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Mit beiden Beinen in die erste Liga. Kölns Lasse Sobiech, Jonas Hector und Salih Özcan (v. l. n. r.) feiern den Aufstieg.

© Daniel Karmann/dpa

Der 1. FC Köln steigt nach schwacher Saison auf: Statt Jubel herrscht Erleichterung

Die Kölner sind wieder erstklassig – und es ist gut, dass die Saison endlich vorbei ist. Denn der Klub hat etliche Probleme. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Lorenz Maroldt

Als der 1. FC Köln als unangefochtener Tabellenführer der Zweiten Liga drei Spieltage vor Saisonende seinen Trainer entließ, verdrehte der Rest der Fußball-Republik die Augen – typisch Kölsch, typisch „effzeh“, immer etwas verrückt. Nur in Köln selbst wurde die erwartete Trennung mit Erleichterung aufgenommen, denn sie war das Gegenteil von verrückt: Sie war vernünftig, rational, richtig.

Wer die Saison verfolgt hat, konnte sehen, dass sich die Mannschaft kaum weiterentwickelt hat seit dem rätselhaften Abstieg in der Saison zuvor, dass etliche Leistungsträger an die kritische Altersgrenze kommen, dass nahezu alle Spiele gegen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel vergeigt wurden.

Der beste Sturm der Liga täuschte über eine desolate Abwehr vor dem fehleranfälligen Torwart Timo Horn hinweg. Die Taktik schien manchen Spielern ein Rätsel zu sein, das Team sortierte sich in Grüppchen, Kapitän Jonas Hector lief oft seltsam distanziert auf dem Platz herum. Dazu kam das Zerwürfnis mit dem Präsidenten sowie ein Aufstand gegen Teile des Vorstands.

Dass der Aufstieg jetzt dennoch so souverän gelang, liegt an der Summe erstklassiger Einzelspieler – und daran, dass die Konkurrenz noch ganz andere Probleme hat. Das wird es eine Etage höher so nicht mehr geben, da droht der nächste Abstieg. So gesehen kam die Entlassung von Trainer Markus Anfang zu spät, der Aufstieg wäre selbst mit Maskottchen Hennes im Tor nicht mehr zu verhindern gewesen. So herrscht statt Jubel im sonst so feierfreudigen Köln eher Erleichterung: Bloß gut, dass diese Saison vorbei ist.

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