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Der blaue Stoff seines Superman-Shirts blitzt beim Spiel manchmal unter Marek Sotolas Trikot hervor.

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Nach der Corona-Pause: Die Volleys siegen mit der Kraft von Superman

Die BR Volleys gewinnen ihr erstes Spiel nach der Zwangspause mit 3:1. Gegen Friedrichshafen half auch die besondere Kraft eines Talismans.

Es ist ein Ritual, das Marek Sotola schon sehr lange pflegt: Bei jedem Spiel trägt der tschechische Volleyballer ein Superman-Shirt unter seinem Trikot, das ihm sein Cousin geschenkt hat, als er 15 war. „Es ist mein Talisman. Ich trage es bei jedem Spiel, seit ich professionell Volleyball spiele“, sagt er. Auch beim Spiel der BR Volleys gegen den VfB Friedrichshafen blitzte das Superman-Blau immer wieder unter dem orangen Trikot hervor, wenn Sotola hochsprang.

Ein bisschen Superman-Power und ein Fünkchen Glück konnten die Volleys am Samstagabend gut gebrauchen. Zum ersten Mal nach mehr als einem Monat stand für sie ein Pflichtspiel auf dem Programm. Zuvor hatten sich mehrere Spieler mit dem Coronavirus infiziert und mussten in Quarantäne. Erst seit letzter Woche kann die Mannschaft überhaupt wieder zusammen trainieren, doch trotz der schwierigen Umstände stand am Ende ein souveräner 3:1-Sieg (25:20; 18:25; 25:22; 25:19).

Zwar haperte es im zweiten Satz immer wieder an den Aufschlägen und es gab Schwierigkeiten in der Annahme, aber im dritten Satz fingen die Volleys sich wieder und wirkten zunehmend selbstbewusster. Das war vor allem Diagonalangreifer Benjamin Patch zu verdanken, den Trainer Cédric Énard einwechselte. Er schien nur so zu sprühen vor positiver Energie, feuerte seine Teamkollegen an und kam fast problemlos mit seinen Angriffen durch.

Gegen Friedrichshafen setzten die Volleys sich 3:1 durch.

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Énard wirkte nach dem Spiel erleichtert und zugleich etwas belustigt über die Corona-Absurditäten der vergangenen Wochen. „Es war ein Auf und Ab. Vor dem Match habe ich mich wie in der Vorsaison gefühlt. Im Dezember haben wir uns noch darüber beschwert, keine Pause zu haben. Und plötzlich saßen wir alle zuhause in Isolation – ohne Weihnachten, ohne Trubel, ohne alles.“

„Wir sind alle auf der selben Seite“

Über den Sieg gegen Friedrichshafen freute er sich zwar, aber er gab auch zu bedenken: „Wir haben in dieser Woche deutlich besser trainiert als wir heute gespielt haben.“ Dem Team fehle nach der Zwangspause der Rhythmus, deshalb habe er den Spielern geraten, sich mit der schwierigen Situation abzufinden. „Den anderen Vereinen geht es ja genauso, wir sind alle auf der selben Seite.“

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Viel Zeit bleibt den Volleys nicht, um den richtigen Rhythmus zu finden, bereits am Mittwoch geht es in der Champions League gegen Lissabon. Aus den fünf Vierergruppen ziehen nur die Gruppenersten und die drei besten Zweitplatzierten ins Viertelfinale ein. Der schwerste Gegner Zenit St. Petersburg wartet erst noch, insofern kommt dem Spiel am Mittwoch eine wichtige Bedeutung zu.

Marek Sotola freut sich auf das erste Heimspiel in der Champions League „Ich bin glücklich, dass wir spielen können. Und ich hoffe, dass ganz viele Leute kommen und uns dabei helfen, zu gewinnen.“ Zum Sieg verhelfen soll ihm auch sein Talisman, das Superman-Abzeichen. Das wird am Mittwoch wieder auf seiner Brust prangen.

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