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Julian Ryerson (li.) bringt konstant seine Leistung bei Union und dürfte daher gesetzt sein gegen Leipzig.

© imago images/Jürgen Kessler

Veränderte Ausgangslage in Köpenick: Der 1. FC Union möchte gegen RB Leipzig mutig auftreten

Die letzten drei Bundesligaduelle mit Leipzig konnte Union alle für sich entscheiden. Auch deshalb sind die Berliner nicht mehr der krasse Außenseiter.

Die meisten Union-Fans dürften sich nur ungern an das Halbfinale des DFB-Pokals erinnern vor ziemlich genau vier Monaten in Leipzig. Damals gewann das Team von Domenico Tedesco denkbar knapp in der Nachspielzeit nach einem Treffer von Emil Forsberg.

Die Ausgangslage ist mit einem Blick auf die Tabelle nun aber eine etwas andere: Der 1. FC Union liegt nach zwei Spieltagen und dem besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte auf dem fünften Platz, RB nur auf Rang elf. Abgesehen von der Pokalniederlage konnte Union die vergangenen drei Bundesligaduelle alle für sich entscheiden.

Um diese Erfolgsserie gegen RB weiter auszubauen, benötigen die Köpenicker im Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) im Stadion An der Alten Försterei laut Cheftrainer Urs Fischer „mehr Vertrauen in uns als beim letzten Spiel in Mainz“ und ein „optimales Spiel.“ Leipzig sei laut Fischer „eine Mannschaft, die wirklich gerade in der Vorwärtsbewegung unheimlichen Speed hat“ und auch im Passspiel sehr präzise ist. „Da gilt es kompakt zu sein, ihnen keine Räume zuzugestehen, die Tiefe immer wieder zu sichern und sie zu Fehlern zu zwingen.“

Während Union im Duell mit Mainz vorige Woche keinen Treffer erzielte und sich auch sonst nicht wirklich torgefährlich präsentierte, ist Leipzig in der Offensive extrem variabel aufgestellt und hat sich kürzlich noch mit Timo Werner und David Raum verstärkt. „Da sind wirklich Unterschiedsspieler, die ein Spiel alleine entscheiden können“, sagt Fischer. Trotz der starken Offensive legte Leipzig mit nur zwei Punkten aus zwei Spielen keinen besonders guten Start hin und steht schon früh in der Saison etwas unter Druck. „Ich glaube schon, dass sie sich das ein bisschen anders vorgestellt haben“, sagt Fischer.

Union ist nicht mehr der krasse Außenseiter

Trotzdem dürfte Leipzig als Favorit in das Spiel gehen, auch wenn Union schon lange nicht mehr als der krasse Außenseiter gilt, wie es vielleicht noch nach dem Bundesligaaufstieg der Fall war. „Ich glaube, wenn du kompakt und gut organisiert bist im Spiel gegen den Ball, dann auch die nötige Aggressivität hast, nach vorne verteidigst, irgendwo auch die Höhe findest, wo du sie beginnst, zu attackieren, machst du schon vieles richtig“, sagt Fischer. Wichtig sei das eigene Spiel mit Ball, um auch mal den Gegner laufen zu lassen und Kräfte zu sparen.

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Bei Union sind bis auf Timo Baumgartl alle einsatzbereit. Anders als bei RB, wo Torhüter Peter Gulacsi aufgrund einer Adduktorenverletzung ausfällt und so nicht zu seinem 200. Bundesligaeinsatz kommen wird. Die Berliner dürften wieder im gewohnten 3-5-2 beginnen, in der Startelf sind ebenso keine großen Veränderungen zu erwarten.

Die einzige Personalie, die sich noch ändern könnte, wäre womöglich eine Rückkehr von Kapitän Christopher Trimmel, der gegenüber Niko Gießelmann in Mainz das Nachsehen hatte. Gesetzt sein dürfte Julian Ryerson auf der Außenbahn, der in den ersten beiden Spielen eine gute Leistung zeigte und sowohl über rechts als auch links spielen kann.

Die Anfangsviertelstunde des Spiels wird wohl wieder sehr ruhig ausfallen. In der Vergangenheit pflegte Union in allen Duellen mit Leipzig einen stillen Protest gegen das Vereinskonstrukt. Fischer wolle vor allem die neuen Spieler darauf vorbereiten, die nach dem Derby gegen Hertha schon einen ganz anderen Lautstärkepegel erlebt hätten. Die Vorzeichen stehen also nicht schlecht aus Unioner Sicht und auch die jüngste Bilanz dürfte Mut machen. „Das Gute ist, wir kennen das Gefühl, dass wir sie schon bezwingen konnten, ich glaube, das musst du mitnehmen.“

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