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Strecken und siegen. Der Argentinier Luis Scola (M.) zieht mit seinem Team ins WM-Finale ein.

© Meng Yongmin/XinHua/dpa

Die Überraschung ist perfekt: Argentiniens Basketballer erreichen WM-Finale

Selbst USA-Bezwinger Frankreich hatte gegen die Südamerikaner keine Chance. Im Finale wartet nun Spanien mit Superstar Marc Gasol auf Argentinien.

Spaniens Altmeister und Außenseiter Argentinien duellieren sich im Überraschungs-Finale der Basketball-WM um die Nachfolge des gestürzten Titelverteidigers USA. Angeführt vom überragenden NBA-Center Marc Gasol setzten sich die Iberer am Freitag in Peking in einem packenden ersten Halbfinale mit 95:88 (80:80, 71:71, 32:37) nach zwei Verlängerungen gegen Australien durch.

Anschließend gewann Argentinien mit Altstar Luis Scola vor den Augen von Legende Kobe Bryant souverän gegen USA-Bezwinger Frankreich mit 80:66 (39:32). „Das bedeutet mir alles, dafür spielen wir. Wir sind einfach ein gutes Basketball-Team“, sagte der 39 Jahre alte Scola.

Im Finale am Sonntag in Peking (14.00 Uhr/Magentasport) wollen die Spanier ihren bislang einzigen WM-Titelcoup von 2006 wiederholen. Alleine seit diesem Triumph holten sie neun internationale Medaillen, davon dreimal den EM-Titel. Die Südamerikaner feierten mit dem Titel bei der ersten WM 1950 ihren größten Erfolg. „Es wird ein sehr hartes Spiel. Sie haben Erfahrung, Größe, Herz und Talent“, sagte Gasol bereits zuvor respektvoll mit Blick auf die möglichen Endspielgegner.

Die Franzosen konnten hingegen zu keiner Phase an die Leistung ihres Viertelfinalcoups gegen die USA anknüpfen und enttäuschten völlig. Scola drehte für Argentinien erneut groß auf, dominierte mit 28 Punkten und 13 Rebounds. Der frühere NBA-Profi war bereits dabei, als Argentinien im WM-Halbfinale 2002 Deutschland bezwang und Silber holte. „Ich fühle mich sehr, sehr alt“, sagte Scola darauf angesprochen in einer ersten Reaktion mit einem Augenzwinkern. „Damals habe ich mich jung gefühlt.“

Schluss mit lustig. Marc Gasol beendet Australiens WM-Titelträume.
Schluss mit lustig. Marc Gasol beendet Australiens WM-Titelträume.

© Kim Kyung-Hoon/Reuters

In einem intensiven, physischen ersten Halbfinale ragte Gasol von NBA-Meister Toronto Raptors mit 33 Punkten und sechs Rebounds heraus. „Es war ein sehr hartes Spiel, es ging Mann gegen Mann. Unsere Defensive war großartig. Ich habe immer an mein Team geglaubt“, sagte der 34-Jährige.

Australien vergab eine Führung von elf Punkten in der regulären Spielzeit, 32 Zähler von Patty Mills reichten nicht zur Überraschung. Zum Ende der regulären Spielzeit vergab der Aufbauspieler der San Antonio Spurs einen Freiwurf, im Gegenzug traf Spaniens Aufbauspieler Ricky Rubio beinahe einen langen Verzweiflungsdreier zum frühzeitigen Sieg.

In der ersten Verlängerung behielt Gasol die Nerven von der Freiwurflinie. In der zweiten Overtime waren die Australier mit den Kräften am Ende, Spanien setzte sich dank seiner Erfahrung und zwei wichtigen Dreipunktewürfen von Sergio Llull durch.

Auch im direkten Duell um Platz drei bei Olympia 2016 in Rio hatten sich die Iberer knapp mit 89:88 die Bronzemedaille gesichert. „Die Erfahrung, wie sehr das geschmerzt hat, gibt mir Zuversicht, dass es dieses Team schafft, seine Energie zurückzugewinnen und am Sonntag eine Medaille zu holen“, sagte Australiens Coach Andrej Lemanis.

Neben den USA war auch Mitfavorit Serbien im Viertelfinale gescheitert, Deutschland war nicht über Platz 18 hinausgekommen. (dpa)

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