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In der Kritik. Die dänische Nationalspielerin Nadia Nadim ist Botschafterin der WM der Männer in Katar.

© dpa/Ulrik Pedersen

Fußball-EM in England: Deutschland trifft auf harte Konkurrenz in der Vorrunde

In Gruppe B ist Spanien der Favorit. Dänemark und Finnland dürften aber auch keine einfachen Aufgaben werden für das deutsche Team.

Nach der Auslosung der Fußball-EM 2022 war von einer Hammergruppe die Rede, in dem ein Weiterkommen für Deutschland alles andere als selbstverständlich sei. Vor allem Dänemark und Spanien haben Weltklassespielerinnen in ihren Reihen, aber auch Finnland ist nicht zu unterschätzen.

Am Freitagabend (21 Uhr, live im ZDF) trifft Deutschland im ersten Spiel der Gruppe B auf eine Nation, an die die deutschen Spielerinnen keine guten Erinnerungen haben dürften. Bei der EM vor fünf Jahren beendete Dänemark die 22-jährige Erfolgsserie der Deutschen bei Europameisterschaften im Viertelfinale und verpasste den Titel selbst knapp im Finale.

Vor allem in der Defensive sind die Däninnen gut aufgestellt. Bei der EM 2017 kassierten sie bis zum Finale nur ein Tor in der regulären Spielzeit. In der Offensive wird Pernille Harder vom FC Chelsea eine zentrale Rolle einnehmen. Die ehemalige Wolfsburgerin wurde schon zwei Mal Europas Fußballerin des Jahres und nachdem sie in diesem Jahr oft verletzt war, ist sie rechtzeitig wieder fit geworden.

Ein weiterer Faktor im Spiel nach vorne könnte die hochveranlagte Nadia Nadim werden. Abseits des Platzes sorgte die 32-Jährige allerdings für Unruhe innerhalb des Teams, vor allem bei ihren queeren Mitspieler:innen, aufgrund ihrer Rolle als Botschafterin der WM der Männer in Katar Ende des Jahres.

Das Team von Cheftrainer Lars Söndergaard, der seit 2017 im Amt ist, variiert zwischen Dreier- und Fünferkette, wie man es bei dieser EM nur selten sehen wird. Dabei schieben die Außenverteidigerinnen sehr hoch, wodurch vor allem Sofie Svava von Real Madrid eine wichtige Rolle einnehmen könnte. Der Kader ist ähnlich wie bei Deutschland eine Mischung aus den verschiedensten Spielerinnentypen, die es gilt unter einen Hut zu bringen. Sollte Söndergaard das gelingen, dürfte Dänemark mehr als nur ein Geheimfavorit sein.

Spanien ist trotz des Ausfalls Putellas der Favorit

Das erste Spiel ist also bereits eine echte Herausforderung und selbst ein Unentschieden könnte in Anbetracht des zweiten Gruppengegners Spanien zu wenig sein. Das spanische Nationalteam wird als einer der Favoriten gehandelt und das obwohl sie bis 2013, wo sie erstmalig die Qualifikation für eine EM schafften, eigentlich keine Rolle gespielt haben im Frauenfußball. Das könnte auch am damaligen Trainer Ignacio Quereda gelegen haben, der die Entwicklung ein wenig blockiert haben soll. In einem offenen Brief wandten sich die Spielerinnen 2015 schließlich gegen ihn, seitdem ist Jorge Vilda Nationalcoach.

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Fußballerisch gehört Spanien vor allem durch den FC Barcelona und dessen Entwicklung in den letzten Jahren zu den Topfavoriten auf den Titel. „La Selección“ muss kurzfristig auf Weltfußballerin Alexia Putellas verzichten, deren Ausfall schwer zu kompensieren ist.

Aber auch ohne sie besteht der Kader zu einem großen Teil aus hervorragenden Spielerinnen wie Innenverteidigerin Mapi León oder Aitana Bonmatí im zentralen Mittelfeld von Barcelona sowie Ona Batlle von Manchester United. Zweifel an der spanischen Dominanz könnten nur mit einem Blick auf die Bilanz der K.o.-Spiele aufkommen, da sie bislang kein einziges gewinnen konnten.

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Im dritten Gruppenspiel trifft Deutschland auf Finnland. Ein Außenseiter, der aber Potenzial hat, zum Stolperstein zu werden. Das finnische Team lebt weniger von der individuellen Klasse sondern vielmehr von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Trainerin Anna Segneul gilt als sehr taktikversiert und kann auf einen erfahrenen Kader um Kapitänin Emmi Alanen zurückgreifen.

Finnland ist bekannt für aggressives und laufintensives Pressing. Wegen der starken Gegnerinnen wird Torhüterin Tinja-Riikka Korpela eine Schlüsselrolle zukommen.

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