zum Hauptinhalt
Die breite Brust des Weltmeisters. Mario Götze (rechts) erzielte zwei Tore, Thomas Müller (mitte) eines.

© dpa

Bundesliga - nach dem 4:0 gegen Paderborn: Der FC Bayern hat die Ordnung wieder hergestellt

4:0 gegen das Team der Stunde, Rückkehr an die Tabellenspitze, Stars in Topform: Die Bayern scheinen die Nachwirkungen der WM überwunden zu haben.

Der Sprung an die Spitze war für die spielfreudigen Bayern eine Leichtigkeit – und ein erstes Signal an die Konkurrenz. „So stellen wir es uns vor“, sagte Thomas Müller nach dem deutlichen 4:0 (2:0) gegen den Überraschungs-Tabellenführer SC Paderborn. „Und wie es so ist – jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.“ Nach dem fünften Spieltag thront der Meister wieder über allen anderen – und der klare Sieg war ein klares Zeichen an den Rest der Fußball-Bundesliga. Wer schwächelt, könnte frühzeitig abgehängt werden! „Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Das waren wir uns auch schuldig nach dem 0:0 in Hamburg“, sagte Mario Götze, der nicht nur wegen seiner beiden Tore eine überzeugende Leistung abgeliefert hatte. „Man hat gesehen, dass wir einfach wieder Spaß am Fußball hatten.“

Diese Erkenntnis und die Rückkehr an die Tabellenspitze brachten das Selbstverständnis des FC Bayern München wieder ins Gleichgewicht. Die furiosen ersten 25 Minuten ernannte Sportvorstand Matthias Sammer zum Maßstab für die nahe Zukunft. „Wir müssen aber jetzt nicht in Euphorie verfallen.“

Das Feiern überließen die Münchner ihrem Gegner aus Paderborn: Die forschen Aufsteiger nahmen ihre erste Bundesliga-Niederlage leicht und besuchten am Mittwoch vor der Rückreise nach Ostwestfalen wie geplant das Oktoberfest. Trainer André Breitenreiter mochte seinen Jungs ein paar Stunden im Bierzelt nicht verwehren: „Das haben sich die Jungs verdient.“ Sie hätten sich ordentlich verkauft gegen einen Weltklassegegner, der gerade zu Beginn „offensiv ein Feuerwerk abgebrannt“ habe. „Die ersten vier Spiele lassen wir uns nicht kaputtmachen, nur weil wir jetzt einmal 4:0 auf den Sack gekriegt haben“, sagte Patrick Ziegler.

Starker Rückkehrer Robben, zufriedener Rummenigge

Der individuellen Klasse der Bayern hatten die beeindruckten Paderborner vor 71 000 Zuschauern wenig entgegenzusetzen. Mit Arjen Robben hatte das Münchner Offensivspiel wieder mehr Tempo und Zug zum Tor. An drei der vier Tore durch Mario Götze, Robert Lewandowski und Thomas Müller war der Holländer beteiligt. „Es war ganz wichtig, ein Zeichen zu setzen“, resümierte Robben. Zufrieden war auch Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: „Einige hatten ja vielleicht erwartet, dass es einen Stolperstart gibt nach der Weltmeisterschaft.“ Nix da: Elf von maximal möglichen fünfzehn Punkten sind laut Rummenigge okay.

Auch Pep Guardiola atmete auf. „Dass wir Erster sind, ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass wir unsere Spielweise verbessert haben.“ Am sichtbarsten war das bei den Torschützen Lewandowski und bei Götze. Sein Tor im WM-Finale gegen Argentinien beflügelt den 22-Jährigen, der sich im zweiten Jahr zu einer prägenden Figur im Bayern-Spiel entwickelt. „Wenn man sieht, wie viele Torchancen ich hatte, hätte ich auch das eine oder andere Tor noch mehr machen können“, sagte Götze.

Mit Unverständnis reagierte er auf Fragen, ob er nun endlich beim FC Bayern angekommen sei. Für ihn sei das schon seit langer Zeit der Fall. „Diejenigen, die das von sich geben, kennen mich nicht, sind im Alltag nicht dabei. Ich freue mich, hier im Stadion mit der Mannschaft spielen zu können, mit dem Trainer zu arbeiten, mit allem Drum und Dran. Ich bin sehr glücklich.“ Der Start nach dem spektakulären Wechsel von Borussia Dortmund im Sommer 2013 sei für ihn auch wegen einiger Verletzungen schwierig gewesen. „Für mich ist einfach wichtig, dass ich gesund bin, dass ich spielen kann.“

Die Bayern freut’s. Die Investition von 37 Millionen Euro macht sich zunehmend bezahlt. Zum zweiten Mal erzielte Götze zwei Tore in einem Spiel für die Bayern. „Dafür haben wir ihn eingekauft“, bemerkte Rummenigge. „Er hat ja viel Geld gekostet, da wird man dann auch viel erwarten dürfen.“ (dpa)

dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false