiel verlegt wurde, sei „nicht der einfachste“ gewesen, sagte der Kapitän. „Da gab es schon die eine oder andere Stelle, wo es ein bisschen tiefer und rutschiger wurde.“

Während Union sich mühte, warteten die Gegner geduldig auf ihre Chancen und brachten die Berliner Abwehr zweimal aus dem Konzept. Nach einem Ballverlust von Juranovic und einem starken Konter verpasste Dejan Ljubicic in der 20. Minute nur knapp. Gegen Ende der ersten Hälfte musste Frederik Rönnow dann einen fiesen Schnappschuss von Steffen Tigges parieren. 

Das wurde zur ersten von mehreren starken Aktionen des dänischen Torhüters, der nun schon im zweiten Spiel in Folge eine hervorragende Leistung zwischen den Pfosten zeigte. Als Köln am Anfang der zweiten Hälfte überlegener wurde, war Rönnow erst gegen Eric Martel und dann mit einer Glanztat gegen Florian Kainz zur Stelle. „Wir können uns heute bei Freddi bedanken, dass er uns im Spiel gehalten hat“, sagte Trainer Urs Fischer nach dem Spiel. 

Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde das Spiel offener und wilder, doch nach vorne zeigten sich auch die Berliner verschwenderisch. Sowohl Sheraldo Becker als auch Josip Juranovic schossen aus guter Position über die Latte, bevor die Gastgeber auf einen schlechten Ballverlust von Kölns Torwart Marvin Schwäbe zu zögerlich reagierten.

In der Schlussphase war es abgesehen von einer erneuten Chance für Kainz vor allem aber der 1. FC Union, der auf das späte Siegtor drängte. Doch den Berlinern fehlte die nötige Spritzigkeit, um den Durchbruch zu forcieren. „Du musst präzise sein“, sagte Fischer. „Und das waren wir heute nicht.“ 

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