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Diego Maradona verfolgt die Spiele der argentinischen Nationalmannschaft in Russland von der Tribüne.

© AFP PHOTO / Juan Mabromata

Fußball-WM 2018 am Dienstagabend: Die Hand Gottes eilt zur Rettung

Kroatien auf dem Weg zur perfekten Vorrunde. Nigerias Kapitän kennt keine Schmerzen. Und Diego Maradona will endlich wieder wichtig sein. Unser Beipackzettel zu den Abendspielen am 13. WM-Tag.

Am Dienstag fällt die Entscheidung in der Vorrundengruppe D. Island trifft um 20 Uhr auf die bereits qualifizierten Kroaten. Gleichzeitig spielt Nigeria gegen Argentinien. Alles Wissenswerte und Kuriose gibt es wie immer in unserem WM-Beipackzettel.

Island - Kroatien, Gruppe D, Rostow, 20.00 Uhr, live auf ONE

ISLAND:

Achtung: In den letzten vier Spielen zwischen Island und Kroatien ging es selten freundlich zu. Drei Rote Karten wurden gezeigt. Aber Kari Arnason sagt: „Wir haben nur eine rote Karte gesehen. Doch wenn es dem Team hilft, sind wir bereit, eine weitere zu kassieren!“ Das ist mal eine Ansage.

Stammtischwissen: Das letzte Mal, dass ein Weltmeisterschaftsdebütant über die Gruppenphase hinauskam, war 2010. Damals schaffte es die Slowakei bis ins Achtelfinale, wo dann allerdings gegen die Niederlande Schluss war. Fürs Weiterkommen müsste Island Kroatien schlagen und Argentinien dürfte gegen Nigeria nicht verlieren. Bei Punktegleichheit zählt erst die Tordifferenz, dann die erzielten Tore und erst dann der direkte Vergleich. Im Fall von Island und Argentinien wäre der aber sowieso unentschieden.

Aufstellung: Halldórsson - Saevarsson, Arnason, R. Sigurdsson, Magnússon - Gíslason, Gunnarsson, G. Sigurdsson, Bjarnason - Sigurdarson, Finnbogason

KROATIEN:

Wechsel: Trainer Zlatko Dalic wird im letzten Gruppenspiel wohl ordentlich durchrotieren. Er kündigte an, alle mit einer gelben Karte vorbelasteten Spieler rauszunehmen. Das wären allerdings gleich fünf Spieler und Marcelo Brozovic ist bereits gesperrt. Der Frankfurter Pokalheld Ante Rebic wird allerdings so oder so rausgenommen: Gelb-vorbelastet und angeschlagen ist dann doch zu viel des Guten.

Historisches: Mit einem Erfolg gegen Island könnten die Kroaten bereits Historisches leisten. Vorausgesetzt sie bleiben dabei ohne Gegentor. Dann wäre Kroatien eines von vier Teams, die es in der WM-Geschichte vollbracht haben, die Gruppenphase ohne Punktverlust und ohne Gegentor zu überstehen. Zuvor gelang das Brasilien (1986), Italien (1990) und Argentinien (1998). Blöd: Keine der drei anderen Nationen wurde am Ende Weltmeister.

Aufstellung: L. Kalinic - Jedvaj, Caleta-Car, Vida, Pivaric - Badelj, Bradaric - Perisic, Kovacic, Pjaca - Kramaric

Nigeria - Argentinien, Gruppe D, St. Petersburg, 20.00 Uhr, live in der ARD

NIGERIA:

Krankenstand: Kapitän John Obi Mikel hat sich im zweiten Gruppenspiel gegen Island die Hand gebrochen. Gegen Argentinien will er trotzdem auflaufen, mit einer Schiene für die gebrochenen Knochen. Denn ohne den Mittelfeldmotor geht bei den Super Eagles nicht viel zusammen. High Fives beim Torjubel sollten allerdings vermieden werden.

Konflikt: Üble Erinnerungen an den Spielort St. Petersburg hat Bryan Idowu. Er wurde zwar in der Stadt an der Ostseeküste geboren und ist dort aufgewachsen. Einfach war das für ihn nicht, mehrfach musste er vor rassistischen Angriffen fliehen, vermutlich wegen seiner Hautfarbe schaffte er es nicht in die erste Mannschaft des örtlichen Spitzenklubs Zenit. „Meine Mutter und mein Vater haben zu dieser Zeit um mein Leben gefürchtet. Und auch ich hatte Angst.“

Aufstellung: Uzoho - Balogun, Troost-Ekong, Omeruo - Moses, Mikel, Ndidi, Idowu - Etebo - Musa, Iheanacho

ARGENTINIEN:

Klatsch und Tratsch: Am Sonntag hatte Lionel Messi Geburtstag, der Argentinier wurde 31 Jahre alt. Zur Feier des Tages organisierte der Gastgeber Argentiniens, Bronnizy, eine siebenstündige Party, inklusive Musikfestival, einer lebensgroßen Nachbildung des Superstars und einer grünen Torte. Drei Fragen: Hat Argentinien keine anderen Sorgen? Muss das alles sein? Und überhaupt: Wieso war die Torte grün?

Achtung: Weil Trainer Jorge Sampaoli die Mannschaft angeblich nicht mehr erreicht, wittert ein anderer seine Chance, endlich wieder wichtig zu werden: Diego Maradona, Nationalheld und Ex-Nationalmannschaftstrainer. „Ich will mit den Spielern sprechen können, damit sie verstehen, was es bedeutet, dieses Trikot zu tragen“, forderte der Weltmeister von 1986 Zugang zum Team. Empfehlung an den Verband: Einfach mal Nein sagen.

Aufstellung: Armani - Mercado, Otamendi, Tagliafico - Salvio, Banega, Mascherano, Acuna - Messi, Higuain, Dybala

Alles zur WM lesen Sie in unserem Liveblog.

Tobias Finger, Niklas Levinsohn

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