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Sommerspringen ist bislang ein Teil der Saisonvorbereitung. Zukünftig könnten für Pius Paschke und Co. mehr Wettbewerbe in warmen Monaten stattfinden.

© Imago/GEPA pictures

Der Klimawandel macht’s möglich: Skispringen ist bald keine Wintersportart mehr

Aufgrund der Wetterbedingungen macht sich die Branche längst Gedanken über die Zukunft. Statt nur Mützen und Punsch sieht man bald wohl auch Cocktails und Shorts an der Schanze.

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

In einer Woche startet in Oberstdorf die 71. Vierschanzentournee. Und natürlich wäre es für die Außenwirkung hilfreich, wenn dieses traditionelle Skisprung-Event vor entsprechender winterlicher Kulisse stattfände, um entsprechende Emotionen zu wecken. Die Wetterprognosen deuten allerdings auf Temperaturen hin, die deutlich im Plusbereich liegen.

Weil sich dieser Trend von Jahr zu Jahr verstärkt, macht sich die Branche schon längst Gedanken, wie sie reagieren muss und kann, um unabhängiger von der Witterung zu werden. Beim ersten Weltcup der Saison in Wisla landeten die Springerinnen und Springer bereits auf Matten.

Alexander Stöckl, Cheftrainer der norwegischen Nationalmannschaft, empfiehlt ohnehin ein Umdenken. „Ich glaube, dass es gut ist, wenn wir wegkommen von dem Begriff Wintersport“, sagte er nun in einer Medienrunde. „Ich glaube, dass wir eine Extremsportart sind und dass man sie egal wo und egal wie machen kann.“

Neben der Unabhängigkeit von der Witterung böten sich neue Möglichkeiten der Vermarktung. Man könnte neue Regionen und Zielgruppen erschließen, die mit Cocktails und Shorts statt mit Mütze und Punsch den Sport begleiten. Klingt surreal, aber ist bei weitem keine Utopie. Bei den European Games im kommenden Sommer gehört das Skispringen bereits zum Programm.

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