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Verspielt. Portugal-Sternchen Ronaldo will die Spanier ärgern.

© Baldesca Samper/dpa

WM 2018: Fokus auf Spanien gegen Portugal: Die wichtigsten Infos zum zweiten Tag der Fußball-Weltmeisterschaft

Ab 14 Uhr rollt die Kugel wieder in Russland. Heute bei drei Spielen. Wir haben die Besonderheiten der sechs Teams zusammengefasst.

Heute komplettieren bei der Fußball-Weltmeisterschaft um 14 Uhr Ägypten und Uruguay den ersten Spieltag der Gruppe A, ehe nach der Partie Marokko gegen Iran (17 Uhr) der erste Kracher der WM auf uns wartet: Europameister Portugal trifft um 20 Uhr auf Spanien. Die Partien können Sie live in der ARD sehen oder im Tagesspiegel-Liveblog verfolgen. Facts und Funfacts über die Teams:

Ägypten

Essam Al-Hadary kann WM-Geschichte schreiben. Ägyptens Nationaltorwart ist bereits 45 Jahre alt und würde Faryd Mondragón als ältester eingesetzter Spieler bei einer Weltmeisterschaft ablösen. Der Kolumbianer und Ex-Kölner bangt bereits um das Highlight seines Wikipedia-Eintrags.

Weil der katarische Sportkanal beIN Sports im Nahen Osten die Übertragungsrechte an der Weltmeisterschaft hält, bricht bei den ägyptischen Fans zum WM-Start Panik aus. Denn die meisten Ägypter können sich das Pay-TV-Paket nicht leisten. Jetzt schreitet der Staat ein und möchte bei der Fifa erwirken, 22 Spiele im frei empfangbaren Fernsehen zeigen zu dürfen.

12 000 Reisekilometer müssen die Ägypter insgesamt für ihre drei Vorrundenspiele zurücklegen. Das kommt davon, wenn man sein WM-Quartier ins tschetschenische Grosny legt.

E. Al-Hadary - M. Abdel-Schafi, A. Gabr, A. Hegasi, A. Almohamadi - T. Hamed, M. Elneny - R. Sobhi, A. Said, Trezeguet - M. Salah

Uruguay

„Mate trinken mit der Gang“, grüßte Luis Suárez seine Twitter-Follower aus Russland. Hoffentlich wusste der Stürmer, was er da zu sich nimmt. Schließlich hätte ein kokainhaltiger Tee Perus Paolo Guerrero beinahe die WM-Teilnahme gekostet.

Uruguays Coach Óscar Tabárez ist nicht nur der älteste, sondern auch der dienstälteste Übungsleiter im Turnier. Seit mehr als zwölf Jahren betreut der 71-Jährige die „Celeste“. Vielleicht klappt es ja im dritten Anlauf mit einer WM, bei der Luis Suárez nicht mit Rot vom Platz fliegt.

Den Südamerikanern eilt der Ruf voraus, nicht zu den fairsten Vertretern des Fußballs zu gehören. Zu Unrecht. Fernando Muslera verkündete unlängst, er wünsche sich eine rechtzeitige Genesung von Mohamed Salah für den WM-Auftakt gegen Ägypten: „Ich will gegen die Besten spielen.“ Könnte er bereuen.

F. Muslera - G. Varela, J. Giménez, D. Godén, M. Cáceres - N. Nández, M. Vecino, R. Bentancur, C. Rodríguez - L. Suárez, E. Cavani

Marokko vs. Iran: "Weißer Zauberer" gegen Iraner ohne Schuhe

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Marokko

Marokkos französischer Trainer Hervé Renard kennt sich aus in Afrika, gewann als bisher einziger Trainer mit zwei verschiedenen Mannschaften den Afrika Cup. Kombiniert mit seiner Vorliebe für weiße Designerhemden brachten ihm die Erfolge den Spitznamen „weißer Zauberer“ ein.

Die „Löwen vom Atlas“ kommen mit einer breiten Brust nach Russland: In der Qualifikation kassierte die Mannschaft kein einziges Gegentor, ist 2018 ungeschlagen. Die Defensive wird spätestens gegen die anderen beiden Gruppengegner Spanien und Portugal besonders wichtig werden.

Nach 20 Jahren kehrt Marokko auf die größte Bühne des internationalen Fußballs zurück. Insgesamt ist es die fünfte Teilnahme an einer WM. Bedeutet seit Mittwoch: Das Land nahm ebenso oft teil, wie es mit einer Bewerbung scheiterte.

M. Mohand - A. Hakimi, M. Benatia, R. Saiss, H. Mendyl - M. Bousouffa, K. El Ahmadi - N. Amrabat, Y. Belhanda, H. Ziyech - K. Boutaib

Iran

Masoud Shojaei war schon bei der WM 2006 für den Iran am Ball. Seine Nominierung 2018 stand hingegen lange auf der Kippe: Weil er mit seinem griechischen Klub in Israel gespielt hatte, schloss ihn das Sportministerium von der WM aus. Erst nach Protesten wurde die Entscheidung zurückgenommen.

Während der WM wird es im Iran keine Public Viewings geben. Die Begründung: Junge Frauen und Männer sollen nicht aufeinandertreffen. Als ob sie das nicht auch andernorts täten. Seit 40 Jahren herrscht für Frauen im Iran mit der gleichen Begründung übrigens allgemeines Stadionverbot.

Blöd gelaufen: Die US-amerikanischen Sanktionen gegen den Iran wirken sich auch auf die WM aus. Sportartikelhersteller Nike gab kurz vor dem Turnier bekannt, der Nationalmannschaft keine Schuhe liefern zu wollen.

A. Beiranvand - R. Rezaeian, M. Pouraliganji, P. Montazeri, M. Mohammadi - E. Hajsafi, M. Shojaei - A. Jahanbakhsh, A. Dejagah, M. Taremi - S. Azmoun

Portugal vs. Spanien: Verliert Europameister Santos zum dritten Mal?

Versöhnt. Spaniens Premierminister Sánchez hat sich bei Torwart David de Gea entschuldigt.

© Gian Ehrenzeller/dpa

Portugal

Geht doch nichts über ein bisschen Song-Recycling, um auf den WM-Zug aufzuspringen. Wird sich auch der kanadische Sänger (portugiesischer Abstammung) Shawn Mendes gedacht haben, der seinen Titel „In My Blood“ spontan für Cristiano Ronaldo & Co. umgewidmet hat.

„Wir sind nicht die beste Mannschaft der Welt. Aber wir sind nicht einfach zu bezwingen“, beschreibt Portugals Nationalcoach Fernando Santos seine Mannschaft. Und hat recht. Seit vier Jahren ist der 63-Jährige im Amt. Erst zwei Pflichtspiele haben die Portugiesen in dieser Zeit verloren.

Noch stehen vier Spieler im portugiesischen WM-Kader bei Sporting Lissabon unter Vertrag. Bald könnten es null sein. Rui Patricio, Bruno Fernandes, William Carvalho und Gelson Martins haben nach einem Kabinensturm durch Vermummte allesamt ihre Kündigung eingereicht.

Rui Patrício - C. Soares, Pepe, B. Alves, M. Rui - B. Silva, J. Moutinho, W. Carvalho, J. Mario - G. Guedes, C. Ronaldo

Spanien

Pedro Sánchez, Spaniens neuer Premierminister, hat David de Gea privat um Verzeihung gebeten. Der Politiker hatte dem Torwart 2016 unterstellt, in einen Missbrauchsskandal verwickelt zu sein. De Gea zeigte sich nur bedingt zufrieden: „Er sollte sich öffentlich bei mir entschuldigen.“

„Ich war 16, als der Trainer mich halb im Spaß gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, für Spanien zu spielen“, so Lionel Messi über die Avancen des damaligen U-17-Coachs der Spanier. Messi entschied sich für Argentinien. Spanien gewann eine Weltmeisterschaft und zwei EM-Titel.

Gerard Piqué ist ein pflichtbewusster Ehemann. Auch inmitten der WM-Vorbereitung findet er Zeit, um über Twitter für die Konzerte seiner Gattin Shakira zu werben. Fällt allerdings mehr in den Bereich der symbolischen Gesten. Shakira folgen 55 Millionen Menschen. Piqué „nur“ 19 Millionen.

D. De Gea - D. Carvajal, G. Piqué, S. Ramos, J. Alba - S. Busquets, Thiago, D. Silva, Isco, A. Iniesta - Rodrigo

Tobias Finger, Niklas Levinsohn

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