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Die hässlichste Salatschüssel der Welt hat ihren Reiz verloren.

© Reuters

Tennis-Mannschaftswettbewerb: Der Davis Cup sucht eine Zukunft

Was wird aus dem Davis Cup im Tennis? Am Donnerstag wird über einen Reformvorschlag abgestimmt, der vielen Traditionalisten zu weit geht. Aber gibt es überhaupt eine Alternative? Ein Kommentar.

Der Davis Cup muss reformiert werden. Darüber sind sich fast alle in der Tennisszene einig. Wie diese Veränderungen aussehen, darüber ist allerdings heftiger Streit entbrannt. Tennis-Weltverbandschef David Haggerty träumt von einer Art Weltmeisterschaft, in der in einer Woche der Champion ausgespielt wird. Ein entsprechender Vorschlag steht am Donnerstag zur Abstimmung. Sollte er angenommen werden, wäre der Tennis-Mannschaftswettbewerb für Männer mit seiner 118-jährigen Geschichte ab dem kommenden Jahr kaum noch wiederzuerkennen.

Kritiker sagen, es wäre das Ende des Davis Cups. Befürworter glauben, dass es schlimmer nicht mehr werden kann. Fakt ist: Der Wettbewerb hat in den vergangenen Jahrzehnten einen rasanten Abstieg erlebt. Spitzenspieler treten aus den unterschiedlichsten Gründen erst gar nicht mehr an, zudem ist das Interesse an stundenlangen Übertragungen im Fernsehen bei vielen Zuschauern nicht mehr sonderlich hoch ausgeprägt.

Und doch ist der Davis Cup pure Tradition. Sich gegen seine Quasi-Abschaffung zu positionieren, ist schon allein deswegen nachvollziehbar. Vielleicht braucht es auch nicht die vom Weltverband geplante Radikalreform, sondern nur ein paar kleinere Korrekturen. Da von den Spielern immer wieder der straffe Turnierplan als Argument gegen den Davis Cup angeführt wird, gibt es eine nahe liegende Lösung: Den Turnierzeitraum entweder auf zwei Jahre zu strecken oder den Wettbewerb von vornherein nur noch in jedem ungeraden Jahr auszutragen. Es würde einen Sieg aufwerten und den Reiz erhöhen, am Davis Cup teilzunehmen. Dazu würden die Belastungen für die Spieler sinken.

Natürlich hat auch dieser Vorschlag seine Schwächen, aber wenn die Fronten verhärtet sind, braucht es einen Kompromiss. Sonst stirbt der Davis Cup – nur woran er letztlich zugrunde geht, wäre dann noch offen. Verloren hätten dann alle. Muss es wirklich so weit kommen?

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