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Kommt der Lenz geflogen. Unions Verteidiger grätscht Paderborns Jamilu Collins den Ball vom Fuß.

© Friso Gentsch/dpa

Update

1:1 beim SC Paderborn: Der 1. FC Union punktet beim Mitaufsteiger

Gegen den Tabellenvorletzten kommen die Berliner nicht über ein Remis hinaus. In der Schlussphase verpasst Florian Hübner das Siegtor.

Dirk Zingler schüttelte den Kopf, pustete einmal durch und blickte nachdenklich auf den Rasen. Der SC Paderborn hatte soeben durch Kai Pröger ausgeglichen und der Präsident des 1. FC Union konnte sich wahrscheinlich angenehmere Aufenthaltsorte vorstellen als inmitten jubelnder SCP-Fans in einem eiskalten Stadion.

Das Duell der beiden Aufsteiger, das Zingler und die übrigen 14.313 Zuschauer am Samstagnachmittag zu sehen bekamen, hatte für die Berliner durch ein frühes Tor von Marcus Ingvartsen sehr gut angefangen. Letztlich musste sich Union allerdings mit einem gerechten 1:1 (1:1) begnügen.

Komm in meine Arme. Unions Kapitän Trimmel (l.) herzt Torschütze Ingvartsen.
Komm in meine Arme. Unions Kapitän Trimmel (l.) herzt Torschütze Ingvartsen.

© Friso Gentsch/dpa

„Wenn du auf die Chancen schaust, müssen wir das Spiel gewinnen“, sagte Torwart Rafal Gikiewicz. „Am Ende des Tages ist ein Punkt aber okay.“ Auch Paderborns Trainer Steffen Baumgart sah es nach dem Duell mit seinem Ex-Klub ähnlich. „Wir hatten in der ein oder anderen Szene das nötige Quäntchen Glück. Heute war nicht mehr drin.“

Während Paderborn nach dem Sieg in Bremen vor einer Woche unverändert ins Spiel ging, gab es in Unions Startaufstellung einen Wechsel und eine kleine Überraschung. Für Sebastian Polter begann Marius Bülter, Trainer Urs Fischer stellte also wieder leicht um und verzichtete auf einen zweiten Mittelstürmer. In der Defensive setzte er erneut auf Michael Parensen und ließ den wiedergenesenen Neven Subotic auf der Bank.

Union startete mit dem gesammelten Selbstbewusstsein der starken letzten Wochen und setzte Paderborn von der ersten Minute an unter Druck. Schon die Abstöße wurden zugestellt, im Spielaufbau hatten die Gastgeber keine Ruhe. „Wir haben es in den Zonen, in denen wir zugreifen wollten, gut gemacht“, sagte Unions Robert Andrich.

Er hebt ab. Paderborns Torschütze Kai Pröger beherrscht auch den Salto.
Er hebt ab. Paderborns Torschütze Kai Pröger beherrscht auch den Salto.

© Friso Gentsch/dpa

Die Berliner waren das deutlich aktivere Team und belohnten sich früh. Eine flache Hereingabe von Christian Gentner verfehlte Sebastian Andersson im Zentrum, der Ball landete aber bei Ingvartsen. Der nahm selbigen aus 20 Metern direkt mit seinem starken linken Fuß und traf wunderschön in die linke obere Ecke.

Das frühe Tor spielte Union natürlich in die Karten und das Team von Fischer blieb gefährlicher. Besonders Gentner war sehr präsent und hatte immer wieder gute Ideen. Ein weiter Pass des Mittelfeldroutiniers über die Paderborner Abwehr fand Andersson, doch der wurde noch vor dem Strafraum eingeholt.

Zuvor hatten bereits Andrich mit einem Volley und Marius Bülter das 2:0 verpasst. Besonders beim Drehschuss des Linksaußen aus wenigen Metern war es sehr knapp, Christopher Antwi-Adjei klärte auf der Linie.

Hart umkämpft. Unions Sebastian Andersson im Zweikampf mit Paderborns Sebastian Schonlau.
Hart umkämpft. Unions Sebastian Andersson im Zweikampf mit Paderborns Sebastian Schonlau.

© Friso Gentsch/dpa

Nach einer halben Stunde steigerte sich Paderborn langsam und näherte sich dem Berliner Strafraum. Ein Freistoß landete in der Mauer, ein paar Flanken klärte Unions Abwehr sicher. Die Gastgeber hatten nun zwar mehr Ballbesitz, wirkliche Gefahr erzeugten sie damit aber nicht. Das lag auch daran, dass die Berliner schnell zum taktischen Foul griffen, wenn sie nach Ballverlusten mal ungeordnet waren.

Dann schlug Paderborn jedoch mit der Effektivität zu, die Union zuletzt häufiger an den Tag legte. Nach einer Flanke von Antwi-Adjei verlängerte Klaus Gjasula per Kopf und Pröger erzielte am langen Pfosten das 1:1.

Union musste sich erst mal schütteln und hatte Glück, dass kurz vor der Halbzeit nicht noch das zweite Gegentor folgte. Nach einem Einwurf ergab sich ein Gewühl im Berliner Strafraum, der Schuss von Ben Zolinski wurde gerade noch geblockt.

Ingvartsen trifft den Ball nicht richtig

Beide Mannschaften starteten unverändert in die zweite Hälfte, das Spiel wogte nun hin und her. Paderborn hatte mehr Ballbesitz, Union versuchte schnell umzuschalten. Das gelang oft nicht sonderlich gut – wenn doch, wurde es aber sehr gefährlich.

So etwa in der 64. Minute, als Trimmel rechts viel Zeit zum Flanken hatte und den Ball punktgenau in die Mitte brachte. Dort traf Ingvartsen die Kugel allerdings nicht sauber, was besonders ärgerlich war, da hinter ihm Bülter wahrscheinlich die bessere Schussposition gehabt hätte. Keine Minute später hatte Zolinski eine Chance für Paderborn, auch er verfehlte das Tor allerdings.

Bei Union kamen nun nacheinander Joshua Mees, Sheraldo Becker und Anthony Ujah ins Spiel, die beste Möglichkeit hatte jedoch Innenverteidiger Florian Hübner. Nach einem Standard grätschte er den Ball aus wenigen Metern gegen den Pfosten. So blieb es beim 1:1 – und Zingler konnte nach dem Abpfiff auch wieder lächeln.

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