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Zuletzt standen die BR Volleys 2020 im Finale des Pokals, den sie bisher fünf Mal gewinnen konnten.

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Doppelte Chance auf den Pokal: Berlin und Potsdam hoffen auf gemeinsame Volleyball-Fete

Beim Pokalfinale in Mannheim ist die Region Berlin-Brandenburg stark vertreten. Ein doppelter Sieg wäre ein Novum. Beide Teams haben ihre Qualitäten bereits bewiesen.

Es wäre ein Novum für den Volleyball in der Region Berlin-Brandenburg: Am Sonntag könnten sich sowohl der SC Potsdam als auch die BR Volleys zum Pokalsieger krönen. Es ist das erste Mal, dass es sowohl die Männer als auch die Frauen aus der Region bis in die Endrunde geschafft haben. Für den SC Potsdam geht es dabei gegen Schwerin, wie auch schon 2021, als sie jedoch unterlagen. Die BR Volleys wiederum müssen sich gegen Düren beweisen, wie zuletzt 2020, als sie das letzte Mal den Pokal in die Höhe stemmten.

„Es ist toll, dass wir die Region so gut vertreten“, sagt Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand. „Ich freue mich auf das Volleyballfest.“ Für die Community gilt das Pokalfinale als eines der größten und wichtigsten Ereignisse im Jahr, am Sonntag werden rund 10.000 Zuschauende erwartet. „Das ist beispielhaft, daran sieht man, wie beliebt Volleyball sein kann. Die Vorfreude ist groß.“

Bereits seit einigen Jahren werden die Endrunden in Mannheim ausgetragen, zuvor fanden sie in Halle in Westfalen statt. Niroomand sieht ein „starkes Zeichen“ darin, dass das Finale der Männer und der Frauen am selben Tag stattfindet. „Das ist sehr vorbildhaft.“ Die BR Volleys hatten mit dem Pokal in der Vergangenheit so ihre Probleme und schieden häufig zeitig aus. Mit Düren treffen sie nun auf eine Mannschaft, die vor allem über Emotionen kommt und den ersten Titel der Vereinsgeschichte holen könnte.

Auch in diesem Jahr wollen Berlin und Potsdam feiern.

© imago images/Eibner

Regelmäßig betonen die Dürener, die zuletzt sogar Friedrichshafen schlagen konnten, wie „heiß“ sie auf das Match sind. Dennoch gelten die Volleys, die seit Beginn der Saison auf Platz eins in der Bundesliga stehen, als Favorit. „Meine Jungs mögen dieses Alles-oder-nichts-Prinzip“, sagt Cheftrainer Cédric Énard. Bislang konnte Berlin jedes Spiel gegen Düren in dieser Saison gewinnen. „Aber ein Finale ist etwas anderes“, so Énard. „Vor allem wenn es nur ein einziges Spiel gibt. Ich habe großen Respekt vor dem Gegner.“

Auch in Potsdam läuft es rund

Zuspieler Johannes Tille, der seit dieser Saison in Berlin spielt, steht zum ersten Mal im Pokalfinale. „Der Verein ist schon zwölf Mal Deutscher Meister geworden, aber nur fünf Mal Pokalsieger. Für den Verein ist das Finale sehr wichtig, und auch für mich bedeutet es sehr viel.“ Aufgrund einer Verletzung von Ángel Trinidad rückte er vor einigen Monaten von der zweiten in die erste Reihe auf, auch am Sonntag dürfte er seinen Einsatz erhalten. „Ich habe immer auf die Chance gewartet, mich in so einem Topteam beweisen zu dürfen.“

Laura Emonts will zum ersten Mal in ihrer Karriere den Pokal holen.

© IMAGO/Beautiful Sports

Doch nicht nur für die Volleys, sondern auch für den SC Potsdam läuft es bislang auf allen Ebenen ziemlich rund. In ihrer Premierensaison in der Champions League konnten sie mehrere Siege einfahren, und in der Bundesliga standen sie zeitweise sogar auf Platz eins vor dem amtierenden Meister Stuttgart. Damit einher geht aber auch eine große körperliche Belastung.

Während Schwerin die spielfreie Woche vor dem Finale zur Regeneration nutzen konnte, war Potsdam im CEV-Cup gefragt. „Wir haben eine Gruppe, die es liebt, sich zu messen und zu spielen“, sagt Trainer Guillermo Naranjo Hernández. „Die vielen Spiele ziehen das Team aber nicht herunter, im Gegenteil: Wir sind total fokussiert und freuen uns.“

In der Bundesliga unterlag sein Team gegen Schwerin im Dezember zuletzt mit 1:3. Dennoch haben die Potsdamerinnen immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie kämpfen und Rückstande drehen können. Für Kapitänin Laura Emonts und viele Teamkolleginnen wäre es der erste Pokalsieg ihrer Karriere.

„Das wäre ein Traum, vor allem mit dem Verein, bei dem ich mich zu Hause fühle“, sagt Emonts. Für Potsdam wäre es die zweite Trophäe in der Vereinshistorie, zu Beginn der Saison konnten die Spielerinnen sich bereits beim Super Cup durchsetzen.

Eine gemeinsame Party von Potsdamerinnen und Berlinern ist aber noch nicht geplant. „Dafür sind wir zu abergläubisch“, sagt Niroomand und lacht. Auch Emonts sagt: „Vom Feiern wollen wir noch nicht reden, das bringt Unglück.“ Ebenso zurückhaltend reagiert Tille. Doch sollten beide Teams sich am Sonntag durchsetzen, dann wäre auch das ein Novum: eine echte Berlin-Brandenburg-Volleyball-Fete.

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