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Philipp Lahm will sich die Spiele der Nationalelf ansehen, aber dafür nicht nach Katar reisen (Archivbild).

© Foto: dpa/Jens Büttner

Philipp Lahm kritisiert Menschenrechtslage: „Die WM nach Katar zu vergeben, war ein Fehler“

Lahm findet harte Worte für die Fußball-WM. Der ehemalige Kapitän der Nationalelf will selber nicht zum Turnier reisen, sich die deutschen Spiele aber im Fernsehen anschauen.

Ex-Fußballnationalspieler Philipp Lahm kritisiert die Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar. „Die WM nach Katar zu vergeben, war ein Fehler“, schreibt der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 2014 in seiner neuen Kolumne auf „Zeit online“ am Sonntag.

Katar habe zwar Fortschritte gemacht; „doch nach wie vor werden Homosexuelle kriminalisiert, haben Frauen nicht dieselben Rechte wie Männer, sind Presse- und Meinungsfreiheit eingeschränkt“. Die Bedingungen für die Wanderarbeiter seien „verheerend“; ihr Tod werde in Kauf genommen.

Philipp Lahm reist nicht nach Katar

Lahm, der Turnierdirektor der Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist, kritisierte die Fifa, die das WM-Turnier vor zwölf Jahren Katar zugesprochen habe, obwohl Konkurrenten bessere Bewerbungen abgegeben hätten. „Die Fifa hat dem Fußball geschadet, auch ihrer Glaubwürdigkeit als westliche Organisation“, schreibt der frühere Bayern-Verteidiger.

Zudem habe Katar keine Fußballtradition. „Fußball ist in Katar kein Breitensport, und für Mädchen gibt es praktisch keine Chance zu kicken.“ Lahm kündigte an, nicht zur WM zu fliegen. „Diese Atmosphäre interessiert mich nicht als Fußballfan.“

Der Weltmeisterkapitän von 2014 hält es aber für richtig, dass die Nationalmannschaft antritt. Auch werde er sich deren Spiele im Fernsehen anschauen. Unter den besonderen Umständen, in denen sich Europa befinde, könne eine Fußball-WM „Solidarität und Resilienz stärken“. (KNA)

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