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Sprint ins Halbfinale: Maodo Lo (links) gewann mit Alba auch das dritte Spiel gegen Hamburg (links Max DiLeo).

© Daniel Reinhardt/dpa

Dritter Sieg gegen Hamburg: Alba Berlin zieht als erstes Team ins Halbfinale ein

Vor 200 Zuschauern gewinnen die Berliner Spiel drei bei den Hamburg Towers und haben nun einige Tage mehr zur Erholung als der Halbfinalgegner.

Niels Giffey musste selbst leicht schmunzeln. Gegen Ende des ersten Viertels lief es für Alba Berlin derart gut, dass auch die unwahrscheinlichsten Würfe fielen. So auch beim Berliner Kapitän. Mit Ablauf der Wurfzeit wuchtete Giffey den Ball aus großer Entfernung und aus der Drehung in Richtung Korb – und traf. Schon nach zehn Minuten führte Alba am Montagabend mit 14 Punkten und am Ende gewann der Titelverteidiger bei den Hamburg Towers 85:73 (30:16, 18:19, 14:19, 23:19).

Es war der dritte Berliner Sieg im dritten Spiel dieser Play-off-Serie. Damit steht Alba als erstes Team im Halbfinale und hat ein paar Tage mehr zur Erholung als der nächste Gegner, der im Duell Oldenburg gegen Ulm ermittelt wird. „Wir hatten jetzt drei Spiele in fünf Tagen und brauchen die Zeit, um uns zu erholen“, sagte Albas Center Christ Koumadje bei „Magentasport“.

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Das dritte Viertelfinale zwischen Hamburg und Alba war das 315. BBL-Spiel in dieser Saison – und das erste mit Zuschauern. 200 Fans durften unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts und mit negativem PCR-Test in die kleine Inselsporthalle in Hamburg-Wilhelmsburg. Sie sorgten für eine Stimmung, die sich angenehm von der tristen Stille der vergangenen Monate abhob und so dem Anlass zumindest ansatzweise angemessen war. Schließlich war es das erste Play-off-Spiel der noch jungen Towers-Vereinsgeschichte. „Es ist schön, dass die Zuschauer wieder in der Halle sind, auch wenn es ein Auswärtsspiel für uns ist“, sagte Albas Spielmacher Maodo Lo. „Man merkt direkt, dass eine ganz andere Energie da ist. Das hat gefehlt.“

Endlich wieder da. 200 Zuschauer verfolgten das Spiel in Hamburg.
Endlich wieder da. 200 Zuschauer verfolgten das Spiel in Hamburg.

© Daniel Reinhardt/dpa

Wie schon in den vergangenen Spielen mussten die Berliner auf die verletzten Luke Sikma, Johannes Thiemann und Louis Olinde verzichten. Das machte sich anfangs aber kaum bemerkbar. Nachdem die ersten Minuten sehr ausgeglichen verliefen, übernahm Alba ab Mitte des ersten Viertels klar die Kontrolle. Sie spielten gewohnt schnell, trafen ihre Würfe und ließen nicht viele Punkte zu. Wobei das in erster Linie mit den schwachen Wurfquoten der Gastgeber zu tun hatte. Selbst freistehend brachten die Hamburger den Ball nur selten im Korb unter. So verfehlte der im zweiten Spiel noch überragende Scorer TJ Shorts seine ersten zehn Versuche aus dem Feld.

Alba hatte das Spiel über weite Strecken ohne große Probleme im Griff, auch wenn der offensive Rhythmus des ersten Viertels schnell verloren ging. Vor allem hatten die Berliner meist die richtige Antwort parat. Immer wenn Hamburg etwas Schwung aufnahm, konterten sie umgehend und so blieb der Vorsprung auch bis zur Halbzeit zweistellig. Besonders Ben Lammers zeigte in dieser Phase eine starke Leistung und stand schon früh bei sieben Punkten sowie zehn Rebounds.

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Nach der Pause wurde der Abstand zwischen den Teams erst einmal größer. Nach einem Dreier von Lo sah das Spiel beim Stand von 60:42 bereits entschieden aus, doch es wurde noch mal spannender. Alba gelang offensiv minutenlang gar nichts und Hamburg nutzte das aus. Mit einem 10:0-Lauf arbeiteten sich die Gastgeber heran und zu Beginn des Schlussviertels waren es plötzlich nur noch sieben Punkte.

Alba zeigte jedoch erneut die richtige Reaktion. Mit all ihrer Erfahrung stoppten die Berliner den Hamburger Lauf und ließen den Gegner nicht mehr in Schlagdistanz kommen. Als Lo erneut einen Dreier versenkte, war das Spiel anderthalb Minuten vor Schluss entschieden. Die Hamburger zogen trotz der Niederlage ein positives Saisonfazit. „Niemand hätte erwartet, dass wir so weit kommen“, sagte Trainer Pedro Calles – und auch sein Landsmann Aito Garcia Reneses hatte Lob für den Gegner übrig. „Hamburg hat mit einem sehr guten Stil gespielt“, sagte Albas Trainer. (Tsp)

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