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Wieder voll dabei. Dedryck Boyata (links) absolvierte bei seinem ersten Mannschaftstraining seit vier Wochen gleich das komplette Programm.

© imago images/Matthias Koch

Dedryck Boyata könnte schnell benötigt werden: Der Kapitän von Hertha BSC ist wieder voll dabei

Knapp vier Wochen hat Dedryck Boyata verletzt gefehlt. Trotzdem könnte Hertha BSC den Innenverteidiger schon gegen den SC Freiburg in der Startelf brauchen.

Es werde noch ein bisschen dauern, bis die Mannschaft auf dem Trainingsplatz erscheine, hieß es am Mittwochvormittag bei Hertha BSC. Für das Team stehe noch eine gemeinsame Videositzung an, 15, 20 Minuten ungefähr. Aus den 20 Minuten wurden schließlich fast 40, aber das lag vermutlich daran, dass es bei Hertha in diesen Tagen und Wochen eine Menge zu analysieren gibt.

Die Lage ist mal wieder ernst. Vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim SC Freiburg, dem aktuellen Tabellensechsten der Fußball-Bundesliga, warten die Berliner immer noch auf ihren ersten Pflichtspielsieg in diesem Jahr. Keiner der 18 Bundesligisten hat 2022 schlechter abgeschnitten als Hertha. Und zu den vielen Problemen, mit denen sich der Klub gerade konfrontiert sieht, gehört ganz sicher auch die angespannte Personalsituation.

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Als die Mannschaft am Mittwoch – wie immer unter Trainer Tayfun Korkut – in geschlossener Formation den Weg von der Kabine zum Platz herüberkam, da bestand die Trainingsgruppe aus insgesamt 15 Feldspielern. Darunter befanden sich erneut die beiden U-23-Spieler Julian Albrecht, 20, und Cimo Röcker, 28, die bereits am Sonntag im Heimspiel gegen Leipzig im Kader gestanden hatten.

Erstmals seit längerem waren wieder vier Torhüter beim Training dabei. Nils Körber meldete sich nach seiner Knieprellung zurück. Herthas eigentliche Nummer zwei hingegen, Oliver Christensen, kann auch weiterhin nicht trainieren. Inzwischen fehlt der Däne mit einer kurzen Unterbrechung seit sechs Wochen – zunächst wegen Corona, aktuell wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel.

Von den acht Spielern, die bei der 1:6-Niederlage gegen Leipzig wegen einer Coronainfektion hatten pausieren müssen, ist nur Suat Serdar ins Training zurückgekehrt. Dass die anderen auch in Freiburg ausfallen, ist hingegen keineswegs gesagt. Es hängt davon ab, wer sich rechtzeitig freitesten kann und auch die obligatorische kardiologische Untersuchung ohne Beanstandungen übersteht.

Boyatas Rolle hängt von Starks Genesung ab

Dafür stand Herthas eigentlicher Kapitän Dedryck Boyata nach seiner Bänderverletzung erstmals wieder mit seinen Kollegen auf dem Platz. Der Belgier absolvierte das komplette Trainingsprogramm ohne Einschränkungen. Zu seinen Einsatzchancen in Freiburg sagt Trainer Korkut: „Er war ein paar Wochen raus. Und es war auch nicht so, dass es eine kleinere Sache war.“

Boyata hat sich Ende Januar im Testspiel gegen Lech Posen (2:4) am Sprunggelenk verletzt. Seitdem sind knapp vier Wochen vergangen, in denen der Innenverteidiger Korkut nicht zur Verfügung stand. Unter normalen Umständen wäre Herthas etatmäßiger Kapitän ganz sicher noch kein Kandidat für einen Einsatz am Wochenende. Aber was ist bei Hertha derzeit schon normal?

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Marc Kempf ist nach seiner Notbremse gegen Leipzig für ein Spiel gesperrt worden; er fehlt im Breisgau genauso wie Marton Dardai, der sich nach seiner Sprunggelenksverletzung noch im Aufbautraining befindet. Ob Boyata gegen die Freiburger gleich in der Startelf benötigt oder nur als Backup auf der Bank sitzen wird, das hängt vor allem von Niklas Stark ab, der in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Sollte Stark rechtzeitig fit werden, dürfte er erst einmal noch den Vorzug vor Boyata bekommen.

Bei der ersten Trainingseinheit der neuen Woche fehlte neben den diversen Covid-19-Kranken auch Stürmer Stevan Jovetic. Beim Spiel gegen Leipzig hatte er unmittelbar nach dem Führungstreffer der Gäste zum 2:1 über muskuläre Probleme im Oberschenkel geklagt. Nach dem 3:1 für Leipzig war er von Korkut ausgewechselt worden, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Jovetic sei schließlich „in den vergangenen Partien ein wichtiger Faktor“ gewesen, sagte Herthas Trainer. Was schamlos untertrieben ist: Der Montenegriner, mit sechs Treffern Herthas erfolgreichster Torschütze in dieser Saison, ist für das Projekt Klassenerhalt nahezu unersetzlich.

Jovetic trainiere individuell, teilte Hertha am Mittwochvormittag mit. Als die Mannschaft ihre Einheit beendete, kam er auf den Platz, um seine Runden zu drehen. Zumindest die Sorge, dass Stevan Jovetic mit einer Muskelverletzung länger ausfällt, scheint also unbegründet zu sein.

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