zum Hauptinhalt
Auch die beiden Deutschen Lukas Kampa (li.) und Tobias Krick (re.) konnten eine Niederlage gegen Slowenien nicht mehr verhindern.

© AFP/Jure Makovec

Update

Volleyball-WM in Polen und Slowenien: Deutschland nach Niederlage gegen Slowenien vor dem WM-Aus

Den deutschen Volleyballern droht nach der 0:3-Niederlage gegen Slowenien das frühe WM-Aus. Ein Weiterkommen ist nur noch mithilfe der Konkurrenz möglich.

Das hatte sich Lukas Kampa wohl alles ein wenig anders vorgestellt. Eigentlich wollte der Kapitän der deutschen Volleyballnationalmannschaft die slowenischen Fans verstummen lassen. Vor dem WM-Spiel gegen den Gastgeber am Dienstagabend hatte er angekündigt:

„Es muss hier ruhig sein, das ist unser Ziel." Man müsse die „Nadel fallen hören, dann ist das ein gutes Zeichen."

Am Ende war es allerdings Kampa selbst, der nach der 0:3 (16:25, 22:25, 17:25) Niederlage Schwierigkeiten hatte, „diplomatische Worte" zu finden und sichtlich enttäuscht auftrat. „Die ehrliche Antwort ist, dass wir nicht in der Lage sind, unter gewissen Umständen in einem gewissen Stresszustand unseren Volleyball zu spielen“, so Kampa. Das beziehe sich nicht nur auf das Spiel gegen Slowenien, sondern das gesamte Turnier.

„Dementsprechend brauchen wir auf nichts anderes zu gucken als auf uns selbst. Jeder Einzelne von uns muss sich hinsetzen und einen Weg finden damit umzugehen."

Gegen den Vize-Europameister waren die Deutschen chancenlos und mussten bereits die zweite Niederlage in der dritten Partie einstecken, sodass sie die Gruppenphase als Dritter beenden. Damit haben sie das Weiterkommen nicht mehr selber in der Hand und müssen auf die Mithilfe der Konkurrenz hoffen, die am Mittwoch antritt. Denn nur die ersten zwei Teams jeder Gruppe sowie die vier besten Dritten ziehen ins Achtelfinale ein.

Kampa hofft, dass sein Team die Chance erhält, noch ein bisschen weiter zu machen. „Wenn nicht, haben wir es ehrlich gesagt auch nicht verdient.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Dabei schienen die Deutschen nach dem 3:0-Sieg gegen Kamerun wieder etwas optimistischer. Nachdem sie den ersten Satz nur knapp für sich entscheiden konnten, gewannen sie die darauffolgenden Sätze deutlich souveräner und traten zunehmend selbstbewusst auf. „Ich bin glücklich, dass das Team in schwierigen Situationen die wichtigsten Punkte holt und zurückkommt", hatte Michal Winiarski gesagt. Er war im April für Andrea Giani als Bundestrainer gekommen.

Gegen Slowenien war jedoch vielmehr das Gegenteil der Fall: Die Nationalmannschaft wirkte verunsichert und hatte den gegnerischen Angriffen wenig entgegenzusetzen. Auch die Wechsel im Zuspiel und Angriff konnten daran wenig ändern.

Immer wieder scheiterte es außerdem an Aufschlagfehlern, die noch einmal unterstrichen, dass die Mannschaft große Probleme hatte, mit der Drucksituation und den 12.000 gegnerischen Fans umzugehen.

Nun droht Deutschland bei einem wichtigen internationalen Turnier wieder einmal mit leeren Händen auszugehen: Bei der WM 2018 verpassten sie die Qualifikation, auch an den Olympischen Spielen nahmen sie nicht teil und auf der Weltrangliste liegen sie aktuell auf dem 16. Platz, weit hinter Teams wie den USA, Frankreich oder Italien. Der Abstand zur Weltspitze wächst damit stetig.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false