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Eishockey: Der Wunsch nach Rhythmus

Auf die Eisbären Berlin wartet ein hartes Programm. Neben der geistigen Stärke kommt es in den nächsten Wochen vor allem auf die Mannschaftsstärke an.

Von Katrin Schulze

Was macht eigentlich ein Eishockeytrainer mitten in der Saison? Er leitet Trainingseinheiten, analysiert Spielzüge und regt sich bei Spielen hinter der Bande auf. Falsch. Er langweilt sich. So zumindest beschreibt Don Jackson, Trainer des EHC Eisbären, seinen Zustand der letzten Tage. Fast zwei Wochen hat seine Mannschaft kein Ligaspiel mehr absolviert. Dass die Eisbären wegen eines Boxkampfes am vergangenen Wochenende gleich zwei Heimspiele in der neuen Arena verlegen mussten, stimmte den Trainer nicht gerade milde. „So eine lange Pause ist nicht normal“, sagt Jackson. „Es wäre besser gewesen, wir hätten den üblichen Spielfluss beibehalten.“

Jacksons Wunsch nach einem kontinuierlichen Rhythmus wird nun jedoch entsprochen. Mehr noch: Künftig muss sein Team gleich dreimal pro Woche antreten – neben den regulären Ligapartien, stehen Champions-League- und Nachholspiele auf dem Programm. Auf das enorme Pensum können sich die Eisbären heute mit der Begegnung gegen die Nürnberg Ice Tigers (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) einstimmen. „Bis dahin müssen wir wieder völlig hergestellt sein“, sagt der Berliner Trainer. Was sich nach Rehabilitationsmaßnahmen anhört, ist laut Jackson vielmehr eine „Einstellungssache“: Von Beginn an müsse sein Team mental voll auf der Höhe sein.

Neben der geistigen Stärke kommt es bei den Berlinern in den nächsten Wochen aber vor allem auf die Mannschaftsstärke an. Am Freitag muss die Mannschaft von Don Jackson auf Richie Regehr (Fingerfraktur), Florian Busch (Überdehnung und Teilabriss im Handgelenk) sowie den Langzeitverletzten Brandon Smith (Schulterverletzung) verzichten. Die zuvor angeschlagenen Profis Constantin Braun, Mark Beaufait und Denis Pederson können gegen die Ice Tigers wieder auflaufen. Wie fit sie wirklich sind? Darüber lässt sich nur spekulieren, schließlich räumen sie ihren Spielern beim Deutschen Meister nicht unbedingt besonders lange Schonfristen ein.

Auch Kapitän Steve Walker spielt seit Wochen trotz Knieverletzung. Da kann es kaum verwundern, dass sich die ersten Berliner Profis um den Zustand ihrer Mannschaft sorgen. „Die Basis für den Erfolg ist die Gesundheit unserer Spieler“, sagt Verteidiger Andy Roach. „Nur wenn möglichst viele zur Verfügung stehen, können wir so ein Pensum durchstehen.“ Trainer Jackson sieht in dem ausgedünnten Reihen eher eine Herausforderung: „So können wir die Tiefe unseres Kaders testen“, sagt er. „Jeder Spieler bekommt mehr Eiszeit.“ Und garantiert keine Langeweile.

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